Worms – DAS WORMSER ist eröffnet

Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Stimmungsvoller Festakt – Großer Ansturm beim Tag der offenen Tür – Bis zur letzten Minute wurde am WORMSER gebaut, eingerichtet und dekoriert. Letztlich wurde aber alles rechtzeitig fertig: Am 29. Januar 2011 eröffnete in einer morgendlichen Feierstunde mit Ministerpräsident Kurt Beck DAS WORMSER Theater, Kultur- und Tagungszentrum. 13 Millionen Euro hat das Land zu dem 45-Millionen-Bauprojekt dazu gegeben.

„Eine Investition, die sich nicht nur materiell lohnt“, wie Beck in seiner Rede betonte: „Ein Theater- oder Konzertbesuch ist stets ein unmittelbares Erlebnis. Keine noch so gute Live-Übertragung oder DVD-Aufzeichnung kann das ursprüngliche Erlebnis eines Theater- oder Konzertbesuchs ersetzen.“ Damit dies auch für zukünftige Generationen möglich sei, bräuchten Menschen solche Orte der Kultur und Begegnung, wie jetzt mit dem WORMSER eines eröffnet wird. Oberbürgermeister Michael Kissel ergänzte: „Unsere Stadt braucht Kultur, braucht diese Einrichtung zur Stärkung des gesellschaftlichen und sozialen Miteinanders und der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Zum Abschluss der stimmungsvollen Feier, bei der das Haus auch durch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche eingesegnet wurde, wünschte Ministerpräsident Beck dem WORMSER, dass es die Bürger als Teil ihrer Stadt begreifen und es im positiven Sinne des Wortes in Besitz nehmen sollen.

Großer Ansturm beim Tag der offenen Tür

Und dies taten die Wormser am Sonntag dann auch. Ab 10 Uhr lockte der Tag der offenen Türen mit einem abwechslungsreichen Programm von über 20 Vereinen und Institutionen aus der Stadt und dem Umland. Bereits beim offiziellen Start der Veranstaltung, dem Einzug ins Gebäude durch den Fanfarencorps der Stadt Worms, säumten rund 120 Menschen den Eingangsbereich des WORMSERS. Am Ende des Tages waren es mehr als 10.000 Besucher, die das Jahrhundertereignis mitfeierten. Obwohl der Einlass zeitweise geschlossen werden musste und sich vor dem Eingang lange Warteschlangen bildeten, bewiesen alle Besucher Geduld und Verständnis für diese Sicherheitsmaßnahme. Der Kaufmännische Geschäftsführer Sascha Kaiser erläutert: „Mehr als knapp 2000 Personen konnten wir leider nicht gleichzeitig ins Gebäude lassen.“ Neben Kulturinteressierten waren es vor allem sehr viele Familien mit kleinen Kindern und auch junge Leute, die das bunte Unterhaltungsprogramm genossen.

Stimmungsvoller kultureller Festakt am Abend

Bereits am Vorabend wurde der neue Mozartsaal kulturell eingeweiht. In einem kurzweiligen und nicht zu steifen Festakt brillierten die Philharmonischen Cellisten Köln unter Leitung von Werner Thomas-Mifune zusammen mit Michael Quast (Moderation con brio & Conférence). Sie begeisterten das Publikum mit Ihrer komödiantisch brillanten Version von Werken der modernen Klassik und Oper. Als Redner durfte Moderator Michael Quast den Oberbürgermeister der Stadt Worms, Michael Kissel, den stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, Karl Peter Bruch sowie den Architekten Professor Volkwin Marg begrüßen. Kissel dankte in seiner Ansprache dem Team aus städtischen Bauleitern, Architekten und Ingenieuren, Handwerkern und Dienstleistern sowie der Kultur und Veranstaltungs GmbH, die alle in den letzten Monaten bis tief in die Nacht geschuftet hatten, um die pünktliche Eröffnung zu ermöglichen. Im Anschluss an das kulturelle Programm bestand die Gelegenheit, bei Live-Musik lokaler Bands das Gebäude zu entdecken und die Eröffnung zu feiern.

Fast reibungsloser Start des WORMSERS

Zwei Festakte am Samstag, ein Tag der offenen Tür am Sonntag und zum Abschluss am Sonntagabend die Opernaufführung „Die Zauberflöte“: DAS WORMSER startete am 29. Januar mit vier Großveranstaltungen in zwei Tagen ohne jegliche Probeläufe in den Vollbetrieb. „Es hat aber im Grunde alles reibungslos funktioniert“, zeigt sich Ulrich Mieland, der Technische Geschäftsführer der Kultur und Veranstaltungs GmbH erleichtert. Lediglich ein Fehlalarm am Samstagabend sorgte für eine kurze Schrecksekunde. Die Nebelmaschine für das After-Show-Konzert hatte einen Rauchmelder außerhalb des Saals ausgelöst: „Jetzt wissen wir wenigstens, dass die Brandmeldeanlage funktioniert“, nahm Mieland, genauso wie die anwesenden Gäste, das Ganze mit Humor.

Es wird weiter gefeiert!

Auch den Rest der Woche wird in Worms weitergefeiert. Oper, Operette, Schauspiel, Trommel-, Tanz- und Feuershow, dazu ein Firmentag für die regionale Wirtschaft sowie die Ausstellung zur Geschichte des Theaters zeigen die Möglichkeiten des Hauses in all seinen Facetten. Karten für die Veranstaltungen gibt es nur noch vereinzelt. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.das-wormser.de oder beim TicketService, Telefon 06241-267205. Den Abschluss der Eröffnungsfeierlichkeiten bildet der Vortrag des Architekten Professor Volkwin Marg am Freitag, 11. Februar, um 19 Uhr im Neubau. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss daran übernehmen die Fastnachter bis zum Ende der diesjährigen Kampagne das Ruder im WORMSER.

DAS WORMSER: ein Jahrhundertprojekt der Stadtverwaltung

„Völker höre das Signal – Worms braucht endlich einen Saal“ – der Titel einer Fastnachtskampagne in den 50er- oder 60er-Jahren, an den damaligen Oberbürgermeister Jean Völker adressiert, verdeutlicht, dass bereits damals der große Wunsch nach geeigneten Sälen für kulturelle Veranstaltungen und Festivitäten vorhanden war. Auch mit dem Wiederaufbau des Theaters konnten die vorhandenen Bedürfnisse nur teilweise befriedigt werden. Es sollte bis ins neue Jahrtausend dauern, bis dieses Jahrhundertprojekt in der Eröffnung des WORMSERS seinen vorläufigen Abschluss fand.

Seit 2001 wurde innerhalb der Stadtverwaltung wieder intensiver über den Bau einer Stadthalle diskutiert, mögliche Standorte miteinander verglichen und Wirtschaftlichkeitsanalysen beauftragt. Letztlich entschied man sich für eine Generalsanierung des bestehenden Theaters und den Neubau eines Kultur- und Tagungszentrums. Mit Hilfe eines Wettbewerbs wurde das architektonische Konzept ausgewählt; der Spatenstich fand 2008 statt. DAS WORMSER mit seinen zwei großen Sälen sowie bis zu sechs kleineren Räumen, Ausstellungsflächen für regionale Künstler, einem öffentlichen Bistro sowie dem TicketService wurde nach einem Entwurf des renommierten Architektenbüros von Gerkan, Marg und Partner (gmp) gebaut. Der denkmalgeschützte Theaterbau wurde dabei durch einen multifunktionalen Neubau ergänzt, der die formbestimmenden Elemente des Altbaus – zum Beispiel großzügige Glasfassaden, einen umlaufenden Balkon, die kubische Formensprache – aufnimmt und in ein harmonisches Ganzes verwebt. Insgesamt investierte die Stadt in der zentralen Innenstadtlage 45 Millionen Euro, wovon 13 Millionen vom Land bezuschusst wurden. Ursprünglich veranschlagt waren 41 Millionen, was einer Kostensteigerung von sechs Prozent entspricht. Die Stadtkasse wird am Ende auf Grund steuerlicher Vorteile sogar nur mit rund 25 Millionen belastet.

DAS WORMSER, welches in Zukunft wieder das kulturelle Zentrum der Stadt werden soll, beheimatet auf über 4700 Quadratmetern Veranstaltungsfläche neben dem wiederaufgenommenen Theaterbetrieb nun auch ein Kulturzentrum, welches vor allem im Musikbereich und mit Comedy/Kabarett Akzente setzen will. Neu aufgebaut wird ein Vermietungsbereich. Unter der Bereichsmarke DAS WORMSER TAGUNGSZENTRUM sollen sowohl Firmen aus der Region als auch ortsansässige Vereine und Institutionen angesprochen werden.