Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Der klassische Girls´Day, an dem Mädchen seit Jahren die Gelegenheit haben, geschlechtsuntypische Berufe kennen zu lernen, wird in diesem Jahr in Worms durch zwei Komponenten erweitert. Dieses Jahr gibt es zusätzlich den Boys’Day, der zum ersten Mal bundesweit veranstaltet wird und in Worms zudem durch die Zusammenarbeit von Jasmine Olbort (Gleichstellungsstelle) und Elisabeth Gransche (Migrations- und Integrationsbeauftragte) einen besonderen Schwerpunkt im Migrationskontext hat. Es ist gelungen, mit Katharina Junemann vom Koordinierungsbüro für Jugendarbeit und Entwicklung und Gisela Witt, Medienpädagogin der mobilen Kunst- und Kulturakademie (moKKa), zwei Fachkräfte mit einzubinden und ein Filmprojekt zu realisieren, das die geschlechtsuntypische Berufswahl medienadäquat dokumentieren wird.
Es wird ein weibliches und ein männliches Filmteam mit jeweils vier Jugendlichen mit Migrationshintergrund geben, die nach einer kurzen Einweisung in die Filmtechnik ihre Geschlechtsgenossinnen und
-genossen am Schnuppertag in den jeweiligen Einrichtungen filmen und interviewen werden. Im Anschluss werden die beiden Kurzfilme unter Anleitung der Medienpädagogin von den Jugendlichen fertig gestellt und während einer Abschlussveranstaltung mit allen Mitwirkenden im Rathaus gezeigt. Die Filme stehen anschließend als Dokumentation dieses außergewöhnlichen „Girls und Boys“-Days den Jugendlichen zur Verfügung. Eine Verbreitung in Schule und Internet ist erwünscht und soll zur Nachahmung motivieren.
Die beteiligten Einrichtungen sind die Stadtverwaltung, Abteilung Stadtvermessung und Geoinformation, die unter der Regie der Abteilungsleiterin Alice Lange zwei Mädchen den Beruf der Vermessungstechnikerin vorstellt und das Altenheim Johannes Centrum in Osthofen, das unter Mithilfe eines Auszubildenden mit Migrationshintergrund zwei Jungs den Beruf des Altenpflegers näher bringt.
So wie Mädchen in den technischen und gewerblichen Branchen unterrepräsentiert sind, werden in den Erziehungs-, Dienstleistungs- und Pflegeberufen dringend männliche Auszubildende gesucht. „Sinn dieses Projektes ist es außerdem, das eingeschränkte Berufswahlverhalten der Jugendlichen, vor allem auch derer mit Migrationshintergrund, dahin gehend zu erweitern, dass Berufe vorgestellt werden, die sowohl Ausbildungs- als auch sichere Arbeitsplätze im Anschluss garantieren. Dazu soll dieses Filmprojekt einen Beitrag leisten“, so Oberbürgermeister Michael Kissel.