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Heidelberg – Felssicherung am Russenstein beginnt

Heidelberg / Rhein-Neckar – Verkehrsbehinderungen am nördlichen Neckarufer (L 534 / In der Neckarhelle)
 
Zur Vorbereitung der Felssicherungsarbeiten am Russenstein führt das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg mit Beginn der Herbstferien ab dem 26. Oktober Baumfällarbeiten im Naturschutzgebiet Russenstein durch. Dazu muss der Verkehr auf der Landesstraße 534 („In der Neckarhelle“) in Höhe des Russensteins mehrfach kurzzeitig – höchstens fünf Minuten lang – angehalten werden. Deshalb ist in den Herbstferien mit Behinderungen des Verkehrs am nördlichen Neckarufer zu rechnen.
 
Hintergrund: Zur Gesamtmaßnahme „Felssicherung Russenstein“
 
Die Baumfällarbeiten sind Teil der Gesamtmaßnahme „Felssicherung Russenstein“, die zwischen November 2009 und Dezember 2010 erfolgt. Auf Grund der akuten Gefährdung der L 534 und des Haarlasswegs durch Steinschlag ist die Sicherung der Felsklippen erforderlich. Die Gesamtmaßnahme umfasst Baumfällarbeiten, die Erstellung von Fangnetzen entlang der Landesstraße und des Haarlassweges sowie die Sicherung einzelner Felspartien mittels Felsanker und abschließend verschiedene Ausgleichsmaßnahmen.
 
Aufgrund des Natur- und Landschaftsschutzes verlangt das Gebiet eine besondere Beachtung. Es liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Bergstraße – Mitte“, ist Naturschutzgebiet und Bestandteil des FFH (Flora, Fauna, Habitat)-Gebietes Kleiner Odenwald im Rahmen des europaweiten Schutzgebietssystems „Natura 2000“. Ferner sind die Granitfelsen direkt oberhalb des Gedenksteins als „Naturdenkmal Wilckensfels“ ausgewiesen.
 
Die Maßnahmen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Regierungspräsidium in Karlsruhe abgestimmt und von dort genehmigt. Die Umweltverbände und die Naturschutzbeauftragten der Stadt Heidelberg waren an der Vorbereitung beteiligt. Ein Gutachten zur naturschutzrechtlichen Verträglichkeit des Vorhabens wurde von einem Fachbüro erstellt und Ausgleichsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Lebensräume und Arten wurden definiert. Unter anderem war zu beachten, dass trotz der Sicherungsmaßnahmen Fledermäuse in den Felsspalten auch weiterhin Unterschlupf finden können.
 
Russenstein: Naturschutzgebiet seit 1956
 
Das Gebiet um den Russenstein wurde 1956 unter Naturschutz gestellt und zählt mit dem Felsenmeer in Schlierbach und dem Michelsbrunnen beim Kohlhof zu den ältesten Naturschutzgebieten in Heidelberg.
 
Der Grund für die Unterschutzstellung dieses südexponierten Hangbereichs beim Russenstein war insbesondere die wärmeliebende Vegetation auf den Granitfelsen und den flachgründigen Granitverwitterungsböden. Die damals noch offenen Felspartien beherbergten eine seltene Flora. Diese Arten sind mittlerweile weitgehend verschwunden. Ein Grund hierfür ist die zwischenzeitlich erfolgte starke Beschattung der Felspartien durch das Vordringen der Gehölze. Der stellenweise fast geschlossene Bewuchs durch Ahornbäume, Götterbäume und Brombeeren hat sich negativ auf die Artenvielfalt des Gebietes ausgewirkt. Die nicht erfolgte Pflege dieses wertvollen Gebietes ist auf das Verbot jeglichen Eingriffs in der Schutzgebietsverordnung zurückzuführen. Offensichtlich hat man zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung die Gefahr der Wiederbewaldung stark unterschätzt.
 
Durch die nun erfolgende Felssicherung, die auch die Entnahme von Bäumen vorsieht, werden wieder Situationen entstehen, die den ursprünglichen Verhältnissen nahekommen. Der Naturschutz erhofft sich davon die Ausbreitung noch vorhandener Vegetationsrelikte aus den 1950-er Jahren oder gar die Wiederansiedlung verschwundener Arten.
 
Geologisch bedeutend sind auch die Lössauflagen des unteren Hangbereichs, denn hier befindet sich die Typuslokalität des Löss. Dieses Sedimentgestein wurde 1824 im Gebiet Russenstein erstmals von dem Heidelberger Geologen Karl Caesar von Leonhard wissenschaftlich beschrieben und benannt. Auch diese geologische Besonderheit wird im Rahmen der Felssicherung von störendem Aufwuchs befreit, um seltenen Tier- und Pflanzenarten wieder einen Lebensraum zu bieten.
 
 

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