Heidelberg/ Metropolregion Rhein-Neckar.Für Betroffene ist es oft ein Tabuthema: Schätzungen der Deutschen Kontinenzgesellschaft zeigen, dass etwa vier Millionen Menschen in Deutschland unter einer Blasenschwäche leiden. Darunter versteht man den ungewollten Urinabgang, der je nach Ausprägung das Leben der Betroffenen erschweren kann. Um diesen Menschen helfen zu können und eine optimale Therapie zu finden, bietet das Heidelberger St. Josefskrankenhaus seit diesem Jahr eine spezielle Beckenbodensprechstunde an, bei der die Ursachen einer Beckenbodenschwäche und Harninkontinenz näher untersucht werden können. Herzstück der Diagnose ist dabei ein urodynamischer Messplatz, der speziell bei betroffenen Frauen den inneren und äußeren Blasendruck misst. Dr. Volker Kaufmann, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, erläutert den Nutzen des Geräts: „Damit können wir sehr genau die Ursachen für Blasenstörungen feststellen. Je nach Ergebnis wird eine individuelle Behandlung festgelegt: Medikamente, Beckenbodentraining oder auch eine Operation können das Mittel der Wahl sein“, so der Mediziner. Bei der Untersuchung wird eine kleine Sonde durch die Harnröhre in die Blase eingeführt und dort der Druck gemessen. Anschließend wird der Druck aufgezeichnet, der von außen auf die Blase wirkt. Aus diesem Verhältnis lassen sich mögliche Ursachen erkennen. Dr. Kaufmann ist von dem knapp 15.000 Euro teuren Gerät überzeugt: „Die Untersuchung ist für die Patientinnen völlig schmerzfrei. Wir freuen uns, unseren Patientinnen dieses erweiterte Behandlungsangebot anbieten zu können, um die optimale individuelle Therapie zu finden.“ (ckl)
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