Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Etwa 80 niedergelassene Ärzte kamen Anfang Oktober ins Mannheimer Theresienkrankenhaus, um sich von den klinischen Spezialisten der Abteilung Gastroenterologie, Onkologie und Diabetologie sowie externen Referenten über neueste medizinische Erkenntnisse informieren zu lassen.
Chefarzt Prof. Dr. Jochen Rudi begrüßte die Mediziner aus der ganzen Metropolregion und führte ins Thema ein. Oberarzt Dr. Matthias Doll erläuterte in seinem Vortrag aktuelle Studienergebnisse zu neuen Medikamenten, die bei Typ 2-Diabetes eingesetzt werden. Sowohl Empagliflozin, auch bekannt als Jardiance, sowie Albiglutid und Dulaglutid gelten als neue Wundermittel, da sie signifikant den Langzeitblutzuckerspiegel verbessern, vor allem aber die Sterblichkeit bei kardiovaskulären Erkrankungen senken. Außerdem nehmen die Patienten mit diesen Medikamenten ab, was sich weiter positiv auf den Stoffwechsel auswirkt. Prof. Dr. Liebwin Goßner vom Klinikum Karlsruhe widmete sich in seinem Vortrag der gastroösophagealen Refluxkrankheit, umgangssprachlich Sodbrennen genannt. Hier erläuterte er die aktuelle Therapieleitlinie und zeigte, dass eine dauerhafte medikamentöse Behandlung der Patienten meist nicht notwendig ist. Vielmehr reiche es aus, vier bis acht Wochen lang Medikamente zu verabreichen, um danach auf eine Bedarfstherapie umzustellen.
Oberarzt Dr. Nils Weller stellte einen besonderen gastroenterologischen Fall mit positivem Ausgang vor: Er berichtete von einer Patientin, die mit einem deutlich veränderten Becken ins Krankenhaus kam und deshalb zunächst ein Karzinom vermutet wurde. Durch weitere Untersuchungen stellten die Ärzte eine vergrößerte Nebenschilddrüse als Ursache für die Beschwerden fest und konnten die Patientin heilen. Prof. Dr. Ralf Jakobs vom Klinikum Ludwigshafen ging auf Durchfallerkrankungen ein und machte deutlich, wie wichtig hier eine gründliche Anamnese der Patienten ist. Grundlegende Fragen wie: „Waren Sie kürzlich im Ausland? Was haben Sie in den letzten Tagen gegessen?“ und ähnliche geben häufig Aufschluss über die Ursachen für die Diarrhö. Ist der Grund bekannt, sei es für den behandelnden Arzt häufig viel einfacher, eine gute, angebrachte Therapieentscheidung zu treffen.
Prof. Dr. Matthias Dollinger vom Klinikum Landshut widmete sich in seinem Vortrag speziell der Leber und ihren Erkrankungen. Er zeigte, dass Leberschäden durch Alkoholkonsum in den letzten Jahren deutlich rückläufig sind, gleichzeitig aber Ursachen wie eine falsche Ernährung und weitere Begleitumstände zur klassischen Fettleber führen können. (ckl)