Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Das Projekt „Schlaues Pflaster“ von Dr. Daniel Schock-Kusch und Dipl.-Ing. (FH) Stefan König, beides ehemalige Absolventen der Hochschule Mannheim, gehört zu den drei jetzt nominierten Projekten für die Verleihung des MRN-Innovationspreises 2011, der am 06.12.2011 im Mannheimer Rosengarten zum fünften Mal verliehen wird.
Ziel des multidisziplinären Projektes, das vom Zentrum für Medizinische Forschung an der Universitätsmedizin Mannheim in enger Zusammenarbeit mit der Freudenberg Forschungsdienste KG und der Mektec Europe GmbH aus Weinheim vorangetrieben wird, ist die Entwicklung einer neuartigen Technologie zur einfachen und präzisen Bestimmung von Organfunktionsparametern. Hierfür wurde ein System, bestehend aus einem in-vivo Diagnostikum (fluoreszierender Marker) und einem optoelektronischen Sensorpflaster entwickelt. In präklinischen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass mit diesem System ohne Blut- oder Urinabnahmen und ohne labortechnische Untersuchungen sowohl die Filtrationsleistung der Niere (glomeruläre Filtrationsrate, GFR) als auch die Ausscheidungsfunktion der Leber sehr genau bestimmt werden kann.
Die Hochschule Mannheim kooperiert seit vielen Jahren eng mit der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg im Bereich der Medizintechnik. Zahlreiche Abschlussarbeiten von Studierenden aber auch kooperative Promotionsverfahren konnten in dieser Zeit durchgeführt werden. Diese enge Kooperation hat mit dazu beigetragen, dass die Hochschule Mannheim seit Jahren die Hochschule für angewandte Wissenschaften mit den meisten kooperativen Promotionsverfahren in Deutschland ist und als eine der ersten Fachhochschulen als Vollmitglied in die European University Association (EUA) aufgenommen wurde. Im gemeinsamen Institut für Medizintechnologie als hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung werden Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten und gemeinsame Forschungsvorhaben durchgeführt.
Stefan König studierte bis 1996 Nachrichtentechnik an der Hochschule Mannheim. Er ist bei Freudenberg Forschungsdiensten in die Abteilung Angewandte Physik tätig. Als Ingenieur für Mechatronikentwicklung ist er verantwortlich für Schaltungsdesign, sowie Layout & Design von starren und flexiblen Leiterplatten. Seit Beginn der Kooperation mit dem an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg angesiedelten Zentrum für Medizinische Forschung im Jahr 2009 koordiniert er die Entwicklung der Hardware des elektronischen Sensorpflasters.
Daniel Schock-Kusch studierte Biotechnologie an der Hochschule Mannheim und der University of Connecticut. Nach seinem Abschluss zum Dipl. Ing. (FH) 2005 promovierte er am Zentrum für Medizinische Forschung in Mannheim. Von 2009 bis 2010 arbeitete er als Research Scientist in der Innovationlab GmbH Heidelberg, bevor er zurück ans Zentrum für Medizinische Forschung wechselte, um dort als Projektverantwortlicher der Universität für das von der EU geförderte Projekt PLACE-it zu arbeiten. Zudem gründete er mit vier Kollegen im Jahr 2011 die Mannheim Pharma & Diagnostics GmbH, mit dem Ziel der Vermarktung der neuentwickelten Technologie zur transkutanen Organfunktionsmessung.
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