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Mannheim – Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Informationsfahrt von Gemeinderat und Verwaltung -„Es ist ein fantastischer, genial konzipierter Bau. (…) Nicht umsonst war ich bei der ersten Besichtigung so fasziniert, dass ich sofort wusste, hier möchte ich arbeiten. (…) Ich verbinde mit diesem Ort jedenfalls den Auftrag, alles neu zu denken. Was ich großartig finde, gerade weil das anderswo so ganz und gar unerwünscht ist“, so William Forsythe, einer der bedeutendsten Choreographen der Gegenwart, in einem letzte Woche erschienen Interview über das Festspielhaus Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste – in Dresden. Forsythe arbeitet seit 2006 in Hellerau.

In Mannheim befassen sich Verwaltung und Gremien mit einer möglichen Konzeption eines Zentrums der Darstellenden Künste. Kernpunkt dieser Überlegungen ist die Frage, wie die Rahmenbedingungen der Darstellenden Künste weiter verbessert werden können. Daher besuchten Kulturbürgermeister Michael Grötsch und Sabine Schirra, Leiterin des Kulturamtes, gemeinsam mit den Mitgliedern des Gemeinderates (Marianne Seitz, Elke Stegmeier, Regina Trösch, Dr. Achim Weizel) und der Verwaltung das Festspielhaus Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Bei der zweitägigen Informationsreise erhielten sie bei einer Besichtigung und in Gesprächen mit Dr. Ralf Lunau, Kulturbürgermeister Dresden, und mit Dieter Jaenicke, künstlerischer Leiter von Hellerau, Einblicke in die Arbeit der international vernetzten Produktions- und Spielstätte.

„Kampnagel in Hamburg, Hebbel am Ufer in Berlin, Mousonturm in Frankfurt, Tanzhaus NRW in Düsseldorf – dies sind die großen Zentren der zeitgenössischen Darstellende Künste in Deutschland, die international ausstrahlen. Seit 2009 reiht sich Hellerau – Europäisches Zentrum Darstellende Künste Dresden in dieser Reihe mit ein“, erläutert Jaenicke die Bedeutung des Zentrums.

Hellerau blickt auf eine wechselvolle Geschickte zurück. 1911 entstand das Festspielhaus als „Kunstort der Moderne“. Bereits im Ersten Weltkrieg als Militärlager genutzt, diente es im Dritten Reich als Polizeischule und war von 1945 bis 92 Kaserne der Sowjetarmee. In den 90er Jahren begann Hellerau als temporärer Veranstaltungsort wieder Schritt für Schritt an seine kurze Blütezeit anzuknüpfen, die eng mit der Idee von Bewegung und Tanz verbunden war.

Seit 2009 wird das Haus ganzjährig bespielt. „Viele konnten sich nicht vorstellen, was in Hellerau möglich ist. Wir haben 2009 mit großen Ambitionen angefangen“, blickt Lunau zurück. „Ich möchte Mut machen, ein solches Projekt zu wagen. Es ist uns gelungen, die Aufmerksamkeit auf Hellerau zu lenken“, so Lunau weiter. Hellerau hat sich innerhalb kurzer Zeit als ein interdisziplinäres und internationales Zentrum für zeitgenössische Künste etabliert, dessen Schwerpunkt an erster Stelle auf dem zeitgenössischen Tanz, aber auch dem zeitgenössischen Theater, der zeitgenössischen Musik und den Neuen Medien liegt.

Die Organisationsstrukturen dieser fünf großen Zentren lassen sich nicht direkt vergleichen. Wie in den Gesprächen mit Lunau und Jaenicke deutlich wurde, zeichnet sich Hellerau konzeptionell und strukturell durch einige wesentliche Grundzüge aus.

Die Stadt Dresden entschied ganz bewusst, Hellerau mit einer künstlerischen Leitung auszustatten. Als künstlerischer Leiter zeichnet Jaenicke für die programmatische Linie des Hauses verantwortlich. Ein künstlerischer Beirat steht beratend zur Seite. Eine klare „Künstlerische Handschrift“ sei entscheidend, um im europäischen und internationalen Maßstab mitzuspielen, erläuterten beide Gesprächspartner. Internationale Gastspiele von „Größen der Szene“, die in Hellerau auftreten, stellen für die örtliche freie Szene Ereignisse dar, die den künstlerischen Diskurs anregen.

Gleichzeitig sei es enorm wichtig, neben großen nationalen und internationalen Gastspielen, gemeinsam mit der lokalen freien Kulturszene eigene Veranstaltungsformate zu entwickeln, die regelmäßig in Hellerau stattfinden (Linie 8, Dienstagssalon und in Kürze Feature Ring). Hellerau dürfe „kein Ufo sein, das vor Ort landet und nicht angenommen wird“, hieß es im Gespräch.

Hellerau ist es gelungen, an die Traditionslinien in Dresden anzuknüpfen und dabei „etwas Neues einzupflanzen“‘. Das Zentrum ist mit den großen etablierten Dresdener Kulturinstitutionen sehr gut vernetzt. Zuletzt kooperierte es beispielsweise mit dem Staatsschauspiel Dresden anlässlich des Festivals „Fremd“ in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung.

Ein besonderer Fokus wird darauf gelegt, neue Publikumsbindungen herzustellen. Hierfür hat sich Hellerau eigens bei einem europäischen „Audience Development Programme“ (Publikumsentwicklung) beworben. Es soll in Kürze starten und beispielsweise auch Projekte mit Schulen durchführen, um neues Publikum zu gewinnen.

Das Budget des Zentrums der Künste beläuft sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Knapp drei Millionen davon steuert die Stadt Dresden bei. Darüber hinaus erhält Hellerau vielfach projektbezogene Mittel der EU oder über Stiftungen. Letztes Jahr besuchten 27.000 Zuschauer Hellerau, 2010 waren es 18.000 Zuschauer. 30.000 Zuschauer jährlich werden als Zielmarke angestrebt. Die Auslastung liegt derzeit bei 85 Prozent. Hellerau verfügt über eine große Bühne sowie zwei kleine Bühnen.

Die große Vision für die Zukunft von Hellerau ist um das Hauptgebäude herum einen Kunstcampus zu kreieren mit Apartments für Künstler, die vor Ort wohnen und arbeiteten können.

Aus den Gesprächen in Hellerau ergaben sich wichtige Informationen für den weiteren Prozess in Mannheim. Kulturbürgermeister Michael Grötsch resümierte: „In Mannheim und Dresden finden wir unterschiedliche Gegebenheiten vor. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich unsere Kulturlandschaft, die lokale freie Szene, aber auch Größe der Region und Struktur der Bevölkerung zu bewerten. In einem nächsten Schritt müssen wir eine klare Fragestellung formulieren, was wir vor Ort haben wollen und welche Maßstäbe wir setzen möchten. Wir werden dieses Thema mit dem Kulturausschuss weiter verfolgen“, blickte Grötsch voraus.

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