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Mannheim – Aktionstag gegen Gesetzesentwurf – „Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit finanzieren“

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit finanzieren“ – Caritasverband beteiligt sich an bundesweitem Aktionstag gegen Gesetzesentwurf – Bild: Das Second-Hand-Kaufhaus Fairkauf, das Projekt Stromsparcheck und das Jump Plus Pflegeprojekt gehören zu den Arbeitsgelegenheiten des Caritasverbands.

Nach mehr als 20 Jahren im Arbeitsleben stand sie plötzlich auf der Straße: Marianne F., eine gelernte Masseurin, wurde arbeitslos, als ihr Arbeitgeber insolvent wurde. Die 53-Jährige fand keine neue Stelle, sie lebt von Hartz IV. „Ich konnte mir nicht vorstellen, nach so vielen Jahren nur zu Hause rumzusitzen“, erzählt sie. Deshalb arbeitet sie auf Basis eines Ein-Euro-Jobs als Verkaufshilfe im Second-Hand-Kaufhaus Fairkauf. „Der Job macht mir Spaß und vermittelt mir das Gefühl, etwas für mein Geld zu tun und nicht nur Almosen zu empfangen“, sagt sie. „Und wenn ich Probleme habe, bekomme ich Hilfe.“ Das zusätzliche Geld hilft ebenfalls: Durch den Job verdient sie 120 Euro mehr im Monat und bekommt eine VRN-Monatskarte.

Marianne F. gehört zu den 35 Langzeitarbeitslosen, die über die öffentlich geförderten Arbeitsgelegenheiten beim Caritasverband Mannheim beschäftigt sind. Dort gehen sie nicht nur einer sinnvollen Tätigkeit nach, was ihr Selbstbewusstsein stärkt, sondern es gelingt dadurch auch immer wieder, Langzeitarbeitslose in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren. In den vergangenen Jahren waren es etwa 25 Prozent der Teilnehmer. Doch das ist jetzt gefährdet: Ein Kabinettsentwurf der Bundesregierung sieht vor, die Bedingungen für öffentlich geförderte Beschäftigungsma߬nahmen sehr stark einzuschränken. „Damit wird eine Beschäfti¬gung in marktnahen Tätigkeiten nahezu unmöglich“, urteilt die Caritas-Vorstandsvorsitzende Regina Hertlein. „Und nur marktnahe Tätigkeiten bereiten Menschen mit vielfältigen Vermittlungshemmnissen auf den ersten Arbeitsmarkt vor.“ Auch sollen die Trägerpaschaulen für Langzeitarbeitslose stark gesenkt werden, womit eine qualifizierte Betreuung und eine praktische Anleitung erschwert würden.

Bereits die Haushaltskürzungen bei der Beschäftigungsförderung haben dazu geführt, dass in Mannheim die Zahl der Personen in dem Bereich um mehr als die Hälfte gesunken ist. Auch beim Caritasverband waren noch vor einem Dreivierteljahr 126 statt 35 Langzeitarbeitslose in den so genannten Ein-Euro-Jobs beschäftigt. Wenn der Gesetzesentwurf in Kraft tritt, befürchtet die Caritas einen weiteren massiven Rückgang der Förderangebote. Deshalb haben sich der Deutsche Caritasverband und die Bundesarbeitsgemein¬schaft Integration durch Arbeit heute mit einem bundesweiten Aktionstag gegen das geplante Gesetz gestellt und an 30 Orten Politiker und Medienvertreter eingeladen, um über das Thema zu informieren.

„Nicht Arbeitslosigkeit sollte finanziert werden, sondern Beschäftigung“, fordert Caritas-Chefin Regina Hertlein. Sie schlägt vor, die Hartz-IV-Leistungen in finanzielle Förderung für Betriebe umzuwandeln, die Langzeitarbeitslose beschäftigen. „Der jetzige Gesetzesentwurf verfestigt Langzeitarbeitslosigkeit und schreibt die Menschen mit vielen Problemen ab“, kritisiert Hertlein. „Aber auch sie sollen die Chance auf Teilhabe an der Gesellschaft durch Beschäftigung haben.“ (jko)

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