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Ludwigshafen – Globaler Warenverkehr birgt bürokratischen Aufwand – IHKs informierten beim Exportform in Mainz über aktuelles Zollrecht

Ludwigshafen/Mainz/Metropolregion Rhein-Neckar. Auf zahlreichen Auslandsmärkten bieten sich auch dem regionalen Mittelstand hervorragende Absatzchancen. Was den guten Geschäften jedoch häufig im Weg steht, sind die vielen Barrieren im Zollrecht. Über den neuesten Stand im Warenverkehr mit internationalen Märkten informierten sich heute mehr als 300 Spezialisten aus Unternehmen und Verwaltung beim 5. Exportforum der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz und des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem Enterprise Europe Network (EEN) in Mainz.

Das Forum findet nach den Worten des Präsidenten der IHK für Rheinhessen, Dr. Engelbert J. Günster, zu einem Zeitpunkt statt, an dem die globalen Märkte auch unter dem Eindruck politischer Ereignisse stehen: „Davon zeugen die Krisen des arabischen Raums, kriegerische Handlungen in der Ukraine oder die offenkundige Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft vor den Präsidentschaftswahlen. Auch die Europäische Union steht vor einer Bewährungsprobe, zweifelt doch eine zunehmende Zahl von EU-Bürgern an der Zukunftsfähigkeit des Modells Europa. Die Volksabstimmung zugunsten eines EU-Austritts Großbritanniens hat das unterstrichen.“

Dagegen scheint laut Günster aber die Stimmung in der traditionell stark exportgestützten deutschen Wirtschaft von diesen globalen und europäischen Entwicklungen weitgehend unberührt zu bleiben: „Auch wenn im Juli die deutschen Exportzahlen unerwartet und einmalig um zehn Prozent eingebrochen sind – der Zuversicht in den Unternehmen hat das noch keinen besorgniserregenden Abbruch getan, wie jüngste IHK-Konjunkturumfragen belegen.“ Dennoch gebe es auf den Export-Märkten Anzeichen, dass es auf mittlere Sicht schwieriger werden könnte, das Wachstumstempo zu halten. Der IHK-Präsident sagte: „Im Export nimmt der Gegenwind zu. Das Geschäft mit Großbritannien und der Türkei wird schwieriger. Eine konjunkturelle Belebung in Russland, Brasilien und anderen Rohstoff-Förderländern ist nicht in Sicht. Auch aus den USA und China sind kurzfristig keine neuen Konjunkturimpulse zu erwarten. Sonderfaktoren wie der niedrige Ölpreis werden schon bald auslaufen.“

Dass in Deutschlands Exportunternehmen die Bereitschaft ungebrochen sei, die Herausforderungen anzunehmen, bestätigt laut Günster der aktuelle Außenwirtschaftsreport der Industrie- und Handelskammern. Demnach erreichte die Zahl der IHK-Beratungen zu Außenwirtschaftsthemen im vergangenen Jahr mit rund 572.000 den höchsten Stand seit dem Krisenjahr 2009. Um diesem Informationsbedürfnis entgegen zu kommen, hätten die IHKs aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland einen Akzent ihres Exportforums auf das Thema „Zollrecht“ gesetzt: „Denn hier entscheidet sich zunehmend, wie unsere deutschen Unternehmen auf internationalen Märkten agieren können.“ Dass der bürokratische Aufwand für die Firmen steigt, unterstreichen die Zahlen. Wurden 2013 in der Bundesrepublik noch 116 Millionen Zollabfertigungen zur Ausfuhr bearbeitet, waren es 2015 bereits 125,2 Millionen.

Die mehr als 300 Besucher des Exportforums nahm Erich Paul Lemke vom Pharmahersteller Boehringer Ingelheim in seinem Fachvortrag mit auf einen detailreichen und unterhaltsamen Parforce-Ritt über den Hindernis-Parcour des internationalen Zollrechts. So schilderte er, warum die globalisierten Produktionsprozesse dazu führen können, dass Waren in manchen Ländern die Zollabfertigung oder die Legalisierung von Zolldokumenten verweigert werde. Lemke prophezeite auch, dass der „Brexit“ im Geschäft mit Großbritannien den Herstellern, Ausführern und Händlern noch enormen Aufwand bei Lieferantenerklärungen bescheren werde, um nachzuweisen, aus welchem Land einzelne Produktbestandteile stammten.

Beim 5. Exportforum im ZDF-Konferenzzentrum informierten Mitarbeiter von fünf Industrie- und Handelskammern, von 13 Auslandshandelskammern, von den Zollbehörden sowie zehn Referenten aus neun Unternehmen und Institutionen die Besucher. In Workshops zu den Themen Ausfuhrabwicklung, Exportkontrolle, Umsatzsteuer und Incoterms sowie an Messeständen versorgten Sie die Fachbesucher aus Unternehmen und Verwaltungen mit aktuellen Auskünften zur Warenein- und -ausfuhr in 26 Länder.

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