Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Gerade einmal acht Tage musste der VfR Mannheim auf dem zweiten Tabellenplatz ausharren, ehe er aufgrund eines souveränen 3:0 Erfolges beim VfL Kurpfalz-Neckarau und der zeitgleich stattfindenden 1:3 Pleite des FC Zuzenhausen beim FV Fortuna Heddesheim wieder an die Spitze der Verbandsliga Nordbaden zurückkehren durfte. Während beim 1:1 Unentschieden gegen den stark performenden 1. FC Bruchsal die Leistung zwar stimmte, das Ergebnis jedoch für etwas getrübte Stimmung sorgte, konnte sich beim Derbysieg in Neckarau sowohl der Auftritt als auch das Endresultat sehen lassen. Folgerichtig dürfen die Rasenspieler mit breiter Brust und einer gehörigen Portion Selbstvertrauen dem Spitzenspiel gegen den ambitionierten Tabellenzweiten 1. FC Mühlhausen entgegenblicken. Der Gegner aus dem Kraichgau biss sich früh in der Saison oben fest und verdeutlichte, dass am Ende dieser Spielzeit mehr als ein grundsolider Mittelfeldplatz herausspringen soll. Was den Fußballclub aus der knapp 9000 Einwohner zählenden Gemeinde am Waldangelbach in dieser Runde von der vergangenen Saison unterscheidet, sind unter anderem zwei Namen: Johannes Bender und Tim-Sebastian Buchheister. Beide Akteure wechselten zu Saisonbeginn aus der Regionalliga nach Mühlhausen und erwiesen sich prompt als Unterschiedsspieler. Buchheister, den es vom Aachener Tivoli in die Metropolregion Rhein-Neckar zog, markierte in seinen 11 absolvierten Partien bereits 10 Treffer, während Bender, der vergangene Saison 31 Spiele für den Südwest Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz absolvierte, offensichtlich als kreativer Kopf des Mühlhausener Spiels zu fungieren scheint und mit 8 Assists sowie 2 Treffern auf sich Aufmerksam machte.
Der gegenwärtige Erfolg des kommenden Gegners lässt sich jedoch nicht nur aufgrund des starken Auftretens der zwei Neuzugänge erklären. Einige Akteure, die bereits seit einigen Jahren im Mühlhausen-Dress auflaufen, können ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen und sind zumindest rein statistisch über sich hinausgewachsen. Bestes Beispiel ist in diesem Fall die 32-jährige Offensivkraft Thorben Stadler. Der Routinier und ehemaliger 2. Bundesliga-Profi bestreitet mittlerweile seine fünfte Saison für Mühlhausen und erzielte in den von ihm bisher acht absolvierten Partien insgesamt 11 Tore, dies entspricht einer Quote von insgesamt 1,4 Treffern pro Spiel! So treffsicher erwies sich Stadler in seiner bisherigen Laufbahn noch nie. Wenn am Freitagabend der VfR Mannheim und der 1. FC Mühlhausen aufeinandertreffen, werden sich zwei Mannschaften duellieren, die beide über einen für Verbandsligaverhältnisse überdurchschnittlich stark aufgestellten Kader verfügen und sicherlich einen Hauch Oberligafußball durch das Rhein-Neckar-Stadion wehen lassen. Beide Teams können in ihren Reihen auf eine Handvoll regionalligaerfahrene Akteure verweisen und sich auf einen offenen Schlagabtausch einstellen, in welchem eventuell nur Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden werden.