Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Wie fühlen sich eigentlich Jugendliche in Walldorf? Leben sie gerne hier und finden rundum alles gut oder heißt es bei vielen eher „ja, aber …“ oder sogar „nein“?
Wie junge Leute denken und fühlen können natürlich sie selbst am besten beantworten. Unter Federführung des Jugendkulturhauses JUMP, dessen Büro inzwischen in die Scheune Hillesheim umgezogen ist, startet die Stadt eine Umfrage unter Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren. Sie nutzt dafür, wie Jürgen Vogel, der Leiter des JUMP im Pressegespräch erläuterte, die Online-Plattform des Landes Baden-Württemberg www.deinestimme.jugendnetz.de., die sich – so Jürgen Vogel – bewährt habe und sehr gut anwendbar sei. Besonders wichtig sei vor allem, dass sie verwertbare und verlässliche Ergebnisse bringe. Entstanden ist die Plattform ursprünglich 2009 zu den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg. Sie bleibt aber dauerhaft bestehen und kann von allen Kommunen des Ländles genutzt werden. Da nicht nur die Fragen, sondern auch die Ergebnisse online abrufbar sind, bietet sie auch die Möglichkeit, die Kommunen untereinander zu vergleichen.
Alle erreichen
Wie Bürgermeisterin Christiane Staab erklärte, sollen die Ergebnisse der Walldorfer Umfrage direkt in das neue Jugendforum münden, für das sich der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit dem JUMP als neue Form der Jugendbeteiligung entschieden hat. Alle Beteiligten sind nun gespannt, welche Themen sich dabei herauskristallisieren werden. Gefragt sind alle Jugendlichen Walldorfs im Alter von 14 bis 20 Jahren, egal ob sie zur Schule gehen, eine Ausbildung machen oder studieren. „Es ist eine große Herausforderung, alle Jugendlichen zu erreichen“, dessen ist sich die Bürgermeisterin bewusst. Daher wird Lucian Henkelmann vom JUMP-Team sich noch vor den Sommerschulferien mit den relevanten Schulen, Lehrkräften, den SMV-Mitgliedern und den Klassen in Verbindung setzen, um die Umfrage vorzustellen. Es folgen später noch persönliche Anschreiben an die Jugendlichen. Sollte der Rücklauf wider Erwarten nicht den Erwartungen entsprechen, wird das JUMP samt Laptop direkt auf die Jugendlichen zugehen und sie vor Ort befragen.
Gute Erfahrungen
In anderen Kommunen ist die Umfrage bisher sehr gut angekommen und lieferte ein differenziertes Bild dessen, was die jungen Leute bewegt. Die Fragen decken die Bereiche zum Wohnort allgemein, über politische Beteiligung, Freizeit und Kultur, Schule, Ausbildung, Beruf, den öffentlichen Nahverkehr und Radwege, Sicherheit, Armut bis zu Wünschen ab. „Die Jugendlichen sind nicht unpolitisch“, so Jürgen Vogel. Sie verstünden darunter nur oft etwas Anderes als die Älteren. Es gehe jedoch darum, die Lebensumstände gemeinsam zu gestalten. Ihr Besuch bei einer kleinen „Parteien-Messe“ in der Stadtbücherei, zu der die Theodor-Heuss-Realschule eingeladen hatte, habe eindrucksvoll gezeigt, so Bürgermeisterin Christiane Staab, dass von Seiten der Schülerinnen und Schüler „riesiges Interesse“ bestehe. Sie sei daher optimistisch, dass die Umfrage gut angenommen werde.. Wie Beigeordneter Otto Steinmann erläuterte, rechne man bis Mitte Oktober dieses Jahres mit einem ersten Resümee, die Online-Plattform bleibe aber auch danach jederzeit offen.
Wer in Walldorf wohnt und zwischen 14 und 20 Jahren jung ist, kann sich sofort an der Umfrage beteiligen. Die Angaben bleiben anonym, um mitzumachen, muss man lediglich die Postleitzahl von Walldorf kennen und eingeben und diese lautet bekanntermaßen „69190“.
Ansprechpartner im JUMP ist lucian.hnekelmann@jump-walldorf.de,
Telefon: 8 41 99-25
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