Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Wechselseitige Lernhilfe als gelebte Integration – Teamprojektan der Anne Frank-Realschule
Ältere Schülerinnen und Schüler kümmern sich um jüngere, helfen bei Lernschwierigkeiten, unterstützen bei den Hausaufgaben oder bei der Vorbereitung zu Klassenarbeiten. Von- und miteinander lernen, dieses Leitkonzept wird an der Anne-Frank-Realschule im Projekt „Integration durch Teamförderung“ umgesetzt. Das Projekt wird im Rahmen des Programms STÄRKEN vor Ort angeboten und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union und der Stadt Ludwigshafen am Rhein finanziert.
An drei Nachmittagen pro Woche nehmen insgesamt 87 Schülerinnen und Schüler aus der sechsten bis achten Klassenstufe diese Fördermaßnahme wahr und werden dabei von 41 Tutoren aus den Jahrgangsstufen neun und zehn angeleitet. Einer Lerngruppe von drei bis fünf Schülern wird dabei jeweils ein Tutor zugeteilt. Und davon profitieren beide Schülergruppen. Die Jüngeren entwickeln im entspannten Lernumfeld rasch Vertrauen zu ihren Tutoren und übrigen Gruppenmitgliedern. Sie trauen sich in diesem Umfeld, Fragen zum bislang nicht verstandenen Unterrichtsstoff zu stellen und erhalten in einer altersgerechten Sprache Antworten darauf. Somit bleiben sie lerntechnisch „am Ball“ und können den Inhalten der nächsten Unterricht besser folgen. Die höheren Jahrgangsstufen müssen sich zur Vorbereitung eingehend mit dem Unterrichtsstoff auseinandersetzen. Dadurch wiederholen sie bereits erworbenes Wissen und festigen ihre fachlichen Kenntnisse – sicherlich eine gute Vorbereitung für Eignungstests, Einstellungsgespräche und das nahende Berufsleben. Und falls selbst die Tutoren einmal nicht mehr in der Lage sein sollten, aufgeworfene Fragen zu beantworten, stehen die betreuenden Lehrerinnen Keller, Theis und Uhl der Anne-Frank-Realschule unterstützend zur Seite. Der Erfolg dieser Fördermaßnahme bestätigt eindrucksvoll das zugrundeliegende Konzept, sind bei den Teilnehmern doch vielfach Verbesserungen der erzielten Noten zu verzeichnen. Aber nicht nur die fachliche Kompetenz, auch soziale und kommunikative Fähigkeiten werden auf diese Art und Weise entscheidend geschult. Die Schüler lernen gemeinsam, untereinander zu kooperieren, Lösungsstrategien zu diskutieren und sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Der auf diese Art und Weise entstehende Teamgeist fördert nicht nur den Einzelnen, sondern leistet zugleich auch auf dem Gebiet der Gewaltprävention einen entscheidenden Beitrag und wirkt sich damit nicht zuletzt positiv auf die gesamte Atmosphäre an der Schule aus.