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Worms – Erinnerung an Familie Kagan aus Worms Stolperstein-Verlegung und Feierstunde im Museum der Stadt Worms am 22. Oktober

Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Am Samstag, 22. Oktober, wird in Worms der jüdischen Familie Kagan gedacht, die 1938 aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesen wurde und in die USA emigrierte. Um 9.30 Uhr werden für Ilya und Hildegard Kagan sowie deren Kinder Vladimir Kagan und Tanya Josefowitz vier Stolpersteine am Obermarkt in der Innenstadt verlegt. Danach findet im Café L (Hafergasse) ein Zeitzeugengespräch mit Josefowitz statt. Am Nachmittag gibt es um 15 Uhr im Museum der Stadt Worms eine Feierstunde im Beisein der Künstlerin Tanya Josefowitz. In diesem Rahmen schenkt sie dem Museum drei ihrer Gemälde, Historiker Dr. Jörg Koch blickt auf das Jahr 1938 zurück und Musiker der Lucie-Kölsch-Musikschule umrahmen die Veranstaltung musikalisch. Alle Interessierten sind herzlich zur Verlegung der Stolpersteine, dem Zeitzeugengespräch und der Feierstunde im Museum eingeladen.

Der 1886 in Chedrin/Weißrussland geborene Ilya Kagan geriet 1914 in Gefangenschaft und wurde in das Kriegsgefangenenlager von Worms interniert. Nach Kriegsende ging der Kunstschreiner nicht mehr in seine Heimat zurück und eröffnete am Obermarkt 12 – auch mit Hilfe von Wormser Freunden – eine Kunsthandlung. Mit dieser machte sich Kagan bald durch sein erlesenes Angebot, zu dem auch seine eigenen Arbeiten gehörten, einen Namen. Nach der Heirat mit Hildegard Wallach aus München im Jahr 1926 wurden 1927 und 1929 die Kinder Vladimir und Tanya geboren. Nachdem Ilya Kagan während des Nazi-Regimes gezwungen war, sein Geschäft aufzugeben, wurde er 1938 aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesen. Die Familie emigrierte in die USA, wo Ilya Kagan – und später sein Sohn Vladimir – das Kunsthandwerk mit viel Erfolg weiterführten. Der in diesem Jahr verstorbene Vladimir Kagan gehörte zu den berühmtesten zeitgenössischen Möbel-Designern. Tanya Josefowitz ist Malerin und lebt in London und in Genf. 2012 besuchten sie und ihr Bruder zum ersten Mal gemeinsam ihre Geburtsstadt Worms. Oberbürgermeister Michael Kissel hieß die Geschwister willkommen und führte sie durch die Stadt. Die beiden waren begeistert von der Freundlichkeit, mit der sie empfangen wurden.

Gedenken an Familie Kagan & Schenkung an das Museum der Stadt
Mit der Verlegung von vier Stolpersteinen beginnt am 22. Oktober um 9.30 Uhr das Gedenken an die jüdische Familie Kagan in Worms. Die Steine – vier pflastersteingroße Messingplatten – stammen vom Künstler Gunter Demnig. Auf ihnen sind jeweils der Name, die Lebensdaten und der Schicksalsweg festgehalten. In der Regel werden die Steine im Gehweg vor der letzten frei gewählten Wohnung von Menschen verlegt, die während der Nazidiktatur verfolgt wurden. Die Stolpersteine für die Familie Kagan werden am Obermarkt 12 verlegt, wo Ilya Kagan seine Kunsthandlung betrieb. Gestiftet wurden sie von Dr. Jörg Koch. Gunter Demnig hat in der Nibelungenstadt bereits 130 Stolpersteine verlegt und hat für das Projekt zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Schülerinnen des Frankenthaler Karolinen-Gymnasiums lesen im Rahmen der Stolperstein-Verlegung aus Tanya Josefowitz` Erinnerungen „I remember“. Im Anschluss schildert die Künstlerin, die Worms im Alter von neun Jahren verließ, um 10.30 Uhr ihre Erlebnisse in einem Zeitzeugengespräch im nahegelegenen Café L.

Am Nachmittag findet um 15 Uhr im Beisein von Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek eine Feierstunde im Museum der Stadt Worms statt. Aus diesem Anlass schenkt Tanya Josefowitz dem Museum drei ihrer Werke. Eines davon hat sie eigens für die Erinnerungsfeier geschaffen: Es symbolisiert ihre Kindheit, die Flucht und das Ankommen in der Ferne. Seit 2012 ergänzt bereits eine 1933 von Ilya Kagan getischlerte Anrichte die Sammlung des Museums, die von Ursel Orth-Giesen aus Worms in Auftrag gegeben wurde. Dr. Jörg Koch hatte die Arbeit aus Nussbaumholz erworben und dem Museum gestiftet. Während seines Besuchs im gleichen Jahr überreichte Vladimir Kagan dem Museum auch eine Menorah, deren Modell ebenfalls von seinem Vater stammte, sowie eine stattliche Geldspende. Die Schenkungen von Vladimir Kagan und Tanya Josefowitz sind Gesten der Versöhnung mit der Stadt Worms verbunden mit einer Mahnung an die Überlebenden.

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