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Walldorf – Wie steht es um die Natur und ihren Schutz im Ländle – Sebastian Olschewski zog Bilanz

Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar.NABU Walldorf-Sandhausen zum Stand des Naturschutzes in Baden-Württemberg

„Hoffen wir dass das auch ankommt“
Wie steht es um die Natur und ihren Schutz im Ländle – Sebastian Olschewski zog Bilanz
Der Naturschutzbund (Nabu) Walldorf-Sandhausen knüpft an seine Tradition an und bietet wieder Vorträge im Pfälzer Hof in Walldorf an. Zum Auftakt konnte er Sebastian Olschewski, Vorstand im NABU Heidelberg und Artenschutzreferent bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) gewinnen.
Als wirkungsvolles Instrument, um die Politik zu beraten, bezeichnet der Landschaftsökologe den Anfang 2016 erstmals veröffentlichten „Bericht zur Lage der Natur in Baden-Württemberg“. Er enthalte fundierte und aktuelle Informationen zum Zustand und zur Entwicklung von Natur und Landschaft.
Das Ländle gilt im europäischen Vergleich als einer der am stärksten zerschnittenen Räume. Mit der massiven Bautätigkeit der vergangenen Jahrzehnte wurden ökologisch wertvolle Siedlungsrandbereiche zugebaut. Noch heute gehen täglich Flächen so groß wie sieben Fußballfelder verloren. Ziel für 2020 ist, den Flächenverbrauch auf die Hälfte zu senken – langfristig wird die Netto-Null angestrebt. „Davon sind wir weit entfernt – gerade hier in der Metropolregion“, so Olschewski.
50 Prozent der Flächen in Baden-Württemberg sind landwirtschaftlich genutzt. Bot die Landwirtschaft Mitte des 19. Jahrhunderts noch vielfältige Lebensräume mit kleinen Parzellen, vielen Heckenstreifen, Baumreihen, Alleen, natürlichen Bachläufen und der Streunutzung in den Sanddünen, sei das Bild heute ein ganz anderes: Große Felder ohne Vielfalt der Feldkulturen, begradigte Bäche und Flüsse, hoher Einsatz von Herbiziden, Insektiziden und Dünger.
Nicht nur die Zahl und Artenvielfalt der Insekten sei massiv zurückgegangen, auch die der Vögel des Offenlandes, die von diesen abhingen. Er nennt Feldlerche, Goldammer, Feldsperling und Braunkehlchen.
Einen positiven Trend sieht Olschewski bei der ökologischen Landwirtschaft, die inzwischen einen Anteil von 10 Prozent erreiche. Gut entwickelt habe sich auch der Wald. Von dem Ziel, im Jahr 2020 fünf Prozent des Waldes von forstlicher Nutzung freizuhalten, sei man mit 1,9 Prozent aber noch weit entfernt.
Ein Problem – auch in Baden-Württemberg – sei die Nitratbelastung des Grundwassers. Jede zehnte Messstelle überschreite den Grenzwert von 50 mg pro Liter. „Wir liegen in der Rhein-Neckar-Region und im Kraichgau in einem Hotspot“, betont Olschewski. Hauptverursacher seien stickstoffhaltige Düngemittel aus der Landwirtschaft.
Über die Hälfte der europäisch geschützten Arten sei in einem ungünstigen oder schlechten Zustand. „Für viele FFH-Gebiete gibt es noch keine Managementpläne oder sie werden nicht mit Leben gefüllt“, sagt der Landschaftsökologe. Es gebe aber auch Arten die sich extrem positiv entwickelt haben, wie das Wappentier des Nabu: der Weißstorch. Das könne man unter anderem auf der Walldorfer Storchenwiese beobachten.
In Baden-Württemberg sieht Olschewski aktuell günstige Voraussetzungen für den Naturschutz. Es gibt gute Konzepte und die Mittel für den Naturschutz werden weiter aufgestockt. „Hoffen wir, dass das auch ankommt in der Fläche“.
Quelle:Sabine Hebbelmann
NABU Walldorf-Sandhausen

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