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Mannheim – Erika Heymann als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Erika Lasallia Heymann, geborene Geck, früher verheiratet mit dem Mannheimer Kommunisten, Redakteur und Professor Stefan Heymann, wird als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Die Ehrung findet am 7. September in Houston, Texas, statt.
Erika Heymann lebte insgesamt elf Jahre in Mannheim. Ab 1933 lebte sie in Amsterdam und versuchte nach dem Einmarsch der Nazis in die Niederlande jüdischen Mitmenschen zu helfen, wobei sie ihr eigenes Leben riskierte. So ließ sie drei jüdische Personen als Arbeiter getarnt verbotenerweise in ihrer Pension wohnen. Einer der Männer, Chanan Flörsheim, hat Erika Heymann bei Yad Vashem für die Ehrung angemeldet.
„Gerechter unter den Völkern“ ist die höchste Auszeichnung, die Israel an Nicht-Juden vergibt. Sie gilt Einzelpersonen, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten. „Gerechter unter den Völkern“ wird nur, wer für eine Rettungsaktion nachweislich ein persönliches Risiko eingegangen ist und dafür keine Gegenleistung erwartet hat.
Die Ehrung umfasst Medaille und Urkunde sowie die Verewigung des Namens auf der Memorial-Wall im “Garten der Gerechten” in Yad Vashem. Bis heute haben mehr als 20.000 Frauen und Männer aus allen Teilen Europas diesen Ehrentitel erhalten. Unter den Geehrten sind knapp 500 Deutsche.
Der Sohn von Erika Heymann, Dr. Dieter Heymann, Professor für Chemie und Geologie im Ruhestand der Rice Universität/Houston, Texas, wird die Ehrung für seine Mutter in Houston in Empfang nehmen.

Hintergrundinformation:
Die 1895 in Offenburg geborene Erika Geck stammt aus einer politisch sehr aktiven Familie. Ihr Vater Adolf Geck war der erste Sozialdemokrat im Präsidium der Zweiten Badischen Kammer und Mitglied des Reichstags. Der in Mannheim bekannte Redakteur der Volksstimme Oskar Geck, später Mitglied des Reichstags für die SPD (1914-1928), war ein Neffe von Adolf Geck.
Erika Geck kam 1920 nach Mannheim, und heiratete im April 1921 in Mannheim Stefan Hermann Heymann, der sich durch seine vielfältige Tätigkeit als Redakteur und Politiker der KPD einen Namen machte. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Sonja Heymann, später verheiratete Nerlich, und Dr. Dieter Heymann, Professor für Chemie und Geologie im Ruhestand der Rice Universität/Houston, Texas.
Stefan Heymann, der bereits 1933 verhaftet wurde und die NS Diktatur in mehreren Konzentrationslagern, darunter das KZ Auschwitz, überlebte, wurde später in der DDR in verschiedenen politischen Ämtern und als Hochschulprofessor tätig.
Die Familie Heymann zog 1931 nach Berlin. Nach der Verhaftung Stefan Heymanns im Mai 1933 und seiner Inhaftierung floh Erika Heymann mit ihren Kindern nach Amsterdam. Dort half sie Juden in Not.
Erika Heymann wurde 1943 verhaftet und war ein Jahr im KZ Herzogenbusch (niederländisch: Kamp Vught) inhaftiert. Sie war bereits schwer erkrankt, als sie im April 1944 entlassen wurde, und starb 1950 an Leukämie.

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