Weinheim/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Weinheim ist eine Bildungshochburg: Dies wird wieder einmal an der Tagesordnung der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 15. November, deutlich (ab 17 Uhr im Großen Sitzungssaal/Bürgerfragestunde um 19 Uhr). Die Sitzung hat einen klaren bildungspolitischen Schwerpunkt, wenn auch mit ganz unterschiedlicher Ausprägung. Im Mittelpunkt steht der Neubau eines Schulzentrums Weststadt mit einer 3-Feld-Sporthalle am Sportstadion. In dem Neubau sollen die frühere Schweitzer-Schule und die Bach-Förderschule unter einem Dach zusammenrücken. Das Amt für Immobilienwirtschaft wird in der Sitzung gemeinsam mit den beauftragten „v-architekten“ aus Köln den aktuellen Stand der Planung und erstmals eine vertiefte Kostenschätzung präsentieren. Danach belaufen sich die Gesamtkosten für alle Gebäude des Schultenzentrums inklusive der Kosten für eine Sondergründung und einer geschätzten Baupreissteigerung auf rund 23,9 Millionen Euro.
Die Verwaltung beantragt nun im Gemeinderat den Auftrag, in diesem Kostenrahmen zügig weiterplanen zu können. Dann könnte das neue Weststadt-Schulzentrum im Sommer 2021 in Betrieb genommen werden. Wie im Kinder- und Jugendbeirat vorberaten – und zum Beschluss empfohlen – sollen im Stellenplan 2018 zwei neue Schulsozialarbeiterstellen für Weinheims Schulen aufgenommen werden. Schon im Beirat wurde betont, die Schulsozialarbeit sei zu einem unverzichtbaren Partner der Schulen geworden. Derzeit arbeiten Schulsozialarbeiterinnen auf drei Stellen, überwiegend an den weiterführenden Schulen der Stadt. Land und Kreis fördern die Stellen. Wenn es entsprechend eines neuen Beschlusses fünf Stellen für Schulsozialarbeit gibt, kommen noch mehr Grundschulen in den Genuss der Betreuung.
Ebenso im Beirat empfohlen wurde jeweils eine Fortführung und Ausweitung des Projektes „Bildungslotsen“ und des Projektes „TEMA4/Beratung 18+“.
Beide Projekte helfen dem Bildungsbüro/Integration Central bei der Bildungsförderung von Schülerinnen und Schülern, die eine besondere Betreuung brauchen, um in der Schule mithalten zu können. Beide Programme sind wichtige Glieder der „Weinheimer Bildungskette“. Die Ausweitung der Bildungslotsen auf weitere vier Grundschulen würde die Stadt im Jahr weitere rund 55 000 Euro kosten, eine kommunale Ko-Finanzierung im Projekt „TEMA“ beläuft sich auf rund 30 000 Euro im Jahr. Bildungspolitisch in die gleiche Richtung geht ein Bundesprogramm namens „KiTa-Einstieg: Brücken bauen in die frühe Zukunft“, mit dem Kinder aus schwierigem sozialen Umfeld und mit einem besonderen Förderungsbedarf an die KiTas herangeführt werden.
Wegen weiter steigender Kinderzahlen in Weinheim beschäftigt sich das Gremium auch mit ersten Ideen für eine neue KiTa im künftigen Neubaugebiet „Allemdäcker“ am Waidsee; eine dreigruppige Einrichtung könnte den in die Jahre gekommenen Kindergarten im benachbarten Stadtteil „Waid“ ersetzen; die Standortfrage wird aber im Moment noch diskutiert, weil die „IG Waid“ auf die Gemeinschaftsräume im alten Kindergarten nicht verzichten will. Desweiteren geht es in der Sitzung um die kommunalen Zuschüsse an Volkshochschule und Musikschule sowie um Betriebskostenzuschüsse für konfessionelle KiTa-Träger.
Gute und weniger gute Nachrichten gibt es vom Weinheimer Hauptbahnhof, der im Zuge des Ausbaus seit drei Jahren eine Baustelle ist. Nachdem Oberbürgermeister Heiner Bernhard persönlich an die Konzernspitze der Deutschen Bahn geschrieben hat, wurde der Stadt jetzt eine Fertigstellung des Ausbaus (u.a. für die S-Bahn und mit Aufzügen) bis Ende des Jahres zugesichert. Weniger erfreuen dürfte die Stadrätinnen und Stadträte die Mitteilung der Bahn, dass sich die Planungskosten von einmal 1,5 Millionen Euro auf 2,34 Millionen Euro erhöht haben – somit auch der kommunale Anteil v0n 760 000 Euro auf 1,17 Millionen.