Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Misch mit in Mannheim – Neues Beteiligungsmodell für Kinder und Jugendliche
Die erste Kinder- und Jugendversammlung findet am Freitag, 27. Mai von 14.30 bis 20 Uhr im Gemeindehaus der Erlöser-Kirche, Freiburgerstraße 14 in Seckenheim statt. Eingeladen sind alle Kinder und Jugendlichen bis 21 Jahre, die sich einmischen möchten und etwas zu sagen haben.
Ab 14.30 Uhr ist der Saal zum Ankommen und ersten Kennenlernen geöffnet. Ab 15 Uhr werden an verschiedenen Thementischen Anliegen, Anregungen und Wünsche zu Themen wie Freizeit, Verkehr, Schule gesammelt, gebündelt, diskutiert und Forderungen formuliert. Von 18 bis 20 Uhr werden die Anliegen und Forderungen mit Mitgliedern des Gemeinderates, des Bezirksbeirates Seckenheim und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung diskutiert. Gemeinsam wird beraten, welche Anliegen und Forderungen wann und wie umgesetzt werden können.
Die Kinder- und Jugendversammlung in Seckenheim ist die erste Stadtteilversammlung in der Erprobungsphase des Modells der Kinder- und Jugendbeteiligung in Mannheim. Die zweite Stadteilversammlung wird am 22. Juli im Stadtteil Neckarstadt-West stattfinden. Für die Erprobungsphase hat sich ein vorläufiges Organisationsteam gefunden. Die 13 Kinder und Jugendliche werden vom Stadtjugendring Mannheim e.V., dem Jugendamt (Abteilung Jugendförderung) und der Kinderbeauftragten unterstützt. Das Organisationsteam plant und führt die zwei Stadtteilversammlungen (Seckenheim & Neckarstadt) sowie den Kinder- und Jugendgipfel im Herbst 2011 durch und wertet die Veranstaltungen aus. Dabei soll auch geprüft werden, ob mit den neuen Angeboten Kinder und Jugendliche so beteiligt werden können, dass sie ihr Engagement als sinnvoll und nachhaltig empfinden.
„Uns ist es wichtig“, so der Abiturient Jens Augspurger, „dass die neuen Beteiligungsangebote von vielen genutzt werden können und offen sind. Kinder und Jugendliche brauchen eine dauerhafte Möglichkeit und vor allem Gewissheit darüber, wo sie sich mit ihren Anliegen hinwenden können.“ Die Studentin Julia Lück ergänzt: „Außerdem sollen mehr Kinder und Jugendliche als bisher erreicht werden und besonders auch die, die sich mit bisherigen Möglichkeiten der Beteiligung schwer tun.“ Beteiligung heiße dabei nicht, dass alle Wünsche von Kindern und Jugendlichen erfüllt würden, ergänzt der Schüler Leo Dammer. „Wir Kinder und Jugendliche wollen vielmehr eine ehrliche und ernsthafte Diskussion mit Politik und Verwaltung. Wir wollen wissen, wie und wo Entscheidungen fallen und warum manches geht und manches nicht.“
Der Prozess ist dabei genau so wichtig wie das Ergebnis. Dabei kommt dem Bezirksbeirat eine besondere Rolle zu. Er soll die Kinder und Jugendlichen in einer öffentlichen Sitzung anhören, Ansprechpartner sein und die Umsetzung der Ergebnisse begleiten.
Mannheim möchte auf der Basis dieser Erfahrungen über die bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten hinaus weitere Angebote zur politischen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen schaffen. Angedacht sind Kinder- und Jugendversammlungen in allen Stadtteilen, ein jährlich stattfindender zentraler Kinder- und Jugendgipfel, der gemeinsame Themen der Stadtteile zusammenführt und eine Kommunikations- und Informationsplattform im Internet, auf der Ideen und Anliegen ausgetauscht werden können.
Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein wichtiges Element der Bürgerbeteiligung. Entsprechend ist das neue Modell in den Verwaltungsumbauprozess Change² – Projekt „Stärkung der bürgerschaftlichen Beteiligung und des bürgerschaftlichen Engagements“ eingebunden.
Kontakt: Birgit Schreiber, Kinderbeauftragte, Fachgruppe “Bürgerbeteiligung”, Tel 0621 – 293 – 3657, E-Mail: birgit.schreiber@mannheim.de