Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Stadt Worms schließt Kooperationsvereinbarung zur Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Migranten / Kooperation soll Zahl der Ausbildungsstellen in Migrantenbetrieben steigern
Mit einer jetzt unterzeichneten Kooperationsvereinbarung haben die Stadt Worms und das Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) in Mainz eine Partnerschaft besiegelt, um Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch Ausbildung bessere Zukunftschancen zu ermöglichen. Gegenstand der Kooperationsvereinbarung ist das Landesprojekt “Begleitung in Ausbildung (BiA)“, das gefördert wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Aufmerksam auf INBI wurde man durch die von der städtischen Migrationsbeauftragten Sabine Müller zusammen mit Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich im vergangenen Jahr initiierte Veranstaltungsreihe „Integration durch Ausbildung“. Durch diese Reihe sollte das Bewusstsein geschaffen werden, dass Auszubildende mit Migrationshintergrund, unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und dem Fachkräftemangel sowie einer sich zunehmend global vernetzenden Wirtschaft, eine Chance für Unternehmen bieten. Auf besonders positive Resonanz stieß der im letzten Jahr gehaltene Vortrag von Christoph Feick und Markus Stasch, die ihr „Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI)“ und das Projekt „Begleitung in Ausbildung (BiA)“vorstellten, mit dem eine Steigerung der Ausbildungsbeteiligung von Migrantenbetrieben erreicht wird.
Auffallend ist die Tatsache, dass die Ausbildungsbeteiligung von Migrantenbetrieben mit 14 Prozent immer noch deutlich geringer ist als von deutschen Unternehmen, von denen immerhin knapp ein Viertel selbst ausbildet. Viele Migrantenbetriebe sind zwar ausbildungswillig, jedoch bestehen häufig Unsicherheiten, ob man ausbilden kann, sowie Unklarheiten über die Rechte und Pflichten eines Ausbildungsbetriebs und bürokratische Hürden. Daneben bietet das Projekt „BiA“ für die Arbeitgeber sowohl eine Unterstützung zur Erlangung der Ausbildungseignung als auch eine Vermittlung von Auszubildenden an. Da dieses Projekt damals auf so großes Interesse stieß, bemühte sich die Stadt mit Erfolg um eine Zusammenarbeit mit INBI.
„Mit dem Institut zur Förderung von Bildung und Integration haben wir einen Partner gefunden, der sich seit 10 Jahren erfolgreich in den Bereichen Migration und Integration sowie in der (beruflichen) Qualifizierung und Unterstützung sozial Benachteiligter engagiert. Mit dieser zwischen INBI und der Stadt Worms geschlossenen Allianz verfolgen wir das gemeinsame Ziel, die Ausbildungsbeteiligung von Migrantenbetrieben zu erhöhen. Neben der Schaffung neuer oder zusätzlicher Ausbildungsplätze sollen auch Betriebe, die bereits ausbilden, gefördert werden“, erläutert Oberbürgermeister Michael Kissel. Mit dem Abschluss des Kooperationsvertrages sei der Grundstein dafür gelegt worden, dieses erfolgreiche Projekt auch auf Worms zu übertragen, so Kissel.
„Wir freuen uns sehr über das Engagement der Stadt Worms und sind der Überzeugung, durch die Zusammenarbeit noch besser Betriebe erreichen zu können. Über die konkrete Unterstützung hinaus, wollen wir vor allem eine nachhaltige Wirkung erzielen und Potenziale aufzeigen, die ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft sind und bislang viel zu wenig genutzt werden“, so Peimaneh Nemazi-Lofink, Leiterin des INBI-Instituts.
Auf institutioneller Ebene wird die Kooperationsvereinbarung von Seiten der Stadt durch die Beauftragte für Migration und Integration, Sabine Müller, und Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich in Zusammenarbeit mit Christoph Feick und Markus Stasch von INBI umgesetzt, insbesondere durch gemeinsame Veranstaltungen und eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit.