Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Arbeitsmarkt im Juli 2010
Jugendliche werden nach Ende der Ausbildung arbeitslos –Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen
Die Arbeitslosigkeit hat im Juli geringfügig zugelegt. „Im Sommer steigt die Zahl der Arbeitslosen für Gewöhnlich an“, erläutert Jürgen Czupalla, Leiter der Arbeitsagentur Ludwigshafen, die Entwicklung. „Der Anstieg fiel in diesem Jahr aber nicht stärker aus als zu früheren Zeiten. Eine erneute Anspannung auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit nicht erkennbar. Weiterhin ist die Arbeitslosigkeit unter dem Vorjahresniveau“
Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe der unter 25-Jährigen ist, nach Abschluss der Ausbildungen, im Juli wieder angestiegen. „Auffällig ist, dass sich Arbeitgeber in diesem Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Situation erst sehr spät entscheiden, ob sie die Auszubildenden übernehmen werden“, so Czupalla weiter.
Gesamtzahl, Quote und Bewegung
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen ist im Juli gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat waren 285 Personen mehr arbeitslos, insgesamt 16.349. Darunter waren 2.033 junge Menschen unter 25 Jahren. Bei der Agentur für Arbeit, also im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III, waren 6.002 Arbeitslose gemeldet, 849 weniger als im Vorjahr. Im Rechtskreis des SGB II, bei den Arbeitsgemeinschaften GfA und Deutsche Weinstraße, waren 10.347 Arbeitslose registriert, 744 weniger als vor Jah-resfrist.
Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – stieg auf 6,4 Prozent.
Der Arbeitsmarkt ist weiterhin in Bewegung. Im Juli haben sich 4.349 Perso-nen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, 56 Personen weniger als im Vor-monat. Davon haben 1.464 Männer und Frauen zuvor eine Beschäftigung ausgeübt und 340 Personen haben zuvor eine betriebliche Ausbildung gemacht. Im gleichen Zeitraum konnten 4.074 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 1.422 haben eine neue Arbeit gefunden.
Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen um 12 Prozent an. Nach den Sommerferien wird speziell für Frauen, die wie-der in den Beruf einsteigen möchten, zusätzlich zum bestehenden Angebot (z.B. BiZ & DONNA) eine landesweite Initiative „Plan W“ stärker in den Fokus gerückt. Diese Initiative umfasst zahlreiche Angebote. die Bandbreite reicht von Informationsmappen bis hin zu Informationsreihen.
Stellen
In den vergangenen vier Wochen haben Arbeitgeber deutlich mehr neu zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet, als in den Vormonaten. Insgesamt hat die Agentur für Arbeit Ludwigshafen 2.526 freie Stellen registriert, davon sind 1.373 im Juli hinzugekommen. Die Belebung kommt vor allem aus dem Handel, den Zeitarbeitsfirmen und auch dem verarbeitendem Gewerbe.
Situation am Ausbildungsmarkt
Im Juli waren noch 909 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. „Arbeitgeber, die zusätzliche Ausbildungsstellen zur Verfügung stellen, können wir mit dem Ausbildungsbonus finanziell unterstützen. Eine Vorausset-zung ist, dass die Jugendlichen bereits im vergangenen Jahr oder noch früher die Schule verlassen haben“, darauf weist Agenturleiter Czupalla hin. Der Ausbildungsbonus kann in seiner allgemeinen Ausgestaltung aber nur noch für Ausbildungen beantragt werden, die vor dem 31. Dezember 2010 beginnen. Ab dem 1. Januar 2011 werden nur noch Betriebe diese Förder-leistung beanspruchen können, die für Auszubildende insolventer Unterneh-men zusätzliche Lehrstellen schaffen.