Mosbach / Neckar-Odenwald-Kreis/ Metropolregion Rhein-Neckar.Mit Methode zu innovativen Produkten
Mit Hilfe der sogenannten TRIZ-Methode versuchen Entwickler, ihre Tätigkeit zu systematisieren, um schneller und effizienter zu neuen Problemlösungen zu kommen. In der Region Heilbronn-Franken gründete die IHK im Jahr 2006 eine TRIZgroup, die aktuell aus 22 Institutionen besteht, darunter vier Hochschulen. Eine davon ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach, die zum Auftakt für das Jahr 2018 an ihren Campus lud.
Viele revolutionäre Ideen entstehen oft durch Zufall. Die sogenannte TRIZ-Methode ist eine Möglichkeit, um Innovationen systematisch zu erzeugen. Der Name steht für „Theorie des erfinderischen Problemlösens“. Prof. Dr. Rainer Klein, Studiengangsleiter Mechatronik an der DHBW Mosbach und Gründungsmitglied der regionalen TRIZgroup, erklärt: „Am wichtigsten ist es, die Problemstellung sorgfältig zu analysieren und zu beschreiben und dabei offen heranzugehen. Wir formulieren beispielsweise das ideale Endresultat, das aber in der Regel nicht realistisch ist.“ Für die Rasenpflege wäre so eine Lösung ein Rasen, der überhaupt nicht mehr wächst. Die ausgearbeitete Lösung sei aber trotzdem ein konkretes Produkt, beispielsweise ein Rasenmäher. „Diese Analyse kombinieren wir mit Datenbanken physikalischer Phänomene und der sogenannten TRIZ-Matrix. Es ist ein komplexes Verfahren, für das die Mitglieder regelmäßig geschult werden.“
Die 42 Vertreterinnen und Vertreter der Regionalgruppe stammen aus dem produzierenden Gewerbe bzw. der industrienahen Dienstleistungen, die nicht im Wettbewerb zueinander stehen. Sie treffen sich einmal im Monat zu einem Workshop. Ziel ist es, sich mit der Methode TRIZ vertraut zu machen und die Anwendung der einzelnen Werkzeuge der Methode an praxisnahen Aufgaben aus den Unternehmen zu üben. Ende Januar traf sich die TRIZgroup Heilbronn-Franken an der DHBW Mosbach, um für eine der Mitgliedsorganisationen ein Konzept zur Abfallvermeidung und Ressourcenrückgewinnung in der Produktion zu entwickeln. „Die Gruppe hat eine Lösung dafür gefunden, die dem Unternehmen nun gehört, das die Problemstellung eingebracht hatte.“
„In Deutschland gilt Heilbronn-Franken als TRIZ-Anwenderregion Nummer Eins“, freut sich Kai Plambeck, Referent für Innovation und Netzwerke der IHK Heilbronn-Franken. „Damit ist unsere Vision Realität geworden.“ Interessierte Unternehmen können sich über www.mosbach.dhbw.de/ihk-triz über Teilnahmemöglichkeiten informieren.
Außerhalb der offiziellen TRIZgroup bietet die DHBW Mosbach mit dem für alle offenen Erfinderclub eine Plattform für Tüftler. Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 6. Februar, ab 18 Uhr im Audimax im Lohrtalweg 10 in Mosbach statt.
Foto: Professor Rainer Klein (rechts) mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Auftaktworkshops 2018 der IHK-TRIZgroup Heilbronn-Franken.