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Mannheim – Bunker schützt ‚Gedächtnis’ der Stadt

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der ‚Ochsenpferch-Bunker’ in der Bürgermeister-Fuchs-Straße schützt ab sofort historische Güter des Stadtarchivs. Der ehemalige Schutzraum wird nicht mehr für den Zivilschutz benötigt und ist daher vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ‚entwidmet’ worden. Damit kann er dauerhaft für andere Aufgaben genutzt werden.

Bild: Silke Ruppenthal, Erster Bürgermeister Christian Specht und Dr. Ulrich Nieß mit der Meldekarte des Automobilerfinders Carl Benz

„Mannheim wird in den nächsten Jahren elf Hochbunker und zehn Tiefbunker auf städtischen Grundstücken neuen Verwendungen zuführen können, die nach Einschätzung des Bundes nicht mehr für den Zivilschutz benötigt werden“, erläutert Erster Bürgermeister und Immobilien-Dezernent Christian Specht. „Mit der Entwidmung durch das BBK muss allerdings die Stadt auch die Kosten für die Instandhaltung der Bunker übernehmen, die bisher der Bund getragen hat. Daher werden wir ein Konzept erarbeiten, das Zukunftsperspektiven und Nutzungsmöglichkeiten für die ehemaligen Schutzräume aufzeigt.“

Die meisten Mannheimer Schutzräume sind während des zweiten Weltkriegs entstanden und haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich. „Der Bunker im Gewann Ochsenpferch ist nach dem Krieg bis in die sechziger Jahre hinein als Not-Wohnraum genutzt worden“, umreißt der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Ulrich Nieß, die Historie des Gebäudes. „Im Kalten Krieg wurde der Bunker mit neuer Technik für den Zivilschutz ausgestattet und hätte im Ernstfall ca. 5 400 Menschen Schutz geboten.“ Jetzt lagern hinter den Stahlbetonwänden des rund 30 Meter langen, 40 Meter breiten und 25 Meter hohen Gebäudes rund 700 laufende Meter historische Akten, Glasplatten, Plakate, Karten, Modelle, Mikrofilme und Karteien des Stadtarchivs. In dem Bunker werden auch städtebauliche Modelle und weitere Gegenstände aus der Mannheimer Stadtgeschichte sicher aufbewahrt. Außerdem hat der Karnevalsverein ‚Stroßeridder’ dort ein Lager eingerichtet. Dazu wurde das Gebäude mit einer
modernen Luft-Entfeuchtungsanlage ausgestattet und die Zutritts-Sicherheit auf den aktuellen Stand gebracht.

„Nach der Freigabe durch das BBK können die Bunker dauerhaft zivil genutzt und auch baulich an neue Anforderungen angepasst werden“, erläutert die Leiterin des städtischen Immobilienmanagements, Silke Ruppenthal. „Dabei setzen die sehr massive Bauweise und denkmalschutzrechtliche Vorschriften allerdings gewisse Grenzen.“ Dennoch lädt sie potenzielle Investoren ein, Ideen für die Nachnutzung der Bunker einzubringen.

Noch nicht entwidmete Bunker können nur sehr eingeschränkt genutzt werden: Sie müssen im so genannten Spannungs- oder Verteidigungsfall innerhalb kürzester Zeit geräumt werden, um für den Zivilschutz zur Verfügung zu stehen. Die meisten Mannheimer Schutzräume dienen daher aktuell als Lagerräume für Hilfsorganisationen, Bürgervereine oder Unternehmen. „Damit haben wir eine gute Verwendung für die Schutzräume gefunden, die auch für die Zukunft interessant sein kann“, so Specht weiter.

Neben dem ‚Ochsenpferch-Bunker’ ist auch der städtische Tiefbunker in Q6 bereits entwidmet. Er wird bei der Neugestaltung der Quadrate Q6 und Q7 durch eine Tiefgarage ersetzt. Die übrigen städtischen Schutzräume sind noch für den Zivilschutz vorgesehen, werden aber in absehbarer Zeit vom BBK ebenfalls für neue Nutzungen freigegeben werden.
Neben den städtischen Schutzräumen existieren in Mannheim noch zwei Bunker des Landes, fünf – bereits entwidmete – Bunker des Bundes sowie zwei Tiefgaragen in Unternehmenseigentum, die für den Zivilschutz bereitgehalten werden.

 

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