Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Ab 1. Januar 2019 werden die Deputate für Schulsozialarbeit an den öffentlichen Heidelberger Gymnasien verdoppelt. Das hat der Heidelberger Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. Oktober einstimmig beschlossen. Künftig wird an jedem Gymnasium eine Fachkraft mit einer 75-Prozent Personalstelle im Einsatz sein. Die Stadträte votierten außerdem für die Fortführung der Schulsozialarbeit im bisherigen Umfang an allen anderen Schularten bis Ende 2020. In der Bahnstadtgrundschule soll Schulsozialarbeit mit einer Halbtagskraft neu eingeführt werden. Das präventive Angebot der Jugendhilfe wird in Heidelberg seit 2002 angeboten, seit 2015 flächendeckend an allen Schularten. Die Stadt investiert für die Schulsozialarbeit jährlich rund 1,8 Millionen Euro, rund 400.000 Euro davon stammen aus Landeszuschüssen.
Im zurückliegenden Schuljahr 2017/2018 arbeiteten im Auftrag der Stadt 33 pädagogische Fachkräfte von sechs freien Jugendhilfeträgern an 31 Schulstandorten. Insgesamt profitieren mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen sowie über 6.600 Schülerinnen und Schüler von beruflichen Schulen vor Ort von der Schul- beziehungsweise Jugendsozialarbeit.
Als letzte Schulart wurden 2015 die Gymnasien in den Pool der Schulen aufgenommen, an denen Schulsozialarbeit angeboten wird. Hauptschwerpunkt ist an allen fünf Standorten – dem Bunsen-Gymnasium, dem Helmholtz-Gymnasium, dem Hölderlin-Gymnasium, dem Kurfürst-Friedrich-Gymnasium und dem A-Zug der Internationalen Gesamtschule Heidelberg – die Einzelfallarbeit. Hier unterstützen die Fachkräfte bei schulischen wie familiären Problemlagen. Wiederholt waren psychische und soziale Auffälligkeiten und Mobbing ein Thema. Lehrkräfte fragten Klassenangebote zur Förderung sozialer Kompetenz und zur Konfliktbewältigung nach. Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat jetzt deshalb eine Verdopplung des Personalkontingents vor.
Die wissenschaftliche Begleitung der Schulsozialarbeit durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg hat deren positive Effekte belegt: Rückgang der unentschuldigten Fehlzeiten, spürbare Verbesserung des Schulklimas, Abnahme von Unterrichtsstörungen sowie der Gewaltbereitschaft bei Schülerinnen und Schülern. Zu den Angeboten der Schulsozialarbeit zählen zum Beispiel Schülerberatung, Einzelfallhilfe, Angebote zur Berufsorientierung, Sozialkompetenztraining, Klassen- und Gruppenangebote sowie die Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Eltern.