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Heidelberg – Krebs häufiger nach Bluttransfusion

Heidelberg / Rhein-Neckar – International Journal of Cancer, Band 125 (6), neu erschienen

Eine epidemiologische Studie in der aktuellen Ausgabe des International Journal of Cancer zeigt, dass Bluttransfusionen das Risiko erhöhen, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken. Weniger eindeutig dagegen waren die Ergebnisse zu anderen Risikofaktoren, beispielsweise Diabetes oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Zwei weitere Studien im aktuellen Heft befassen sich mit den erst kürzlich entdeckten Merkellzell-Polyoma-Viren, die vermutlich Hautkrebs auslösen können. Die Druckversion des IJC 125 (6), erschien am 15. September. Bei etwa 80% aller Merkelzell-Karzinome – einer seltenen, doch besonders bösartigen Form des Hautkrebses – sind die entarteten Zellen mit dem Merkelzell-Polyoma-Virus (MCV) infiziert. Wissenschaftler vermuten daher,
dass diese Viren für einen Großteil der Merkelzell-Karzinome verantwortlich sind. Zwei aktuelle Forschungsarbeiten in der neuen Ausgabe des IJC untermauern diese Hypothese: Forscher der Universität Pittsburgh entwickelten einen Test, der Antikörper gegen das Virus im Blut nachweist. Sie fanden bei allen Patienten mit Virus-infizierten Hautkrebszellen auch Antikörper gegen das Virus im Blut. Bei den übrigen MerkelzellKarzinom-Patienten war es aber nur jeder Zweite. Außerdem wiesen die Forscher auch bei etwa zwei Dritteln der Normalbevölkerung Virus-spezifische Antikörper im Blut nach. Die Viren seien also vermutlich eine Ursache für die Entstehung der Hauttumoren, es müsse aber noch andere Faktoren geben, schlussfolgern die Forscher. Wissenschaftlern derselben Arbeitsgruppe gelang es indes, nicht nur das MCV selbst in den Hautkrebszellen nachzuweisen, sondern auch ein bestimmtes Protein, das von den Viren gebildet wird. Das sogenannte LT-Antigen findet sich in den meisten Krebszellen – in den umgebenden gesunden Zellen fehlt es hingegen. Vermutlich spielt das Protein eine Rolle bei der Krebsentstehung, denn von anderen, ähnlichen Virus-Proteinen ist bekannt, dass sie krebsfördernd wirken.

Der Wachstumsfaktor EGF dient Zellen als Überlebenssignal und regt sie dazu an, zu wachsen, sich zu teilen, auszureifen und im Gewebe zu wandern. Kein Wunder spielt dieser Rezeptor bei vielen Krebserkrankungen eine entscheidende Rolle. Vermittelt wird die Wirkung von EGF über ein komplexes Netzwerk aus zahlreichen Molekülen, die in Krebszellen oftmals verändert sind. Wissenschaftler aus Kanada haben dieses Netzwerk jetzt zum ersten Mal systematisch nach genetischen Veränderungen durchsucht. In insgesamt 244 beteiligten Genen entdeckten sie knapp 650 Veränderungen. Mehr als die Hälfte dieser Veränderungen, so vermuten die Forscher, haben Auswirkungen auf die Herstellung, die Struktur oder die Funktion des zugehörigen Eiweißes. Jetzt müssen weitere Studien zeigen, welche der gefundenen Veränderungen tatsächlich das Krebsrisiko bzw. den Krankheitsverlauf oder das Ansprechen auf die Therapie beeinflussen.  Ist das Immunsystem stark geschwächt, steigt das Risiko, an einem Non-Hodkin-Lymphom (NHL) zu erkranken. Beispiele hierfür sind Infektionen mit dem Aids-Virus, Bestrahlungen oder die medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems nach einer Organtransplantation. Unklar ist dagegen, ob das NHL-Risiko auch ansteigt durch eine weniger starke Beeinträchtigung des Immunsystems, so zum Beispiel bei Diabetes oder der regelmäßigen Einnahme nicht-steroidaler Schmerzmittel (Aspirin, Ibuprofen) und Antihistaminika zur Behandlung von Allergien. Eva Erber und ihre Kollegen vom Krebsforschungszentrum Hawaii haben in einer prospektiven Studie mit knapp 200.000 Teilnehmern diesen Zusammenhang untersucht. Ein leicht erhöhtes Risiko, an NHL zu erkranken, haben nach der Studie Menschen, die schon einmal eine Bluttransfusion bekommen haben. Die regelmäßige Einnahme von Antihistaminika ging nur in der Bevölkerungsgruppe der Latinos mit einem erhöhten NHL-Risiko einher. Keinen Einfluss hat dagegen die Einnahme von nicht-steroidalen Schmerzmitteln.
 

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