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Mannheimer Feuerwehr-Spezialist in Afrika

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckarf – Die Eröffnung eines großen Sportereignisses sorgt für ein ausverkauftes Stadion im fiktiven afrikanischen Staat „Daniria“: 60 000 Besucher feiern gemeinsam, bis plötzlich mehrere Sprengsätze mit giftigen Chemikalien explodieren. Das ist das Szenario einer internationalen Katastrophenschutzübung, die vor wenigen Tagen im „Stadion des 7. November“ in Tunis stattfand. Mit dabei: Dr. Ralph Rudolph, stellvertretender Leiter der Analytischen Task Force (ATF) der Feuerwehr Mannheim.

„Die Analytische Task Force ist eine Spezialeinheit, die chemische, biologische oder radiologische Gefahren erkennt und bekämpft“, erläutert Erster Bürgermeister und Feuerwehr-Dezernent Christian Specht und betont: „In ganz Deutschland gibt es insgesamt nur sieben ATF-Einheiten. Eine davon ist bei der Berufsfeuerwehr Mannheim stationiert – das ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit unserer Bevölkerung.“

Die ATF Mannheim und ihre Spezialisten sind auch international heiß begehrt: Der 41-jährige promovierte Chemiker Rudolph hat als EU-Experte bereits an mehreren Übungen und Einsätzen im Ausland teilgenommen. Jetzt wurde er gerufen, um gemeinsam mit internationalen Rettungsorganisationen und den Einsatzkräften des „Gastgeberlands“ Tunesien zu trainieren, wie am besten auf chemisch verseuchte Sprengsätze reagiert werden kann. „Unsere Aufgabe in einem solchen Szenario ist es, möglichst schnell herauszufinden, welche Giftstoffe ausgetreten sind, welche Gefährdungen von ihnen ausgehen und wie damit am besten umzugehen ist“, beschreibt Rudolph. „Auf ein mögliches Szenario mit chemisch kontaminierten Bomben hatten wir uns schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und dem NATO-Gipfel in Straßburg und Kehl vorbereitet.“

Mit der aktuellen Übung sollten einerseits die Einsatzkräfte vor Ort auf die umfangreiche Sicherheitsplanung bei Großereignissen vorbereitet werden. Andererseits sollte die Zusammenarbeit der verschiedenen Spezialistenteams aus unterschiedlichen Ländern weiter verbessert werden. An der Übung nahmen Experten aus Tunesien, Deutschland, Frankreich, Italien, der Türkei, Libyen und sogar Indien teil. Entsandt wurden sie von so unterschiedlichen Organisationen wie den Vereinten Nationen, der Europäischen Union oder der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), die auch Organisator der Übung war.

„Internationale Teams bringen sehr schnell viel Wissen und Erfahrung an einen Schadensort“, so Rudolph, „Andererseits ist es schwierig, die Hilfe zu koordinieren.“ Schließlich gebe es keine klar definierte Befehlshierarchie, auf die zurückgegriffen werden kann, um die große Zahl von Helfern auch wirklich zielgerichtet einzusetzen. Trotz aller Widrigkeiten lief die Übung gut ab: Die rund 80 Verletzten im Stadion wurden geborgen und versorgt, eine weitere Ausbreitung der giftigen Chemikalien verhindert. Auch die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt konnte trotz des Anschlags gesichert werden.

 

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