Mosbach/Metropolregion Rhein-Neckar. Wenn es nur die Musik wäre, dann käme eine ambitionierte Band mit deutlich weniger Zeit aus. Aber: „Ich investiere jede Woche 12 bis 14 Stunden nur in das Management“, erklärt Julian Weber, Keyboarder und Manager der Schulband „Improvision“ vom Auguste-Pattberg-Gymnasium (APG). Bei einem Workshop im Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg zeigten er sowie seine Bandkollegen Janis Lichtenfels und Johannes Weilguni interessierten BBW-Auszubildenden, was aus einer Gruppe von Musikern eine erfolgreiche Band werden lässt. Der Workshop war Teil der Bildungspartnerschaft, die BBW und APG seit einigen Jahren verbindet.
„Improvision“ haben sich innerhalb von sechs Jahren zu einer gefragten Band entwickelt, die bei ihren Auftritten ein Repertoire von 50 bis 60 Stücken herunterspielt. Der Anspruch ist hoch, sagt Julian Weber: „Musik, Soundtechnik und Bühnenshow, alles muss perfekt aufeinander abgestimmt sein.“ Kein Wunder also, dass ein Großteil der Sommerferien für die Aufnahme eines Albums draufging, das „Improvision“ in den nächsten Wochen vorstellen wird. Die drei Schüler des APG und ihre Bandkollegen betreiben dieses intensive Engagement nicht, um Geld zu verdienen, sondern weil sie einfach Spaß an der Musik haben. Denn: „Mit Musik kann man Gefühle verbinden und sich präsentieren“, erklärte Weber den Workshop-Teilnehmern, von denen auch schon einige Erfahrung mit Instrumenten gesammelt haben.
Beim Workshop konnten die Jugendlichen aus dem BBW sich eingehend mit Schlagzeug, Keyboard und anderen Instrumenten befassen und mit „Improvision“ das Lied „Mein Weg“ von Xavier Naidoo anstimmen. Sie erfuhren aber auch, was alles zu organisieren ist, damit Auftritte oder Proben klappen. Am Ende trug eine Workshop-Teilnehmerin sogar ein eigenes Lied vor und ein weiterer Teilnehmer präsentierte ein Gitarrensolo.
Für BBW-Mitarbeiterin Gabriele Ostant runden Aktionen wie der Band-Workshop das Bildungsangebot des BBW ab. Die Einrichtung der Johannes-Diakonie Mosbach bietet Jugendlichen Ausbildungen in über 20 Berufen sowie eine Schule und bei Bedarf zusätzliche pädagogische und psychologische Begleitung. „Es geht uns beim Workshop darum, die Begeisterung der Jugendlichen für Musik zu wecken“, erklärte Ostant, die Ausbildungsteilnehmer aus dem BBW-Internat in deren Alltag begleitet und in ihrer Funktion als Leiterin des Freizeitbereichs den Workshop für alle BBW-Teilnehmer organisiert hatte. Nun gelte es, die Lust an der Musik lebendig zu halten und den einen oder anderen fürs Mitspielen in der BBW-Band zu gewinnen. Im ersten Band-Workshop war den Profis von „Improvision“ die geballte Aufmerksamkeit der BBW-Teilnehmer jedenfalls sicher.
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