Mosbach -Rettungsleitstelle lassen wir uns nicht nehmen

Mosbach / Rhein-Neckar –  Die Forderung der Krankenkassen, vor allem aus finanziellen Gründen die bisher breit gestreuten Rettungsleitstellen auf einige wenige Großleitstellen zu reduzieren, kehrt regelmäßig wieder. Bei einem Besuch in der Mosbacher Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes erteilten (von links) Rettungsleitstellenleiter Dirk von Kampen, Ludwig Prinz von Baden als 1. Vorsitzender des DRK, Landrat Dr. Achim Brötel, sein Erster Landesbeamter, Martin Wuttke, sowie der Kreisgeschäftsführer des DRK, Linus Vetter, dieser Forderung erneut eine klare Absage. „Warum sollten wir hier in Mosbach ein System zerstören, das alle Standards erfüllt und funktioniert? Großleitstellen können aufgrund der mangelnden Ortskenntnis niemals besser arbeiten als die Leitstellen vor Ort“, erklärt Linus Vetter unter Hinweis auf 26163 tatsächliche Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst, die 2008 von Mosbach aus disponiert worden sind. Und Landrat Dr. Brötel ergänzt: „Unsere Bürger sind im Notfall mit dem bestehenden Rettungsleitsystem in den allerbesten Händen. Das lassen wir uns von niemandem nehmen.“ In dieser Weise hat der Landrat auch kürzlich in einem Schreiben an Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech argumentiert; von „kropfunnötigen Diskussionen“ und „Themen, die schon längst in den Papierkorb gehörten“ ist da die Rede. Den angeblichen Vorteil von Großleitstellen, insbesondere im ländlichen Raum, vermag auch Dr. Brötel absolut nicht zu erkennen, im Gegenteil: „Eine Großleitstelle, die 100 Kilometer oder mehr vom Einsatzort entfernt sitzt, würde bei der Alarmierung des Rettungsdienstes allenfalls zu erheblichen Verschlechterungen führen, an denen sicher niemand gelegen sein kann.“ Der Landrat dankt in seinem Brief für die bisherige Haltung der Landesregierung, die fest zur dezentralen Struktur der Leitstellen steht – und bittet auch weiterhin um „volle Unterstützung“.