Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am 20. und 21. Oktober veranstaltete die Stadtmarketing Mannheim GmbH die DiverseCity Tagung in den Studios des Rhein-Neckar Fernsehens. In Vorträgen, Workshops und Diskussionen wurden die unterschiedlichen Dimensionen von Vielfaltsmanagement bearbeitet.
Eröffnet wurde die Tagung von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der Vielfaltsmanagement als einen wichtigen Teil seiner Arbeit versteht. “Diversität ist eine Realität, die man nicht zur Debatte steht”, konstatierte er in seinem Grußwort an die rund 100 Teilnehmer. Daher freue er sich besonders, dass die Diversity Tagung in Mannheim stattfinde und so regen Zuspruch finde. Er betonte die historische Dimension der Vielfalt besonders in Mannheim, die schon in der viersprachig verfassten Urkunde zur Stadtgründung im 17. Jahrhundert deutlich wird. Auch Bilkay Öney, Integrationsministerin von Baden-Württemberg, lobte die Stadt Mannheim für ihr Engagement im Diversity-Bereich. “Der Slogan ‘Vielfalt im Quadrat’ trifft den Nagel auf den Kopf”, erklärte sie. Dennoch müsss landesweit noch viel gearbeitet werden, damit die Vielfalt der Gesellschaft auch in der Verwaltung ersichtlich werde. Keynote Speakerin Dr. Auma Obama warf die Frage auf, wer eigentlich diese Migranten seien, von denen ständig geredet werde und ab wann man keinen Migrationshintergrund mehr hätte. Sie betonte, dass Diversity mehr bedeute, als Toleranz, mehr als ein bloßes Nebeneinanderleben. Diversity sei ein bewusstes Miteinander und darf nicht als reine Integrationsmaßnahme begriffen werden. Ebenso wie ihre beiden Vorredner unterstrich Dr. Obama, dass Vielfalt nicht als Problem begriffen werden dürfe.
Nach einer erfrischenden Musik- und Tanzeinlage der Künstlergruppe WIR! arbeiteten die Teilnehmer in den Workshops zu den Diversity Feldern „Gender/Geschlecht“ und „Ethnische Herkunft/Hautfarbe“. Durch Übungen und Diskussionen wurden die Anwesenden für einen korrekten Umgang mit Menschen aus diesen Gruppen sensibilisiert.
Der zweite Tag der Veranstaltung begann mit einem sehr engagierten Vortrag von Claus Preißler, Beauftragter für Integration und Migration der Stadt Mannheim. Er sprach vier Punkte an, die ihm in Bezug auf Diversity besonders wichtig erschienen. Die Frage der Umsetzbarkeit der unterschiedlichen Interessen der Diversity Gruppen sehe er als große Herausforderung. Damit im Zusammenhang stehw auch die Spannung zwischen individuellen Freiheitsrechte und Gruppenrechte. Weiterhin stehe für ihn die Integrations- und Toleranzpolitik im Zusammenhang mit Vielfalt im Vordergrund. Schließlich beurteilte Preißler das Vielfaltsmanagement im Bereich der Unternehmenspolitik als großes Potential und forderte mehr Mut, Offenheit und Liberalität der Unternehmen. Im Anschluss spannte Dr. Czarina Wilpert, Vereinsvorstand des „Eine Welt der Vielfalt e.V.“ in Berlin einen weiten Bogen von einem historischem Abriss bis hin zur Identitätsproblematik in Bezug auf Vielfalt. Am Ende ihres Grundsatzvortrags schlug sie vor, Diversity als Gleichberechtigungsrecht zu verstehen. „Unser Ziel muss soziale Gerechtigkeit sein.“
Wie bereits am ersten Tag engagierten sich die Teilnehmer dann in Workshops, dieses Mal zu den Themen „Lebensalter“ und „Sexuelle Identität“ deren Ergebnisse am Ende kurz dem Plenum vorgestellt wurden.
Weitere Informationen zur Tagung und zu Diversity finden Sie auf unserem Blog www.stadtmarketing-mannheim.de/diversity