Landau – Lokale Agenda pflegt Kopfweiden

Landau i. d. Pfalz / Metropolregion Rhein-Neckar  – Projekt der Lokalen Agenda Landau: Pflege von Kopfweiden im Ranschbachtal
Kopfweiden sind ein typisches Element in den Bachtälern der südpfälzischen Kulturlandschaft. Die Lokale Agenda Landau unterstützt die Pflege und Erhaltung dieser Bäume tatkräftig: Zusammen mit Gärtnermeister Martin Gensheimer hat Umweltdezernent und Beigeordneter Rudi Klemm auf der Gemarkung Landau-Arzheim Kopfweiden zurückgeschnitten und „auf den Stock gesetzt“.
Gensheimer hat es sich seit 25 Jahren zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, durch den fachgerechten Rückschnitt der Kopfweiden im Ranschbachtal das typische Landschaftsbild zu erhalten und zu pflegen. Das Zurückschneiden bis auf den Stamm, das so genannte Schneiteln, dient der Erhaltung dieser Bäume sowie dem Schutz eines wertvollen Landschaftsbilds. 
In diesem Jahr bekam Gensheimer dabei außerdem Unterstützung durch Projekte der Grundschule Arzheim „Wir bauen ein Tipi“ und „Wo kommt das Weidenmaterial her“, bei denen sich Eltern, Schüler und Lehrer für die Landschaftspflege und den praktischen Naturschutz begeisterten. Gärtnermeister Gensheimer wird in den kommenden Wochen bis Ende Februar die Arbeiten fortsetzen, so dass pünktlich mit dem Beginn der Vogelbrut Anfang März die Kopfweiden als Brutbäume für viele Vogelarten zur Verfügung stehen. „Ich finde die Aktion toll und freue mich, dass hierbei so viele Bürger beteiligt waren“, so Klemm.
Früher lieferten die Kopfweiden Brennholz, Flechtmaterial für Körbe und Reisigpakete für den Backofen; mit den weichen einjährigen Trieben wurde im Spätwinter nach dem Winterschnitt das Fruchtholz der Reben in den Weinbergen angebunden. Selbst das Vieh wurde mit ihren Blättern gefüttert, die mitsamt den dünnen Zweigen in einer „Laube“ getrocknet wurden. Die alten Kopfweiden wurden jahrzehntelang von den Bauern gepflegt und in Form gehalten, haben jedoch leider durch den modernen Strukturwandel in der Landwirtschaft ihren Nutzwert verloren. Ohne Rückschnitt werden kopflastig, verlieren den Halt und werden durch Winterstürme entwurzelt.