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Ludwigshafen – Forum Philosophie. Nach der Angst – Wege zur postnationalen Gesellschaft

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – “Die Gegenwart einer pluralistischen Gesellschaft hat Zukunft.” Im Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, diskutieren der Feuilletonchef der FAZ, Patrick Bahners und die Publizistin und freie Journalistin Hilal Sezgin am Dienstag, 27. September 2011, 19 Uhr, im “Forum Philosophie” über Wege zur postnationalen Gesellschaft.
Die Veranstaltung stellt Fragen wie “Was passiert, wenn die Angst vor dem Anderen verpufft? Wie sieht eine Gesellschaft ohne Grenzen aus? Welche Eigenschaften, welche Voraussetzungen braucht eine Welt ohne Nationalstaaten? Und was ist mit gemischten Gefühlen, verwirrenden Identitäten und verlorenen Zugehörigkeiten?” Bahners und Sezgin nähern sich diesen Fragen der Zeit – von morgen her gedacht. Moderiert wird das Gespräch von Detlef Berentzen.
Die Revolutionen des Arabischen Frühlings dauern an. Spätestens seit “Hurriya!” (Freiheit) als Schlagwort der Aufklärung auf den Straßen und Plätzen des Orients gerufen und in den Foren der Online-Welt gebloggt wurde, ist die jahrzehntelang behauptete These vom Clash of Civilisations (Samuel Huntington) endgültig Ge-schichte. Die Gewalttat des Islamhassers Anders Breivik hat weltweit für Bestürzung gesorgt und das Gefährliche der Angst vor “Überfremdung” nur allzu deutlich bewie-sen. Interkulturelle Kompetenzen, Weltoffenheit und Toleranz sind als Schlüsselqua-lifikationen nicht nur in Chefetagen gefordert. Wenn uns also offiziell keine Werte mehr von “dem Orient” und “den Migranten” trennen, ist die Utopie von der postnationalen Gesellschaft diskussionswürdiger denn je.
Dazu hat das Ernst-Bloch-Zentrum Patrick Bahners (Feuilletonchef der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, Autor des Buches “Die Panikmacher”) und Hilal Sezgin (Journalistin, Herausgeberin unter anderem von “Manifest der Vielen: Deutschland erfindet sich neu”) eingeladen. Patrick Bahners (geboren 1967) leitet seit 2001 das Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Nach der Veröffentlichung von Werken über Helmut Kohl, den preußischen Staat und die Revolution von 1948 erschien Anfang 2011 “Die Panikmacher. Die Deutsche Angst vor dem Islam”. Der studierte Historiker und Philosoph Bahners analysiert darin die Rhetorik und Argumentation von prominenten Islamkri-tikern wie Thilo Sarrazin, Henryk M. Broder, Ralph Giordano und Necla Kelek. Bahners kommt zu dem Schluss, dass die Thesen der Islamkritik auf Angst aus Un-kenntnis und populistischer Pauschalisierung basieren. Im Gegenzug mahnt Bahners Religionsfreiheit und Liberalismus an. Thilo Sarrazin erklärte Patrick Bahners darauf-hin zu “Erdogans Ghostwriter” und forderte mehr Differenzierung in seiner Kritik der Islamkritik.
Die Autorin und Publizistin Hilal Sezgin (geboren 1970) studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik in Frankfurt. Als freie Journalistin war und ist Hilal Sezgin unter anderem für die “Frankfurter Rundschau” und die Wochenzeitung “Die Zeit” tätig. Nach religionswissenschaftlichen und feministischen Bänden sowie zwei Romanen veröffentlichte Sezgin zuletzt “Landleben. Von einer, die rauszog” über ihr derzeitiges Leben auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide. In Reaktion auf Thilo Sarrazins “Deutschland schafft sich ab” gab sie im März 2011 den Sammelband “Manifest der Vielen. Deutschland erfindet sich neu” heraus. In Anlehnung an Simone de Beauvoir erklärte Hilal Sezgin, zur Muslimin werde man vor allem gemacht. Dementsprechend erteilt sie der “Musliminfizierung” im Rahmen der so genannten Integrationsdiskurse und ihrer starren Begrifflichkeiten eine klare Absage.
Detlef Berentzen (Berlin) ist freier Journalist und arbeitet für Hörfunk, Fernsehen und Print. Als Fachmann für Utopien führt er durch einen Abend, der die Fragen der die Gegenwart mit Zukunft versieht.

Der Eintritt kosten 8, ermäßigt 4 Euro.
Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es bei Franziska Schaaf vom Ernst-Bloch-Zentrum, Telefon 0621/504-2493 oder -3041, sowie E-Mail Franziska.Schaaf@ludwigshafen.de.

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