Speyer – OB wirbt um Verständnis für viele Baustellen

Speyer – Baustellen über Baustellen – OB wirbt um Verständnis

666 Baustellen seit Jahresbeginn, 185 sind zurzeit aktiv. „Wir hatten noch nie so viele Baustellen in Speyer“, stellt Oberbürgermeister Hansjörg Eger fest. Wie die Entwicklung der letzten Jahre zeige, sei die Tendenz weiter steigend (2008: 855 Baustellen, 2009: 951 Baustellen, 2010: 1.070 Baustellen, 2011: 1.137 Baustellen).
Dies erfordere von jedem Verkehrsteilnehmer, aber vor allem von den Speyerer Bürgern ein hohes Maß an Geduld und Verständnis, so Eger.

Die größten Herausforderungen für die städtischen Verkehrsplaner seien Großprojekte wie die Postgalerie und die Verlegung der Fernwärmeleitung, die jetzt in die Verzweigungen gehe. Lediglich 1/3 der bisher 666 Baustellen in diesem Jahr gehe auf das Konto der Stadt und deren Töchter Entsorgungsbetriebe Speyer (EBS) und Stadtwerke Speyer (SWS), während der große Rest von privaten Dritten ausgeführt werde. Daher komme es teilweise zur Hemmung des koordinierten Ablaufs der Projekte öffentlicher Träger.

Die Vollsperrung der Schwerdstraße werde voraussichtlich zum 6. August durch die Vollsperrung der Landauerstraße für Kanal- und Fernwärmearbeiten abgelöst, erklärt Uwe Rudingsdorfer, Leiter der Verkehrsbehörde. Die Maßnahmen im Closweg zur Verlegung der Fernwärmeleitung sollen aller Voraussicht nach bis zum 13. August abgeschlossen sein, so die gute Nachricht des Verkehrsplaners.

Um die stadtweiten Auswirkungen auf den Verkehrsfluss im Blick zu haben, finden neben der halbjährlichen Koordinierungssitzung unterschiedlicher Abteilungen öffentlicher Träger, monatliche Besprechungen mit SWS und EBS statt. Darüber hinaus koordiniere man sich kurzfristig mehrmals wöchentlich, so Rudingsdorfer. Diese Bemühungen belegen das Ziel der Stadt, die Baumaßnahmen gut strukturiert über die Bühne zu bringen. „Trotz Planung und Abstimmung sind wir vor Verzögerungen nicht gefeit“, weiß Speyers Oberbürgermeister.

So wie kürzlich in der Gilgenstraße als ein Schaden an der elektrischen Überwachung der Fernwärmeleitung und der Umbau der gegenüber befindlichen Badischen Beamtenbank zeitlich zusammen fielen. Um die Vollsperrung zu vermeiden, konnten die Bauarbeiten nicht parallel abgewickelt werden und es kam zu Verzögerungen.

Hinzu kommen Maßnahmen, die von außen schwer nachvollziehbar, aber zur Gewährung der Verkehrssicherungspflicht unabdingbar sind. Etwa in der Franz-Kirrmeier-Straße: Zur vergeblichen Erneuerung eines schadhaften Schachtes kam eine Produktionszeit von sechs Wochen für einen Spezialdeckel zur Schachtabdeckung, um die Last schwerer LKWs zu tragen, hinzu. Die Absperrung behinderte den Verkehrsfluss zwei Monate lang.

Zusätzlich müssen die Mitarbeiter der Straßenverkehrsabteilung den Speyerer Veranstaltungskalender im Blick haben. So wurde mit den Bauherren der Postgalerie vertraglich vereinbart, dass für den Brezelfestsonntag die Baustelle soweit zurückzubauen ist, dass Umzug und Publikum Platz finden. Auf freiwilliger Basis stimmte der Drogeriemarkt Müller einem Baustellenrückbau in der Maximilianstraße 34 zu. Schließlich sei es einem Speyerer schwer vermittelbar, dass der Brezelfestumzug nicht die traditionelle Wegstrecke nehme, so Eger.

Weitere Großprojekte, wie die Sanierung aller Bahnübergänge, stellen beträchtliche Herausforderungen an die städtischen Verkehrsplaner. Die Deutsche Bahn steht bereits in den Startlöchern und beantragte diese Sanierungsmaßnahmen für die Zeit der Sommerferien. „Aufgrund fehlender Verkehrsalternativen wurde dieser Antrag aber zunächst abgelehnt“, berichtet Eger. Die Straßenverkehrsbehörde sei bemüht, diese Bauarbeiten in die Herbstferien zu verschieben.

Keine Aufschiebung wird es bei der Umgestaltung des St.-Guido-Stifts-Platzes geben. Diese werde ab September erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen mit sich bringen, wirbt Eger schon heute um Verständnis.

Außer den bereits terminierten Maßnahmen ständen noch viele weitere, bisher noch nicht konkret eingeplante Bauarbeiten, zum Beispiel die Generalsanierung der Schützenstraße, an. Diese würden aus verkehrstechnischen Gründen immer wieder aufgeschoben, so Eger abschließend.