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Hockenheim – Interview mit Musikschulleiter Christian Palmer

Hockenheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Zum wiederholten Male war die Musikschule Hockenheim beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ mit ihren Schülern ganz vorne mit dabei. Sebastian Schrepp, Felix van Göns, Marie Luise Haas, Fabian Brecht, Valentin Rothbauer und Manuel Fricke sind die aktuellen Preisträger. Einen Blick hinter den langjährigen Erfolg gewährt ein Gespräch mit Musikschulleiter Christian Palmer.

Herr Palmer, es hagelte förmlich erste Preise für Ihre Musikschule beim renommierten Wettbewerb “Jugend musiziert”. Ist so ein Abschneiden mit fünf 1. Preisen und einem 2. Preis eigentlich etwas Besonderes?

Die Teilnahme an “Jugend musiziert” gehört an allen öffentlichen Musikschulen, nicht nur in Hockenheim, zu einer Selbstverständlichkeit. Natürlich freut es mich ganz besonders, dass unsere Schülerinnen und Schüler dabei so gut abgeschnitten haben. Das ist schon eine ganz bemerkenswerte Leistung.

Doch noch bemerkenswerter finde ich die Tatsache, dass es in Zeiten der elektronischen Unterhaltungsmedien, des “sich berieseln Lassens” noch überhaupt Kinder gibt, die ihre Freizeit für das Erlernen eines Instrumentes “opfern”. Das ist in meinen Augen eigentlich das Besondere an der Sache!

Was denken Sie, warum schneidet die Musikschule Hockenheim so gut ab?

Die Hockenheimer Musikschule arbeitet mit sehr gut ausgebildeten, engagierten Lehrkräften, die es verstehen die Kinder zu motivieren. Diese Leistung ist in unseren Augen nichts Außergewöhnliches, denn sie gehört zu den Anforderungen, die wir an unsere Lehrkräfte bereits bei der Stellenausschreibung stellen. Das entspricht den Anforderungen des Verbandes deutscher Musikschulen, deren Mitglied die öffentlichen Musikschulen, also auch Hockenheim, sind.

Apropos Qualität: Könnten Sie das konkret für Musiklaien erklären? Was bedeutet “Qualität in der musischen Ausbildung”?

Qualität in der musikalischen Ausbildung heißt zuerst einmal, dass die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler von professionellen Lehrkräften durchgeführt wird. Bereits dieses Kriterium garantiert, dass die Kinder die richtigen Grundlagen im Umgang mit ihrem Instrument lernen. Hierzu gehören in erster Linie die richtige Spieltechnik und ein Verständnis für musikalische Zusammenhänge.

Qualität heißt ebenso, dass die Schüler die Möglichkeit erhalten, ihr Können in öffentlichen Vorspielen zu präsentieren. Da es nicht jedermanns Sache ist, solistisch aufzutreten, legen wir einen großen Wert auf die Ensemblearbeit, die an unserer Musikschule den Kindern viele Möglichkeiten öffnet. Hier können auch schüchterne Kinder ihr Können präsentieren und damit ihr persönliches Selbstwertgefühl steigern.

Diese Beobachtung mache ich regelmäßig in den von mir geleiteten Kinderchören. Schüchterne Kinder blühen förmlich auf, wenn sie in der Gruppe singend ihr Können vorstellen dürfen. Eine schöne und nicht zu unterschätzende Erfahrung für diese Kinder. Für Kinder, die ein Hauptfach an unserer Musikschule belegt haben, sind die Ensembles übrigens kostenlos.

Was macht generell gute Musiker aus? Mehr das Talent oder mehr die Ausbildung?

Musik ist ein Kunsthandwerk und kann bis zu einem gewissen Grad durch viel Fleiß und gute Ausbildung erlernt werden. Spitzenleistungen allerdings bedürfen, wie in vielen anderen Lebensbereichen auch, einer Begabung, die es möglich macht, über den normalen Leistungsdurchschnitt hinaus zu wachsen.

Was würden Sie also Eltern raten, die ihr Kind musisch fördern möchten?

Achten Sie darauf, wo Sie ihr Kind hinschicken. Die öffentlichen, durch das Land, die Kreise und die Gemeinden geförderten Musikschulen sind alle Mitglieder im VdM (Verband deutscher Musikschulen). Diese Mitgliedschaft garantiert nicht nur hohe Qualität, sondern auch eine ständige Kontrolle seitens des Verbandes. Hier werden die, für die Mitgliedsmusikschulen allgemeingültigen Unterrichtskriterien festgelegt und jährlich durch den sogenannten Berichtsbogen genau abgefragt.

Es gibt natürlich noch eine Reihe anderer, oft günstigerer Möglichkeiten, ein Instrument zu erlernen. Ob hier allerdings das notwendige Wissen und Können seitens des Anbieters vorhanden ist, sollte im Einzelfall sehr sorgfältig geprüft werden.

Auch bei der musischen Ausbildung gilt: Qualität hat ihren Preis. Das wissen wir im Alltag, wenn wir z. B. beim Discounter einkaufen gehen: Hier erwarten wir auch nicht, für 99 Cent Delikatessen und Spitzenware zu bekommen. Merkwürdigerweise ist es bei der Bewertung von Unterrichtsangeboten für die eigenen Kinder oft ganz anders. Hier kann es für viele Eltern nicht billig genug sein und die Frage nach Qualität scheint überhaupt keine Rolle zu spielen.

Und worauf sollte man generell achten, wenn man Kinder in eine musische Ausbildung gibt?

Für Kinder ist es extrem wichtig, dass ihre Eltern sich für ihr Hobby interessieren. Erhalten sie von ihnen Anerkennung oder auch angemessene Kritik, werden sie dadurch motiviert und in ihrem Tun gestärkt. Sprechen Sie regelmäßig (und nicht nur, wenn es Probleme gibt), mit der Lehrerin/dem Lehrer über Ihr Kind und seine musikalische Entwicklung. Fordern Sie ihr Kind dabei, aber überfordern Sie es nicht.

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