Mannheim – Nachruf zum Tod von Herrn Karl Völker

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Hochschule Mannheim trauert um ihren Ehrensenator und Träger der Hochschulmedaille
 
In großer Dankbarkeit verabschiedet sich die Hochschule von ihrem wichtigsten Stifter Herrn Karl Völker
 
Am 06.07.2009 verstarb der Ehrensenator und Träger der Hochschulmedaille der Hochschule Mannheim, Herr Dipl.-Ing. (FH) Karl Völker. Der großzügige Gönner hat sich in herausragender Weise um die Hochschule Mannheim verdient gemacht. Herr Völker, Absolvent der Hochschule, hatte 1990 die nach ihm benannte Forschungsstiftung eingerichtet, die den Bereich Forschung und Entwicklung an der Hochschule Mannheim jährlich mit rund 400 T€ unterstützt. Seit Bestehen wurden aus Stiftungsmitteln Großprojekte und Machbarkeitsstudien mit einem Umfang von rund 5,7 Mio. Euro gefördert. Darüber hinaus vergibt die Karl-Völker-Stiftung jährlich einen Preis, dotiert mit 2.500 Euro, für eine herausragende Abschlussarbeit aus den Fakultäten für Elektrotechnik und für Informationstechnik.
 
Neben der direkten Unterstützung von Forschungsvorhaben hat sich die Karl-Völker-Stiftung zu einem Impulsgeber für neue Forschungsaktivitäten und für weiteren Mittelzuwachs an der Hochschule Mannheim entwickelt. Eine lebendige Wissenschaft ist eine unverzichtbare Basis für eine innovative Lehre und ein besonderes Qualitätsmerkmal einer modernen Hochschule.
 
Die Karl-Völker-Stiftung hat wesentlichen Anteil daran, dass die Hochschule Mannheim dieses Qualitätsmerkmal erwerben konnte und heute zu einer der attraktivsten Fachhochschulen des Landes zählt. Neben der großen Bedeutung der gewonnenen Forschungsergebnisse für die Verbesserung und Aktualisierung der Lehre wurden innovative Verfahren und Produkte für die Wirtschaft entwickelt.
 
Die Hochschule Mannheim konnte damit ihre Kompetenz für die Kooperation mit anderen Hochschulen und Unternehmen nachhaltig steigern und auch zunehmend zusätzliche Forschungsmittel akquirieren. Ohne das Engagement ihres Absolventen Karl Völker wäre diese dynamische Entwicklung und Leistungssteigerung so nicht möglich gewesen.
 
Zur Person:
 
Karl Völker, geboren 1923 in Steinsfurt, studierte 1948 bis 1950 an der damaligen Städtischen Ingenieurschule das Fach Elektrotechnik. Nach 13-jähriger Berufspraxis bei den Firmen Bopp & Reuther und Siemens AG hatte er sich im Jahr 1963 mit der Gründung des Unternehmens „Ista Haustechnik GmbH“ selbständig gemacht. Die Weiterentwicklung eines ursprünglich in Lizenz vertriebenen Heizkostenzählers bildete die Grundlage seines wirtschaftlichen Erfolges. Bis 1980 kamen weitere elektronische Messgeräte in der Produktsparte Haustechnik hinzu.
 
Während seiner beruflichen Tätigkeit brachen die Kontakte zur Hochschule Mannheim nie ab. Die technische Weiterentwicklung der Ista-Produkte wurde durch die Zusammenarbeit mit den Professoren der Hochschule Mannheim entscheidend mitgeprägt.
 
Zum Zeitpunkt des Verkaufs der Ista-GmbH 1990 an das Unternehmen Raab & Karcher verfügte die Firma bundesweit über 1000 Beschäftigte. Aus Verbundenheit zu seiner früheren Ausbildungsstätte gründete Karl Völker eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Wissenschaft und Forschung an der Hochschule Mannheim auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften zu fördern. Dem der Praxis sehr verbundenen Stifter war es ein besonderes Anliegen, dass Forschungsergebnisse, die mit Stiftungsmitteln gewonnen werden, auch Anwendung in den Unternehmen finden. Daher steht die Entwicklung neuer Verfahren und Technologien für die Industrie im Mittelpunkt der von der Karl-Völker-Stiftung geförderten Forschungsvorhaben.