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Ludwigshafen – Babykorb bleibt weiter bestehen

Ludwigshafen / Rhein-Neckar – Nur ein Element der Hilfen für Mütter und Kinder in Not
Der Babykorb am St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen am Rhein wird weiter bestehen.
„Die Abschaffung wäre ein überstürzter Schritt. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen sollten das neugeborene Kind und auch die Mutter stehen.“, erklärt der Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH Marcus Wiechmann. „Das Recht des Kindes auf Leben ist zentral. Da sollte man kein Risiko eingehen.“, kommentiert er die Stellungnahme des deutschen Ethikrates der vergangenen Woche. „Mit der Abschaffung des Babykorbs ohne praktikable niederschwellige Alternativen, macht sich die Mutter strafbar wenn Sie ihr Kind anonym abgeben will“, führt er weiter aus. „Betroffene Mütter befinden sich in einer persönlichen Ausnahmesituation und einem Zustand großer Verwirrung, oft stehen sie auch unter äußerem Druck oder unterliegen anderen Zwängen. Sie neigen in dieser schwierigen Situation zu Kurzschlusshandlungen, hier würde zusätzlicher Druck aufgebaut.“ Auch die „Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind“ des Bistums Speyer, die den Babykorb in Ludwigshafen finanzierte, sprach sich gegen das Votum des Ethikrates aus. „Für die Behauptung, Babyklappen und die Möglichkeit zur anonymen Geburt könnten die Tötung von ungeborenen Kindern nicht verhindern, gibt es keinerlei Beweis“, erklärte die Vorsitzende des Stiftungsbeirates, Gisela Büttner. Durch diese Angebote bestehe immer die reale Möglichkeit der Rettung eines Kindes. Auch seien der Lebensschutz und das Recht eines Kindes auf Leben auf jeden Fall höher zu werten als der Anspruch auf Wissen um die eigene Abstammung. „Wir sehen deshalb keinen Anlass, unsere Meinung zu ändern und von unserem Angebot abzurücken“, betonte Büttner.

„Der Babykorb kann aber nur ein Element der Hilfen sein, die wir verzweifelten Müttern anbieten“, betont die Chefärztin der Geburthilfe am St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Dr. Barbara Filsinger, eine der Koordinatorinnen des Programms „Guter Start ins Kinderleben“. „Mit unserem Programm „Guter Start ins Kinderleben“ treiben wir im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus nahezu alle Punkte voran, die der Ethikrat für Gesamtdeutschland einfordert. Die Hilfen für Mütter und Kinder sind uns wichtig, auch wenn wir einen Teil der Kosten selbst tragen müssen und dafür auch auf Unterstützung angewiesen sind. Es sollten tatsächlich zuerst die Forderungen umgesetzt sein, dann kann man über die Abschaffung der Babyklappen diskutieren, anstatt den umgekehrten Weg zu gehen.“
Der Träger sieht sich in der Verpflichtung der Ordensschwestern des Instituts St. Dominikus.Schon vor fast 100 Jahren fingen die ersten Dominikanerinnen an in dem durch Karolina Burger gegründeten Fürsorgeheim für in Not geratene Mädchen und Frauen in Mundenheim, in dem Schwangere und junge Mütter in Not betreut wurden, zu arbeiten. Später wurde daraus das „St. Annastift“ und die Schwestern übernahmen die Trägerschaft.
Das Ziel des Babykorbs am St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen am Rhein ist es, Frauen in verzweifelten Situationen eine Möglichkeit zu geben ihr neugeborenes Kind sicher und anonym abzulegen und so sein Leben zu schützen. Dem Wohl des Kindes dient die gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt, das sich als Vormund sofort für die Rechte des Kindes einsetzt.
Der am St. Marienkrankenhaus in der Ludwigshafener Gartenstadt angebrachte Babykorb wurde am 16. November 2001 durch die bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind eingerichtet. Die Verknüpfung des Babykorbes mit dem Krankenhaus bietet professionelle Betreuung für die Sicherheit der Technik und sofortige medizinische Versorgung des Kindes. Besonders wichtig für die ständige Funktionsbereitschaft der hochsensiblen technischen Ausrüstung ist die regelmäßige Wartung. Bereits drei Kinder wurden auf diesem Weg in Obhut gegeben. Träger des Babykorbes ist die St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH, die auch Träger des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses ist. Die Kosten für den Unterhalt des Babykorbes erbringt der Träger, der dafür auch auf Spenden angewiesen ist. Nach dem Ablegen des Kindes in den Babykorb, der versteckt aber gut ausgeschildert an einem Seitengebäude des St. Marienkrankenhauses angebracht ist, erklingt zeitversetzt ein Alarm auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation. Nach sofortiger Versorgung des Kindes durch kompetentes medizinisches und pflegerisches Personal der Station Däumling, wird das Kind in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Ludwigshafen liebevoll betreut. Ist der Säugling krank, wird er in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Haus versorgt. Ein gesunder Säugling wird im Kinderheim St. Annastift aufgenommen. Sein Wohlergehen hat oberste Priorität. Die Mutter hat die Möglichkeit, ihr Kind zurückzuverlangen und Hilfe bei der Betreuung zu bekommen.

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