Hockenheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.
Alle drei Jahre wendet sich der „Tag der Artenvielfalt“ Hockenheim und sei-nen Biotopen zu. In diesem Jahr ist es zum 14. Mal soweit: Hockenheim steht mit versteckten und offenen Naturschönheiten sowie ihren Gefähr-dungen im Mittelpunkt des Tages der Artenvielfalt. Er findet unter dem Motto „Natur entdecken – Hockenheim mittendrin“ vom Freitag, dem 23. Juni, bis Sonntag, dem 25. Juni, statt. Die Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches Programm.
Es mag manchen überraschen: Die Städte entwickeln sich immer mehr zu Rückzugsorten der Artenvielfalt. „Die Artenvielfalt in Städten übertrifft auf einer gleich großen Fläche die des Umlandes meist deutlich. Als arten-reichster Raum Deutschlands wurde vor kurzem Berlin ermittelt“, teilte das Bundesamt für Naturschutz mit. In der Stadt gibt es keine oder weniger Pestizide. Die Menschen genießen die Grünzonen und freuen sich über die Tiere. Auch in Hockenheim gibt es wieder Störche, am Kraichbach wohnen diverse, auch seltene Wasservögel, ebenso wie ein Graureiher. Rund um den Kirchturm flattert hin und wieder ein Falke, am Nachthimmel sehen wir immer wieder die Fledermäuse. Und das ist bei weitem noch nicht alles.
Neben den Tieren – auch in diesem Jahr werden wieder Nachtschmetter-linge und Vögel beobachtet – sind es auch die versteckten Naturinseln, die in den Blick genommen werden. Ritzenvegetation und Brachflächen, der eine oder andere verwilderte Kleingarten, begrünte Hauswände – all das sind wichtige Mitspieler im Naturhaushalt einer Stadt. Sie steigern nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Lebensqualität und geben ein gutes Le-bensgefühl.
Außerdem gibt es noch das Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Ho-ckenheim am Kraichbach. Dort zeichnen sich große Bewegungen ab, zur-zeit noch in der Gestalt von Baggern und Baumaschinen. Geplant ist eine Kombination von Hochwasserschutz, naturnaher Gestaltung und Erholungs-landschaft für die Bevölkerung. Beim beliebten Stadtspaziergang werden auch hierzu Historisches, Gegenwärtiges und ein Blick in die Zukunft zur Sprache kommen.
Auf der Streuobstwiese gibt es beim „Tag der Artenvielfalt“ die Gelegenheit für Jung und Alt, eine Inventur aller möglichen Arten vorzunehmen. Die Streuobstwiese ist ein „Biodiversitäts-Hotspot“ im Stadtgebiet von Hocken-heim. Sie wird als Kooperationsprojekt von der Stadt Hockenheim (Lokale Agenda 21), dem Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Hockenheim, der Pro-jektgruppe „Artenvielfalt” der Lokalen Agenda 21 und dem Garten- und Obstbauverein Hockenheim betreut.
Der Streuobstbau ist eine traditionsreiche Form der Landwirtschaft. Charak-teristisch ist die Mehrfachnutzung: Die Bäume geben das Obst, das Grün-land darunter diente zum Gewinn von Heu oder als Weideflächen. Auch die Imkerei spielte auf den blütenreichen Streuobstbeständen eine wichtige Rol-le. Insekten, Spinnen und eine vielfältige Vogelwelt finden hier ihre Lebens-räume. In den alten Obstbäumen gibt es Naturhöhlen, in denen Käuze brü-ten können, Spechte schaffen durch ihre selbstgezimmerten Höhlen Unter-schlupf für sich und andere.
Im Überblick: Das Programm des 14. Tag der Artenvielfalt „Natur entde-cken – Hockenheim mittendrin“
Freitag, 23. Juni 2017:
• Morgens ab ca. 8.45 bis 12 Uhr Schülerprogramm. Die Klasse 9 c des Gauß-Gymnasiums unter Leitung von Lehrerin Elke Schinko macht eine Begehung des Stadtgebiets.
• Abends ab 22 Uhr: Nachtschwärmer – Nachtschmetterlinge anlo-cken, beobachten und bestimmen, Experte: Dr. Rolf Mörtter, Treff-punkt: ALDI-Parkplatz.
Samstag, 24. Juni 2017:
• Ab 14 Uhr: Es kreucht und fliegt im Stadtgebiet. Stadtwanderung mit Alfred Rupp (Heimatverein) und Biologe Uwe Heidenreich (BUND Hockenheimer Rheinebene), Treffpunkt: Vor dem Gauß-Gymnasium auf dem Messplatz.
Sonntag, 25. Juni 2017
• 6 Uhr: Der frühe Vogel…. Vogelkundlicher Spaziergang mit Ulrich Mahler und Christian Stohl, Treffpunkt: An der Zehntscheune.
• 14 Uhr: Inventur in der Stadt – wissbegierige Besucher treffen Ex-perten. Treffpunkt: An der Streuobstwiese (Nähe ALDI). Die Aus-stattung für den Hobbyforscher ist vorhanden. So kann jeder selbst Arten aus Flora und Fauna suchen und bestimmen. Experten stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Kontakt bei Fragen:
• Die Projektleitung des „Tags der Artenvielfalt“ ist unter der E-Mail-Adresse info@artenvielfalt-hockenheim.de erreichbar. Bei Fragen an den Veranstaltungstagen kann die Mobilnummer 0170 3818209 verwendet werden. Die Internetadresse lautet http://www.artenvielfalt-hockenheim.de.
• Fragen können auch an die Stadtverwaltung Hockenheim, Lokale Agenda 21 Hockenheim, Elke Schollenberger, Rathausstraße 1, 68766 Hockenheim, Telefon 06205 21-209, E-Mail e.schollenberger@hockenheim.de, gerichtet werden.
Bild (Quelle: Stadtverwaltung Hockenheim):
Experte Dieter Nährig (l.) erläuterte den Teilnehmern beim letzten „Tag der Artenvielfalt“ schutzwürdige Tierarten.
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