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Heidelberg – Erweiterung der Stadthalle

Heidelberg/Metropolregion Rhein-Neckar-Erweiterung der Heidelberger Stadthalle: Gemeinderat entscheidet am 11. März
Der Heidelberger Gemeinderat wird am Donnerstag, 11. März 2010, über die Erweiterung der historischen Stadthalle beraten. Die Erweiterung verfolgt das Ziel, in Heidelberg Kongresse mittlerer Größe mit bis zu 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchführen zu können. Ausführliche Vorberatungen zum Thema Stadthallenerweiterung hatten zuvor im Bezirksbeirat Altstadt (28. Januar), im Bauausschuss (9. Februar) sowie im Haupt- und Finanzausschuss (24. Februar) stattgefunden.
Die Verwaltungsvorlage enthält die Empfehlung an den Gemeinderat, die Entscheidung des Preisgerichts zu bestätigen und den Entwurf des ersten Preisträgers den weiteren Planungen zu Grunde zu legen. Das Preisgericht des Realisierungswettbewerbs mit internationaler Beteiligung „Erweiterung Stadthalle“, das am 11./12. November 2009 unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dr. Werner Durth (TU Darmstadt) in der Stadthalle tagte, hatte den mit 27.000 Euro dotierten ersten Preis dem Entwurf des Architekten Ludwig Karl vom renommierten Münchner Büro Karl & Probst zuerkannt.
„Die Stärke dieser Arbeit liegt in ihrer Klarheit und Verständlichkeit“, so die international besetzte Jury in ihrer Würdigung des Entwurfs. Die Erweiterung der Stadthalle soll mit einem langgestreckten und schlanken Baukörper erfolgen. „Der Entwurf ist ein wunderbares Pendant zur alten Stadthalle, setzt ihr den Neubau als ‚schlanke Schwester’ daneben“, unterstrich der Jury-Vorsitzende Professor Durth.
„Mit dem Gemeinderatsbeschluss am 11. März soll endlich eine Entscheidung herbeigeführt werden in einem Diskussions- und Planungsprozess, der nunmehr über zwei Jahrzehnte andauert“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Bereits 1989 hatte ein Gutachten der Kultur-Congressbau-Consult (KCC) der Stadt Heidelberg „Defizite im Bereich der Tagungsorganisation“ und „räumliche Probleme bei Veranstaltungen und Kongressen“ attestiert.
Ergänzen, was fehlt
Nach umfassender Prüfung von insgesamt elf Standortvarianten im Stadtgebiet erfolgten in der Vergangenheit vier Ausschreibungen, zunächst für ein Konferenzzentrum am Hauptbahnhof (1996, 2000, 2004 und 2006), die aber allesamt aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Realisierung führten. Die Ausschreibungsergebnisse hatten zudem gezeigt, dass ein Konferenzzentrum am Hauptbahnhof ohne städtische Betriebskostenzuschüsse nicht machbar gewesen wäre; zudem hätten weiterhin städtische Zuschüsse für Bauunterhaltung und Betrieb der Stadthalle fließen müssen.
 
Am 18. Dezember 2008 beschloss daher der Gemeinderat mit großer Mehrheit, die Möglichkeiten der Konferenznutzung einer erweiterten Stadthalle zu prüfen und den Realisierungswettbewerb auszuschreiben, über dessen Ergebnis der Gemeinderat am 11. März 2010 entscheiden wird.
„Unter funktionalen wie finanziellen Gesichtspunkten gibt es aus heutiger Sicht keine Alternative zur Stadthallenerweiterung: Bei einer Erweiterung werden das vorhandene Bauvolumen und die bestehende Infrastruktur genutzt, es wird nur das ergänzt, was fehlt. Derzeitige Probleme, beispielsweise mit dem Besuchs- und Lieferverkehr der Stadthalle, können im Zuge des Erweiterungsbaus elegant gelöst werden“, unterstreicht OB Dr. Würzner im Vorfeld der Gemeinderatsentscheidung.
 
Unverwechselbarer Standort
Die Stadthalle ist bereits seit vielen Jahren Heidelbergs historisches und größtes Kongress- und Konzerthaus. Durch einen Erweiterungsbau können künftig Kongresse und Kulturveranstaltungen parallel durchgeführt werden. Es entstehen Synergien durch die Integration der Räumlichkeiten der alten Stadthalle. Die Lage am Fluss mit dem Blick auf den Heiligenberg ist unverwechselbar in Deutschland und ein Alleinstellungsmerkmal. Ein Konferenzzentrum am Standort Stadthalle ist ein sinnvoller Baustein für die gesamte Innenstadtentwicklung und das Projekt Stadt an den Fluss.
Die Stadthalle liegt zentral in Heidelbergs Altstadt: Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß gut erreichbar. Die Altstadt verfügt über zahlreiche Hotelkapazitäten für Konferenzgäste. Ein weiterer Hotelstandort könnte parallel zum städtebaulichen Wettbewerb für das Konferenzzentrum ausgeschrieben werden.
Erweiterung deutlich kostengünstiger als ein kompletter Neubau
An der Stadthalle macht die bereits vorhandene nutzbare Bausubstanz des gesamten Konferenzzentrums etwa 40 Prozent aus, 60 Prozent wären im Rahmen des Neubaus zu ergänzen. Beim Neubau eines eigenständigen Konferenzzentrums wären die Investitionskosten für das dann fast doppelte Bauvolumen deutlich höher; zudem würde sich der jährliche Zuschussbedarf verdoppeln. „Die Zahlen belegen klar: Neubau und Betrieb eines Konferenzzentrums am Bahnhof sind nicht finanzierbar“, unterstreicht OB Würzner.
„Alles spricht für die Erweiterung der Stadthalle“, betont OB Dr. Würzner im Vorfeld der anstehenden Entscheidung. „Der sensible Entwurf des Büros Karl & Probst setzt einen modernen Akzent am Neckarufer, fügt sich aber gleichzeitig in den Proportionen und durch die Materialwahl harmonisch in die Umgebung ein. Der Standort am Neckar bringt die Kongressgäste in die historische Altstadt und macht Tagungen zu einem unverwechselbaren Erlebnis.“
 
„Andere Städte haben gebaut oder erweitert“
Aus der Sicht von Heidelberg Marketing ist die anstehende Entscheidung für die Stadthallenerweiterung dringend erforderlich: „Heidelberg verliert mehr und mehr den Anschluss im internationalen Tagungsgeschäft – große Kunden wandern ab“, so Geschäftsführerin Vera Cornelius. „Andere Städte in der Region, wie Mannheim oder Darmstadt, haben bereits neu gebaut oder erweitert, während in Heidelberg seit über 20 Jahren nur diskutiert wird.“
 
Heidelberg ist eine wichtige Destination für Veranstaltungen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Hier treffen sich die innovativsten Köpfe der Welt. Durch den Ausbau des Konferenzstandortes erfolgt eine Imageprofilierung Heidelbergs als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. „Damit wird das Gästeprofil – ganz im Sinne unseres Tourismusleitbildes – um den Konferenztourismus ergänzt“, so Cornelius.
Ein Gutachten des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft (EITW) aus dem Jahr 2007 zeigt Heidelbergs Potenzial im Kongressgeschäft auf – besonders bei wissenschaftlichen Kongressen. Gleichzeitig weist das Gutachten deutlich auf Defizite in der Infrastruktur hin. Die Stadthalle hat nur unzureichende Flächen für Ausstellungen, zu wenig Sitzplatzkapazitäten und unzureichende Workshop- und Seminarräume. Heidelberg verliert dadurch mehr und mehr den Anschluss im internationalen Tagungsgeschäft. Im Kongresshaus Stadthalle ist seit 2001 ein kontinuierlicher Rückgang an Kongressen und Tagungen zu verzeichnen und damit auch ein entsprechender Besucherrückgang in diesem Segment. Nur durch ein größeres Konferenzangebot wird Heidelberg sich auch zukünftig im immer größer werdenden Wettbewerb behaupten können. Ein funktionierender Konferenzstandort ist elementar für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Heidelberg
Der Tagungsgast gibt 245 Euro aus, der Tagestourist nur 28 Euro
Mittlerweile sind mehr als 60 Prozent der Übernachtungsgäste in Heidelberg Geschäftsreisende (560.000 Übernachtungen von 952.000). Dieses Segment soll weiter ausgebaut werden. Heidelberg hat durchschnittlich 41.000 Kongress- und Tagungsbesucher pro Jahr in der Stadthalle. Rund 80 Prozent davon sind Übernachtungsgäste (31.800), 20 Prozent sind Tageskongressgäste (8.200). Ein Tagungsgast gibt im Durchschnitt ohne Übernachtung rund 116 Euro pro Tag aus, mit Übernachtung sind es 245 Euro. Ein Tagestourist lässt dagegen nur 28 Euro in der Stadt. Die Nettowertschöpfung durch Konferenzgäste in der Stadthalle Heidelberg beträgt pro Jahr neun Millionen Euro davon sind über 200.000 Euro kommunale Einnahmen.
Heidelberg Marketing rechnet damit, die Anzahl der Tagungs- und Kongressbesucher in der Stadthalle durch die Erweiterung von 40.000 auf 100.000 erhöhen zu können. Damit würde eine Nettowertschöpfung von rund 22 Millionen Euro pro Jahr für die Stadt und eine Steigerung der kommunalen Einnahmen auf 550.000 Euro erreicht werden.
 
Kulturszene und Unternehmerrat sehen Erweiterung positiv
Die Anforderungen der Heidelberger Kulturschaffenden (Philharmonisches Orchester und Heidelberger Frühling als Stammkunden) sind in die Planung eingeflossen. Die Kulturschaffenden begrüßen den Erweiterungsbau ebenso wie den Siegerentwurf.
Auch der Heidelberger Unternehmerrat – ein Zusammenschluss von DEHOGA, Kreis-Handwerkerschaft, IHK, Architektenkammer und anderen – hat sich jüngst klar für die Erweiterung der Stadthalle ausgesprochen.
 

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