Südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – „Trauen wir uns noch? Gegen Jugendgewalt – für Zivilcourage!“ – Vom 2. März bis 14. März 2009 finden im Landkreis Südliche Weinstraße die Präventionswochen zu dem Thema: „Trauen wir uns noch? Gegen Jugendgewalt – für Zivilcourage!“ statt.
Die Facharbeitskreise Jugendpflege und Schulsozialarbeit des Landkreises veranstalten die Präventionswochen bereits zum vierten Mal in Folge. „Die Berichte über Jugendgewalt in den Medien reißen nicht ab. Angesichts wachsender Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen werden Projekte zur Vorbeugung immer wichtiger.“, so Yvonne Möndel vom Kreisjugendamt. Mit Zivilcourage könne dazu beigetragen werden, dass unsoziales Verhalten von den jungen Menschen als inakzeptabel empfunden werde. Zivilcourage werde so als Teil des Menschseins und der charakterlichen Bildung begriffen. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter an den Schulzentren im Landkreis und die Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger der Verbandsgemeinden greifen diese Thematik mit entsprechenden Veranstaltungsreihen vor Ort auf.
Bereits im Vorfeld schrieb das Jugendamt den Fotowettbewerb „HINGUCKER“ aus. Schulklassen, Jugendgruppen und auch Einzelpersonen konnten sich beteiligen. Ziel des Wettbewerbs ist es, Teilnehmer und Organisatoren zu der Thematik „gegen Jugendgewalt für Zivilcourage“ anzuregen, ihre Fotoarbeit facettenreich und pointiert zu dokumentieren.
Gleichzeitig wird die Kreisverwaltung die besten Fotos für eine 14-tägige Ausstellung im Kreishaus nutzen, um der Öffentlichkeit die Ergebnisse zu präsentieren. Die Abschlussveranstaltung „Hingucker!“ findet mit einem Impulsreferat „gefühlte Jugend – Jugendgewalt/Zivilcourage“ und Preisverleihung am Samstag,14. März 2009 um 14 Uhr in der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße statt.
Welche Gewaltformen erfahren wir? Wie reagieren wir in Gewaltsituationen und wie ist es mit der persönlichen Angstempfindung und der Zivilcourage? Mit diesen Fragen können sich Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in der Verbandsgemeinde Herxheim gemeinsam mit dem Jugendpflegeteam beschäftigen. Die Ergebnisse werden mit der Kamera aufgefangen und ein Fotoprojekt kann als Ergebnis entstehen. In der Verbandsgemeinde Landau-Land haben interessierte junge Menschen vom 2. bis 10. März 2009 die Möglichkeit, die Bevölkerung zur Thematik „Zivilcourage – Du warst dabei?“ zu interviewen und die Geschichten zu sammeln. Weitere Infos unter der
Tel.: 06341/14334.
Außerdem werden zum Motto der Präventionswochen Filmvorführungen im Landkreis stattfinden, bei denen Filme wie „Knallhart“ (2. März 2009 um 19 Uhr in der Schlosshalle Bad Bergzabern, Eintritt: 1 Euro) und „Die Welle“ (3. März 2009 um 19 Uhr in der Schlosshalle Bad Bergzabern, Eintritt: 1 Euro und am 7. März 2009 um 18 Uhr im Jugendraum Maikammer) gezeigt und im Anschluss, unter anderem mit Mitarbeitern des Weißen Ring in Landau diskutiert werden.
Des Weiteren finden Selbstbehauptungskurse für Mädchen
(7. März 2009 und 8. März 2009 von 10 bis 14 Uhr im Haus der
Jugend in Annweiler; Kosten 20 Euro) und ein Kinder-Selbstbehauptungstraining (4. und 11. März 2009 von 15.15 bis 16.30 Uhr für Mädchen und 16.45 bis 18 Uhr für Jungen in der Grundsporthalle in Offenbach) statt.
Über die Möglichkeiten und Grenzen von Zivilcourage wird in Zusammenarbeit mit der Polizei aus Bad Bergzabern am 6. März 2009 um 19 Uhr in Bad Bergzabern in der Schlossgasse 3 ein Workshop für die interessierte Bevölkerung stattfinden.
Für Schüler- und Klassensprecher aller Schulformen, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit aus Vereinen, Kirchen und weiteren Jugendgruppen veranstaltet das regionale Jugendhilfenetzwerk in Annweiler eine kostenlose Seminarreihe. Die hier erarbeiteten „Quest Zivilcourage“ Einheiten können im jeweiligen Tätigkeitsfeld mittel- und langfristig umgesetzt werden. Anmeldungen und weitere Infos unter der Tel.: 06346/93160.
Ein Marionettentheater gastiert für Kinder ab 3 Jahre am 6. März 2009 um 15 Uhr im Haus der Jugend in Annweiler. In kindgerechter Art werden in dem Stück „Einmal ist Keinmal!?“ die Themen Toleranz und Eigentum aufgegriffen.
Unter der Überschrift „Wer nichts tut, macht mit!“ findet am 12. März 2009 um 19 Uhr in der VR Bank in Annweiler für Multiplikatoren ein Informations- und Diskussionsabend durch das Polizeipräsidium Rheinpfalz, Kompetenzzentrum für polizeiliche Prävention statt.
Für Lehrer und sozialpädagogische Fachkräfte findet darüber hinaus eine Fortbildung zur Thematik „Jugendliche Subkulturen im modernen Zeitalter – Chancen für die schulische und außerschulische Jugendbildung?“ am 12. März 2009 von 14 bis 16.30 Uhr in der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße statt. Die Referenten sind vom Archiv für Jugendkulturen e.V. Berlin. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro. Anmeldungen ab sofort unter der Tel.: 06341/940-467.
Aufschluss- und facettenreich dürfte für interessierte Jugendliche ab 12 Jahre die Inszenierung einer Gewaltszene in der Öffentlichkeit mit anschließenden Passanteninterviews am 13. März 2009 sein (Treffpunkt Jugendzentrum Edenkoben, Anmeldung 06323/6212). Diese Aktion soll mit der Kamera aufgefangen werden und wird mit den Teilnehmern reflektiert. Darüber hinaus findet eine Abendveranstaltung mit B-Boying und Breakdance als Alternative zu Gewalt für junge Menschen am gleichen Tag ab 19 Uhr im Jugendzentrum Edenkoben statt.
Freizeitmannschaften im Fußball der Verbandsgemeinde Herxheim stellen ihre Ortsmeisterschaften 2009 unter dem Motto „Sport statt Gewalt“, welche den Abschluss der Veranstaltungsreihen am 22. März 2009 von 9 bis 20 Uhr in der großen Sporthalle im Pamina-Schulzentrum in Herxheim der Öffentlichkeit darstellen. Neben dem Jugendhilfenetzwerk der Südlichen Weinstraße werden die 4. Präventionswochen durch das Jugendaktionsbündnis SÜW finanziell unterstützt, welches durch Ersten Kreisbeigeordneten und Jugenddezernenten Nicolai Schenk initiiert wurde.
Das Jugendaktionsbündnis, ein Zusammenschluss der drei Banken Sparkasse Südliche Weinstraße, VR Bank Südliche Weinstraße und VR Bank Südpfalz, finanzieren durch eine jährliche Spende, Großprojekte in der Jugendarbeit im Landkreis. Weitere finanzielle Unterstützung zu der Veranstaltungsreihe erhielt die Kreisverwaltung von der Leitstelle Kriminalprävention des Innenministeriums Rheinland-Pfalz.
„Es ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg von Präventionsarbeit, welche Angebote jungen Menschen und Erwachsenen in unseren Städten und Gemeinden geboten werden.“, verdeutlicht Schenk als Schirmherr der Präventionswochen. „Es ist die Aufgabe der Politik dafür die richtigen Grundlagen zu schaffen.“, so Schenk weiter.
Das genaue Programm und weitere Informationen erhalten Sie beim Kreisjugendamt.