Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar [ENA] Der weltberühmte Pianist Lang Lang konzertierte am vergangenen Mittwochabend im Mannheimer Konzerthaus Rosengarten. Seine herausragende Technik, Intonation und die Liebe zum Detail in jedem seiner Stücke beeindruckte das Mannheimer Publikum ungemein. Atemberaubend!
Hier spielte er drei Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart und 4 Balladen von Chopin. Darunter die berühmte und äußert populäre Ballade Nr. 1 in G Moll, op. 23. Lang Lang beeindruckte, wie fast bei jedem seiner Konzerte mit seiner erstaunlichen Klanginterpretation. Auch zeigte sich der Künstler sichtlich beeindruckt von der Stadt Mannheim und seinem abendlichen Auditorium im Rosengarten, das ihm so sehr an seinen Fingern hing. In einem Interview mit der ENA an diesem Abend gab der Weltstar an, dass er zum allerersten Mal in Mannheim spielt und gab leise hinzu, er habe nicht erwartet auf ein solch aufmerksames Publikum zu stoßen. „Das Publikum heute Abend hat mir eine Menge Spannung bereitet!“, so Lang Lang.
Er spielt in der Regel für sich. So gab er in zahlreichen Interviews zu erkennen, dass sobald er am Flügel sitzt, er seine Umgebung ausblendet und sich völlig dem Musizieren widmet. Als Zugabe spielte er den Minuten-Walzer (op. 64,1) und das Nocturne (in es-dur, op. 55,2) von Chopin. Doch nicht Chopin ist sein Idol, so behauptet Lang Lang selbst, sondern Franz Liszt. Alles fing damals an, als Lang Lang mit zwei Jahren eine Episode von Tom und Jerry mit dem Titel „Das Katzenkonzert“ schaute. Lang Lang war so begeistert von Franz Liszt’s ungarischer Rhapsodie Nummer 2 und dem Kontakt mit westlicher Musik, dass es ihn motiviert hat das Klavierspiel zu erlernen. „Liszt, war ein großartiger Komponist, ein großartiger Künstler.
“Er war ein Musikbotschafter. Er spielte und komponierte nicht nur gut. Er konnte einfach alles!“ Genauso wie Lang Lang war Liszt einer der meistgefeierten Klaviervirtuosen seiner Zeit. Franz Liszt war der erste international bekannteste Pianist der modernen Zeit: Eine Berühmtheit. Schon mit fünf Jahren spielte Lang Lang beim Shenyang Klavierwettbewerb und erhielt für sein Spiel den ersten Preis. Seitdem folgten öffentliche Klavierkonzerte. Im Alter von 9 Jahren, kurz vor seinem Examensvorspiel für das Beijing Musikkonservatorium wurde er seines Klavierstudios wegen „unzureichenden Talents“ verwiesen.
Doch seine Schulmusiklehrerin munterte ihn auf: Zusammen spielten sie Mozarts Klaviersonate Nummer 10. Seitdem schöpfte der junge Pianist wieder Hoffnung. Nach seiner Immatrikulation am Konservatorium folgten zahlreiche Preise, Ehrungen und Klavierkonzerte. Der Pianist begann die Welt zu bereisen, fast wie zu seiner Zeit, sein musikalisches Idol Franz Liszt. Lang Lang möchte seine Musik der Öffentlichkeit schenken. „Neulich, am 10. April hatten wir ein Konzert in Amsterdam. Es wurde in 29 Ländern übertragen“, gab er zu. Er möchte seine Musik für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich machen. Er findet, dass ein junger Musiker sich hundertprozentig seiner Musik widmen muss.
„Man muss aber nicht nur das spielen können. Man muss die Körpersprache Können. Man muss also kommunizieren.“ Und tatsächlich hämmerte der Virtuose bei schweren Akkorden auf dem Pedal, wie auf einem Base Drum. In seiner künstlerischen Extase wechselte er abrupt und vollkommen unerwartet von Piano auf Fortissimo. Sein feines Spiel machte sich vor allem durch seine überragende Farbvielfalt im Pianissimo und Piano Bereich bemerkbar.
Die kompliziertesten Läufe seiner Stücke, die gigantischen Fortissimo Akkorde, sein äußerst gelenkiges Spiel, all das war von einer unglaublichen Leichtigkeit erfüllt. Nicht weiter erstaunlich für einen Pianisten von Weltklasse. Sein letztes Stück – die Perle seiner gestrigen konzertanten Schöpfung. Sein Gesicht nimmt einen ernsten Ausdruck an. Er fährt seinen Schemel herunter, zögert einen Moment seine Hände über den Tasten haltend, und fängt an zu spielen.
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