Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Grünanlagen und Bäume werten das Heidelberger Stadtbild auf und steigern die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Doch das schmückende Grün, das zudem einen wichtigen positiven Einfluss auf das Mikroklima in der Stadt hat, benötigt eine Menge Pflege. Das Team des Regiebetriebs Gartenbau im Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg kümmert sich tagtäglich um rund 220 Hektar öffentliche Grünflächen, Blumenbeete und Wechselflorflächen sowie etwa 40.000 städtische Bäume. Rund zwei Euro investiert die Stadt pro Jahr und Quadratmeter in die Pflege der Grünanlagen, in Baumkontrollen und die erforderlichen Baumschnittarbeiten.
Zuständig für Grünanlagen, Bäume, Feldwege, Verkehrsinseln und Spielplätze
Die mit großem Abstand wichtigste Grünanlage ist das Neckarvorland, das als Spiel-, Sport- und Freizeitfläche weit über die Stadt hinaus große Anziehungskraft besitzt. Zum Aufgabengebiet der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschafts- und Forstamtes zählen zudem weitere Parkanlagen, begrünte Verkehrsinseln, die Grünflächen rund um Schulen, Kindergärten und öffentliche Gebäude der Stadt, die Straßen- und Parkbäume, Blumen und Zierpflanzen, das sogenannte „Straßenbegleitgrün“ sowie Feld- und Wirtschaftswege. Die Stadtgärtnerei ist die „Kinderstube“ für zahlreiche Gewächse, die später an vielen Stellen die Stadt aufwerten. Der Regiebetrieb Gartenbau ist außerdem zuständig für die Unterhaltung und Verkehrssicherheit der städtischen Kinderspielplätze.
Dreistündige Begehung im Stadtgebiet
Über das Aufgabengebiet des Regiebetriebs Gartenbau und über aktuelle Themen informierte sich Bürgermeister Wolfgang Erichson am Montag, 1. September 2014, im Rahmen seiner Sommertour. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschafts- und Forstamtes erläuterten auf der rund dreistündigen Begehung an unterschiedlichen Stationen im Stadtgebiet ihre Arbeit.
Stadtgärtnerei arbeitet seit 2013 an eigenen Bio-Zierpflanzen
In der Stadtgärtnerei informierte sich Bürgermeister Erichson über die Pflanzenproduktion. Die hier gezogenen Blumen bereichern das Stadtbild saisonal mit anspruchsvollen Blütenpflanzen und verbessern auf diese Weise die Aufenthaltsqualität in der Stadt für die Gäste sowie die Bürgerinnen und Bürger.
Seit 2013 produziert der Regiebetrieb Gartenbau hier Zierpflanzen, die die Kriterien einer Zertifizierung nach der EU-Bioverordnung erfüllen können. Bisher gibt es in Deutschland nur eingeschränkte Erfahrungen im Bereich der biologischen Zierpflanzenproduktion. Die biologische Produktion einer kompletten Pflanzenpalette stellt Neuland dar – die Stadtgärtnerei erkundet dies mit Versuchen und Probeanbauten.
Der Theaterspielplatz kehrt zurück
Zweite Station der Tour war der Spielplatz am Theater, wo sich Bürgermeister Erichson die Pläne erläutern ließ. Der Spielplatz hatte wegen der Theatersanierung im September 2009 abgebaut werden müssen und soll jetzt erneuert werden. Mit einer Gesamtspielfläche von rund 670 Quadratmetern wird der Spielplatz etwas größer als vorher. Thematisch greift die Neugestaltung das Thema Theater auf. So soll es eine Art Theaterbühne geben sowie Masken an verschiedenen Holzelementen. Die Spielangebote richten sich an Kinder bis etwa 12 Jahren. Neben dem vorhandenen Granitfindling mit Reck und Balancierstämmen komplettieren ein Bewegungsgerät mit Netzstruktur und Schwingelementen sowie eine Wippe die Spielangebote. Für die Kleinen wird es einen Sandspielbereich geben. Insgesamt gibt es in Heidelberg etwa 120 öffentliche Spielplätze; die Palette reicht von Kleinkinder-Spielplätzen über Anlagen für Jugendliche bis hin zu Bolzplätzen und Skateanlagen.
Begehung „Bäume in der Südstadt“
Bei der Begehung entlang der Römerstraße erklärten die den Experten des Landschafts- und Forstamtes Bürgermeister Erichson die Ergebnisse der Baumuntersuchungen auf den Konversionsflächen der Südstadt. Die Stadt Heidelberg hatte eine Untersuchung zum Zustand aller Bäume auf der ehemals durch die US-Amerikaner genutzten Konversionsfläche Mark Twain Village in Auftrag gegeben. Diese hat ergeben, dass der Großteil der Bäume auf dem Areal gesund ist. Nur etwa ein gutes Dutzend der Bäume müssen gefällt werden. Die meisten von ihnen stehen an der Mauer zur Römerstraße. Vor allem entlang der Römerstraße hängt der schlechte Zustand der Bäume vermutlich mit dem Bau der Mauern nach dem 11. September 2001 zusammen. Diese waren infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 von der US-Armee errichtet worden. Die nun erfolgten Untersuchungen lassen erkennen, dass bei den Grabungen für die Mauern das Wurzelwerk einiger Bäume nachhaltig geschädigt worden ist. Für alle zu fällenden Bäume wird es Ersatzpflanzungen in unmittelbarer Nähe geben.