• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Germersheim – Im Landkreis Germersheim startet bundesweit einmaliges Konzept bei häuslicher Gewalt

Germersheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Häusliche Gewalt ist Kindeswohlgefährdung“, betonte Landrat Dr. Fritz Brechtel, „Deshalb haben die Mitarbeiterinnen des Jugendamtes Germersheim unter Federführung der Jugendamtsleiterin Sabine Heyn in Zusammenarbeit mit dem Interventionszentrum gegen häusliche Gewalt Südpfalz in Landau ein Konzept entwickelt, das das Wohl der Kinder und die sofortige Beendigung der Gewalt in den Mittelpunkt stellt.“

„Zielgruppe dieses Konzeptes sind gewaltbelastete Familiensysteme, deren Alltag von massiven Konflikten geprägt ist“, so Sabine Heyn. Sowohl die „traditionelle Familie“ als auch andere Lebensformen sind angesprochen. Es werden alle relevanten Personen dieses Beziehungsgefüges in die Arbeit mit einbezogen. „Diese Vorgehensweise gewährleistet eine dem Familiensystem angepasste und bedürfnisorientierte Intervention“, erklärte Roland Hertel, Leiter des Interventionszentrums.

Jugend- und Sozialdezernent Dietmar Seefeldt berichtete: „Bisher gab es zwischen den Interventionsstellen und der Jugendhilfe keine strukturierte Kooperation, wenn Familien und Kinder von häuslicher Gewalt betroffen sind. Das neue Konzept macht uns da zum bundesweiten Vorreiter.“

Das Interventionszentrum gegen häusliche Gewalt Südpfalz arbeitet seit vielen Jahren im Bereich häuslicher Gewalt, Kinder sind immer mitbetroffen. Die Arbeit erfolgt in einem Drei-Phasen-Modell. Die erste Phase beinhaltet die Einzelarbeit mit allen Beteiligten. In der Arbeitsphase finden Trainingsmodule mit allen Familienmitgliedern statt. „Dabei bilden die Bedürfnisse der Kinder die Grundlage für die weiteren Interventionen in der Elternarbeit. Wir verzichten dabei bewusst auf gemeinsame Module wie zum Beispiel Familienkonferenzen. Das Kind wird damit entlastet und die Verantwortung für Veränderung bei den Eltern belassen“, sagte Sabine Heyn. Die Abschlussphase dient der Reflexion, der Vertiefung erlernter Methoden und der Verselbstständigung.

Der Landkreis Germersheim finanziert eine halbe Stelle plus eine Honorarkraft für den aufsuchenden Anteil. Die Kosten belaufen sich auf ca. 40.000 Euro pro Jahr.
Landrat Dr. Fritz Brechtel betonte: „Wir starten jetzt die Testphase bis Ende 2013. Dann werden wir sehen, ob das Konzept praxistauglich ist und die gewünschten Effekte erzielt. Besonders das Angebot für die Kinder in gewaltbelasteten Familien soll dabei evaluiert werden.“

Durch die Möglichkeit gezielter Einzelgespräche, aufsuchender Familienarbeit und einem speziellen Kursangebot für die Kinder sollen diese besonders unterstütz und geschützt werden. Daneben wirkt das Konzept durch eine frühzeitige Hilfestellung und Auseinandersetzung mit dem Thema insgesamt gewaltpräventiv.

Opfer, Täter und insbesondere betroffene Kinder und Jugendliche können sich unbürokratisch an das Interventionszentrum gegen häusliche Gewalt Südpfalz in Landau wenden, Nordring 15 c, 76829 Landau, Tel. 06341 / 38190.

Zum Projektstart ist zudem vom 20. Juni bis 5. Juli die interaktive Ausstellung „ECHT FAIR!“ zum Thema Gewaltprävention sehen. Interessierte können sie werktags von 9 bis 15 Uhr in der 17er-Straße 1, EG, ehemalige Kapelle, in Germersheim, besuchen. „ECHT FAIR!“ ist die erste Ausstellung im deutschsprachigen Raum zur Gewaltprävention mit dem Themenschwerpunkt auf häusliche Gewalt und der Stärkung der Selbst- und Handlungskompetenz von Kindern.

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de