Rhein-Neckar – Jutta Steinruck: Armut trotz Arbeit steigt

Rhein-Neckar / Vorder/Südpfalz – Jutta Steinruck: Vorder- und Südpfalz: 560 „Aufstocker“ mehr innerhalb eines Jahres / Gesetzlicher Mindestlohn gefordert
Die Zahl der Menschen, die trotz Arbeit soziale Leistungen erhalten, sei in den Kreisen und kreisfreien Städten in der Vorder- und Südpfalz gestiegen, so die DGB-Regionsvorsitzende, Jutta Steinruck. Es sei alarmierend, dass die Zahl der so genannten Aufstocker innerhalb eines Jahres in der Region um 560 Haushalte gewachsen sei. 
 
In Ludwigshafen stieg die Zahl der „Aufstocker“ um 129 Haushalte von 2.624 im April 2007 auf 2.753 im April 2008 an. Der gleiche Trend zeigt sich in –
 
 
 
-Landau (458 Haushalte in 4/2007 / 490 Haushalte in 4/2008),
-Speyer (621 / 721), Bad Dürkheim (978 / 1.072),
-Frankenthal (584 / 668),
-Neustadt ( 620 / 710)
-Germersheim (1.173 / 1.204).
 
Insgesamt stieg die Zahl der Menschen, die trotz Arbeit, soziale Leistungen erhalten, in der Region von 7.058 Haushalten auf 7.618 Haushalte an. Das ist ein Wachstum um 8% oder 560 Haushalte innerhalb eines Jahres. Die Stadt Ludwigshafen rangiert mit 2.753 Haushalten, die trotz Arbeit soziale Leistungen erhalten, landesweit auf Platz zwei hinter Mainz mit 3.032 Aufstockern im April 2008 (2.674 in 4/2007).
 
Steinruck: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass 21 von 27 EU-Länder mit einem Mindestlohn von teils mehr als 8 Euro/Std. gut leben können, während in Deutschland immer noch wirtschaftspolitische Bedenken den Mindestlohn verhindern. Es darf nicht Aufgabe des Staates sein, Niedriglöhne mit Sozialleistungen aufzustocken. Für die Betroffenen bedeutet das nicht nur eine Leben am Rande des Existenzminimums, sondern auch die Gefahr der dauerhaften sozialen Ausgrenzung. Das ist sozialer Sprengstoff, deshalb brauchen wir einen gesetzlichen Mindestlohn.“