Landau / Metropolregion Rhein-Neckar.
Gewalt, die oft in den eigenen vier Wänden stattfindet, also an einem Ort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte – ist leider für viele Frauen und ihre Kinder Realität.
Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren erlebt Gewalt durch ihren Lebenspartner oder nahestehenden Personen. Eine Zufluchtsstätte und Hilfe für betroffene Frauen und ihre Kinder bietet die Frauenzufluchtsstätte Südpfalz e.V. in Landau.
Das Landauer Frauenhaus wurde am 1. Dezember 1993 eröffnet und steht von Anfang an unter der Regie des „Trägerverein Frauenzufluchtsstätte Südpfalz e.V.“ Dieser ist ein Zusammenschluss von rund 20 in der Südpfalz aktiven Frauenverbänden,Vereinen und Gruppierungen, quer durch alle politischen Parteien, Konfessionen und unabhängigen Initiativen. Im Haus selbst arbeiten drei Mitarbeiterinnen, die über qualifizierte Abschlüsse im Bereich Sozialarbeit und Beratung verfügen sowie eine Hauswirtschafterin.
„Bis die Frauen den Schritt wagen und in ein Frauenhaus flüchten, haben sie oft schon einen langen Leidensweg hinter sich. Viele schaffen es einfach nicht, sich endgültig von ihren Partnern zu trennen, denn bewusste Gründe in einer Partnerschaft auszuharren sind vielfältig. Angst davor, die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen. Drohungen des Partners, Angst vor Abschiebung und emotionale Abhängigkeit, um nur einige zu nennen. Und so dreht sich, über die Jahre, die Gewaltspirale immer wieder von neuem“, berichtet die Leiterin Jacqueline Waldhauser. Wem die Flucht ins Frauenhaus Landau gelingt, ist oft am Ende seiner Kräfte. Im Frauenhaus versuche man deshalb die
Frauen in den ersten Tagen medizinisch sowie psychisch zu stabilisieren und ihre Kinder zu versorgen. „Wir regeln auch existenzielle Dinge wie Ämtergänge, Unterhalt und Sorgerecht oder Schuldenfragen und vermitteln juristische Beratung. Kinder erhalten bei uns ebenfalls Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten und können unser Freizeitangebot
nutzen“, erklärt Waldhauser weiter.
Dafür, dass die physische und psychische Genesung bestmöglich geschehen kann, ist ein funktionierendes Umfeld und ein sicheres Haus eine Grundvoraussetzung. Und genau hier gibt es mit der Zeit immer wieder Sanierungsbedarf. Gerade im Außenbereich gab es Handlungsbedarf. Finanzielle Unterstützung kam hier von Seiten der Unternehmensgruppe Kissel, welche mehrere Pfandbon-Aktionen in Ihren Märkten für das Frauenhaus Landau ausschrieb. „Auf diese Weise sind insgesamt 3746,37 Euro zusammen gekommen. Alles Gelder von unseren Kunden für das Frauenhaus. Es ist einfach großartig, dass auf diese Weise die gesamte Region geholfen hat.“ freut sich Christin Arto, Stiftungsreferentin der Dieter Kissel Stiftung.
Und wenn einmal etwas in Gang gesetzt ist, geht es auch weiter. Schnell stellte noch ein zweites Landauer Unternehmen Baumaterialien zur Verfügung und nun freuen wir uns über einen tollen neuen Außenbereich. Hier können die Kinder spielen und die Frauen sich erholen“ ergänzt Jacqueline Waldhauser. „Denn neben all dem zunächst erfahrenen Leid wollen wir doch vor allem eines sein, ein Haus des Neustarts und der Hoffnung.
Foto:(v.l.n.r. Frau Christin Arto, Stiftungsreferentin Dieter Kissel Stiftung, und Frau Jaqueline
Waldhauser, Leiterin Frauenhaus Landau, freuen sich über den frisch gepflastertes Hof des Frauenhauses Landau.)
Quelle Dieter Kissel Stiftung