Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) -Bisher waren Windenergieanlagen in Heidelberg aufgrund des bestehenden Regionalplans “Windenergie” rechtlich nicht zulässig. Aufgrund gesetzlicher Änderungen auf Landesebene wird es künftig so sein, dass Windenergieanlagen grundsätzlich überall möglich sind, solange keine sonstigen öffentlichen Belange entgegenstehen. Mit Hilfe des Instruments des Flächennutzungsplans können in Zukunft Konzentrationszonen für Windenergie ausgewiesen werden. Außerhalb dieser Flächen wäre dann weiterhin das Betreiben von Windenergieanlagen unzulässig.
Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim erarbeitet aus diesem Grund gerade einen Flächennutzungsplan. Im ersten Entwurf wurden entsprechende Konzentrationszonen für Heidelberg ausgewiesen (insgesamt sieben: Grenzhof Ost, Kirchheimer Mühle, Hoher Nistler, Weißer Stein Süd, Lammerskopf, Auerhahnkopf und Drei Eichen). Das heißt noch nicht, dass an diesen Standorten tatsächlich Windräder gebaut werden. Die Stadt Heidelberg führt hierzu als einzige Kommune eine Bürgerbeteiligung durch und hat dafür eine Ausnahmegenehmigung für den längeren Zeitraum bis zur Entscheidung bekommen.
Noch ist nichts entschieden – das umfassende Bürgerbeteiligungsverfahren der Stadt Heidelberg hat gerade erst begonnen, die Stellungnahme der Stadt wird im April 2016 abgegeben. Bis dahin können sich die Bürgerinnen und Bürger online informieren und bis zum 15. November auch beteiligen, z.B. unter www.heidelberg-windenergie.de.
Bereits am 9. Oktober hatte eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus Kirchheim zu diesem Thema stattgefunden. Im Dezember wird es nach Abgabe der Bürgerkommentare eine weitere öffentliche Veranstaltung geben. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Die SPD-Fraktion ruft zur Teilnahme an der Bürgerbeteiligung auf. Stadträtin Dr. Monika Meißner dazu: „Wir haben großes Verständnis für die Bedenken der betroffenen Bürger, müssen aber auch abwägen, was möglich ist im Bereich erneuerbarer Energien nach Abschaltung der Atomkraftwerke. Dazu ist es für uns wichtig, dass Sie sich beteiligen! Machen Sie mit in der Diskussion, kommen Sie zur Abschlussveranstaltung!“