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Worms – Tragischer Vorfall in Flüchtlingsunterkunft

Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Am Donnerstagabend ereignete sich in einer Wormser Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge ein tragischer Vorfall: Ein 25-jähriger Mann verletzte sich schwer. Der junge Afghane soll sich zusammen mit anderen Bewohnern in einem Zimmer im fünften Stock der Unterkunft aufgehalten haben. Von dort aus begab er sich offenbar auf den angrenzenden Balkon und sprang in die Tiefe. Der Patient wurde umgehend im städtischen Klinikum unfallchirurgisch oberärztlich operativ versorgt und in die Mainzer Uniklinik verbracht, wo er gefäßchirurgisch behandelt wurde.

Oberbürgermeister Michael Kissel und Sozialdezernent Waldemar Herder zeigen sich bestürzt ob des tragischen Ereignisses: „Ich habe mich umgehend nach dem Gesundheitszustand des Patienten erkundigt. Nach dem operativen Eingriff in Mainz scheinen seine Überlebenschancen gut zu sein“, berichtet der Oberbürgermeister. Sollte sich der Zustand des Patienten verbessern, wollen er und der Sozialdezernent den jungen Mann in der kommenden Woche in der Klinik besuchen.

Der Afghane war bereits seit Jahresbeginn wegen posttraumatischer Belastungsstörungen und Drogenmissbrauch in psychologischer Behandlung. Vor wenigen Wochen war er bei der Ausländerbehörde vorstellig und wollte sich nach seinen Chancen hinsichtlich einer Anerkennung als Asylberechtigter erkundigen, da er offenbar aus der Presse die Ankündigung der Forcierung der Rückführung von abgelehnten afghanischen Asylbewerbern entnommen hatte. Die zuständige Mitarbeiterin hatte ihm erläutert, dass in seinem Falle die Chance auf einen Verbleib in Deutschland aufgrund seines Hintergrunds höher sei als bei anderen Flüchtlingen aus Afghanistan. Der junge Mann hat eine Aufenthaltsgestattung bis Ende Februar des kommenden Jahres.

Wie es letztendlich zu den dramatischen Ereignissen in der Unterkunft kam, ist derzeit noch nicht bekannt. „Wichtig ist nun vor allen Dingen, dass sich der Gesundheitszustand des jungen Mannes stabilisiert“, unterstreichen OB Kissel und Dezernent Herder. „Der Vorfall zeigt jedoch, dass die Meldungen von Bundesebene, Afghanistan eventuell als sicheres Herkunftsland einzustufen, auch Menschen in Worms in Angst versetzen“, so der Oberbürgermeister.

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