Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg, der nach Auswertung von Luftbildaufnahmen auf dem nördlichen Neckarvorland entdeckt wurde, ist erfolgreich entschärft: Etwa 15 Minuten nach Beginn der Entschärfungs-Aktion gab der Kampfmittelbeseitigungsdienst Entwarnung, so dass der Verkehr wieder fließen und die von der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürger in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Nachdem bereits im März bei Bauarbeiten für eine Flachwasserzone zwei Blindgänger gefunden und beseitigt wurden, hatte der für Sicherheit und Ordnung zuständige Erste Bürgermeister Christian Specht angeordnet, das nördliche Neckarufer vom damaligen Fundort bis zur Kurpfalzbrücke auf Hinweise für weitere Weltkriegs-Überreste zu untersuchen. Dazu hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Luftbildaufnahmen ausgewertet und die darauf entdeckten Verdachtspunkte im Verlauf des heutigen Freitags geprüft. Dabei wurde an einem Verdachtspunkt die 1000lbs Sprengbombe gefunden, die nun entschärft und abtransportiert sind. An weiteren Verdachtspunkten fanden sich lediglich Metallschrott und ein historischer Boots-Anker. Dem Kampfmittelbeseitigungsdienst liegen jetzt keine weiteren Hinweise auf Blindgänger-Verdachtspunkte auf dem nördlichen Neckarvorland zwischen Kurpfalz- und Jungbuschbrücke mehr vor.
Specht leitete den Verwaltungsstab, der die notwendigen Maßnahmen für die Sicherheit der Bevölkerung koordinierte. „Die Evakuierung verlief planmäßig und ruhig“, berichtet Specht und fügt hinzu: „Es war wichtig, das nördliche Neckarufer zwischen der geplanten Flachwasserzone und der Kurpfalzbrücke gezielt auf mögliche Blindgänger zu untersuchen, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, die das Neckarufer zur Erholung nutzen.“ Die Suche und Entschärfung der Bombe war für den Freitagnachmittag geplant worden, um die unvermeidlichen Beeinträchtigungen von Bevölkerung, Wirtschaft und Verkehr möglichst gering zu halten. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz dankte den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihr Verständnis und den Einsatzkräften für ihr Engagement; schließlich war die heutige Evakuierung für viele bereits die zweite in diesem Jahr.
Dank der reibungslosen Zusammenarbeit der über 300 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und des Kommunalen Ordnungsdiensts wurde der Sicherheitsbereich um die Fundstelle weiträumig evakuiert. Die von der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürger waren bereits am Mittwoch durch den KOD mit Flugblättern über die eventuell notwendige Räumung des Gefahrenbereichs informiert worden. 13 bettlägerige Bürgerinnen und Bürger, die ihre Wohnung nicht ohne fremde Hilfe verlassen konnten, wurden mit Krankentransporten in die MWS-Halle gebracht und dort versorgt. Fünf Personen wurden für die Dauer der Entschärfung im Theresien-Krankenhaus untergebracht.
Für die Entschärfung der Bombe war der Verkehr auf der Kurpfalz- und Jungbuschbrücke gesperrt. Auch der Bahnverkehr über die benachbarte Bahn-Brücke sowie der Schiffsverkehr auf dem Neckar musste unterbrochen werden.