Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Deutsche Eurocities stimmen in Mannheim EU-Politik ab
Die deutschen Eurocities-Mitgliedsstädte haben sich erstmals in Mannheim getroffen. Beim ‚German Eurocities Dialogue’ im Gründerinnenzentrum gig7 haben die Mitgliedsstädte ihre Positionen zu wichtigen aktuellen EU-Politikfeldern abgestimmt.
„Mannheim hat bereits im ersten Jahr seiner Eurocities-Mitgliedschaft eine sehr aktive Rolle in dem europäischen Städtenetzwerk und dessen Projekten übernommen“, lobte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz das Engagement des Mannheimer Büros für europäische und internationale Angelegenheiten, das das aktuelle Treffen organisiert hat.
Im Mittelpunkt des ‚German Eurocities Dialogue’ stand die EU-Kohäsionspolitik, die das wirtschaftliche und soziale Gefälle zwischen den europäischen Regionen reduzieren soll. Dafür stehen zwischen 2007 und 2013 insgesamt 347 Milliarden Euro zur Verfügung. „Bei der jetzt anstehenden Fortschreibung der EU-Strukturfonds dürfen förderbedürftige Regionen in Deutschland nicht zu kurz kommen“, betonte Erster Bürgermeister und Kämmerer Christian Specht bei der Begrüßung der Teilnehmer und ergänzt: „Wenn wirtschaftlich leistungsfähige Zentren nicht mehr in ihrer Weiterentwicklung gefördert werden, fehlen zukünftig die Mittel, um schwächere Regionen in Europa zu unterstützen.“ Seit Gründung des Europabüros im Jahr 1999 sind rund 67 Millionen Euro Fördermittel der EU nach Mannheim geflossen. Aktuell wird über die Mittelverteilung in der 2014 beginnenden Förderperiode diskutiert.
Wie EU-Fördermittel in Mannheim investiert wurden, konnten die Vertreter der deutschen Eurocities Berlin, Bonn, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Münster und Nürnberg gleich an ihrem Tagungsort, dem Gründerinnenzentrum gig7, begutachten: gig7 wurde mit EU-Geldern aus der Ziel 2-Förderung unterstützt. Der Fachbereich Wirtschafts- und Strukturförderung stellte auch vor, wie Mannheim die EU-Regionalpolitik mit einem Schwerpunkt auf Kreativwirtschaft umsetzt.
Ein weiteres wichtiges Themenfeld des Treffens war Mobilität und Umwelt: Die Teilnehmer informierten sich über die Aktivitäten des Eurocities-Umweltforums und das Klimaschutz-Projekt ‚Cascade’, bei dem Mannheim als einzige deutsche Stadt vertreten ist. Specht berichtete vom Eurocities-Mobility Forum, das sich mit nachhaltiger Stadtentwicklung und zukunftssicherer Mobilität in Europa befasst: „E-Mobilität ist eine große Zukunftschance sowohl für das globale Klima als auch für die europäische Wirtschaft“, so Specht. „Dabei sollten wir uns nicht nur auf die Neuentwicklung von Elektro-Autos beschränken, sondern auch die Nutzung vorhandener schienengebundener Verkehrsmittel weiter vorantreiben und fördern.“
Die deutschen Eurocities Mitgliedsstädte treffen sich regelmäßig zum gegenseitigen Informationsaustausch und zur Abstimmung ihrer europapolitischen Positionen. Mannheim ist als bisher einzige Stadt Baden-Württembergs in dem über 130 Mitglieder starken Netzwerk vertreten.
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