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Mannheim – Gefahren des Schlafes: Zum Tag des Schlafes vor Unfallgefahren warnen

Schlaf

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Jedes Jahr findet am 21. Juni der deutsche „Tag des Schlafes“ statt. Fachverbände weisen in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von ausreichendem und gesundem Schlaf hin, der maßgeblich für die Gesundheit eines Menschen sein kann. Schläft ein Mensch unruhig oder nicht genügend, hat das Auswirkungen auf sein Wohlbefinden – und kann zu gravierenden Unfällen führen. In diesem Jahr steht der „Tag des Schlafes“ deshalb unter dem Motto: „Tagesschläfrigkeit und Unfallrisiko“. Prof. Dr. Maritta Orth, Chefärztin für Pneumologie am Mannheimer Theresienkrankenhaus und Geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) macht anhand zweier Beispiele klar, welche Auswirkungen mangelnder Schlaf haben kann: „Statistiken zeigen, dass jeder vierte Unfalltote im deutschen Straßenverkehr auf Schläfrigkeit zurückzuführen ist. Auch steigt die Wahrscheinlichkeit, durch Tagesschläfrigkeit Arbeitsunfälle zu verursachen: bei Männern ist das Risiko doppelt so hoch wie bei Menschen mit gesundem Schlaf, bei Frauen sogar dreimal so hoch.“

Nach einer Studie Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums ist fast jeder fünfte Unfall (18,5 Prozent) müdigkeitsbedingt. Nachts sind es sogar mehr als vier von zehn Unfällen (42 Prozent), die ihre Ursache darin haben, dass mindestens ein Unfallteilnehmer ermüdet war. „Damit stellt die Schläfrigkeit eine der häufigsten tödlichen Unfallursachen im Straßenverkehr dar ebenso wie das Fahren unter Alkohol“, warnt Prof. Orth. Insbesondere Nachtfahrten auf monotonen Strecken sind hier besonders gefährlich. Oft sind es zusätzlich körperliche Krankheiten, die Schläfrigkeit und Müdigkeit auslösen können. Und wenn es nicht die Krankheit selbst ist, dann eventuell die Medikamente, die der Patient einnehmen muss.

Eine Studie der DGSM, welche gemeinsam mit der Europäischen Gesellschaft für Schlafforschung durchgeführt wurde, beschäftigte sich mit Häufigkeit und Ursachen von schläfrigkeitsbedingten Unfällen. Sie wurde in 19 europäischen Ländern durchgeführt, bei denen über 12.700 Verkehrsteilnehmer befragt wurden: 42,5 Prozent der Befragten, die an einem Sekundenschlaf-bedingten Unfall beteiligt waren, gaben an, in der vorausgehenden Nacht schlecht geschlafen zu haben. Weitere 34 Prozent sahen sich als einen gewohnheitsmäßigen schlechten Schläfer. Weitere wissenschaftliche Studien belegen diese Daten: „Schlafstörungen wie die Schlaf-Apnoe und die Ein- und Durchschlafstörungen können das Unfallrisiko im Straßenverkehr verdoppeln“, so Prof. Orth. Eine besonders gefährdete Zielgruppe für Schlafstörungen sind Senioren. „Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung. Dabei kommt es zu Atemaussetzern in der Nacht, so dass sich der Körper nicht richtig erholen kann und tagsüber müde ist”, weiß die Chefärztin.

Nicht nur im Straßenverkehr sind Menschen von pathologischer Schläfrigkeit betroffen, sondern auch am Arbeitsplatz. Je nach Berufsfeld, zum Beispiel im Falle eines Kranführers oder einer Krankenschwester, kann es sehr schnell gefährlich werden, wenn diese unaufmerksam sind oder gar am Arbeitsplatz einnicken. Studien belegen, dass „Schnarcher“ unter gewissen Umständen mindestens doppelt so häufig Arbeitsunfälle verursachen. „Um die Selbst- und Fremdgefährdung zu reduzieren, muss die Tagesschläfrigkeit insbesondere bei Personen in Berufen mit hohen Gefahrenpotentialen, zum Beispiel beim Transport von Gefahrengütern, so früh wie möglich erfasst und therapiert werden“, so Prof. Orth.

Was nun also tun, um den Schlafstörungen Herr zu werden? Kleine, tragbare Geräte, die der Patient zuhause vor dem Schlafengehen anlegt, können in den meisten Fällen den Verdacht auf eine schlafbezogene Atmungsstörung erhärten. Internisten, Pneumologen, Neurologen, Kardiologen sowie Hals-Nasen-Ohren Ärzte halten in aller Regel solche ambulanten Geräte vor, um damit den Ursachen für den mangelhaften Schlaf auf die Spur zu kommen. Die Untersuchung im Schlaflabor ist der Goldstandart der Diagnostik. Dort werden die Patienten eine Nacht lang an zahlreiche Messgeräte angeschlossen, und kontinuierlich von schlafmedizinisch hochqualifiziertem Personal online überwacht. Anhand der Kombination aus Schlafphasen, Atembewegungen und Puls können Schlafmediziner wie Oberärztin Judith Schmidt erkennen, welche körperlichen Tätigkeiten den Patienten von einem erholsamen Nachtschlaf abhalten. „Wir kennen in der Medizin etwa 80 Krankheitsbilder, die mit Tagesschläfrigkeit einhergehen. Das wohl bekannteste Krankheitsbild ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom“, erklärt Schmidt. Sind die Ursachen erkannt, stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung: Bei einer leichten Schlafapnoe können schon einfache Maßnahmen dazu beitragen, die Zahl der Atemaussetzer zu verringern. Zum Beispiel empfiehlt es sich, Übergewicht abzubauen, da überflüssige Pfunde eine Schlafapnoe begünstigen. Auch sollte auf Alkohol und die Einnahme von Schlaftabletten verzichtet werden. Teilweise eignen sich Hilfsmittel, welche die Rückenlage im Schlaf vermeiden, oder individuell angefertigte Biss-Schienen.

Häufig empfiehlt der Arzt zur Vermeidung des Kollapses der oberen Atmungswege die Anwendung einer speziellen Maske. Der Patient legt dabei nachts eine Atemmaske an, über die mittels eines Verbindungsschlauches zu einem kleinen Druckkompresser ein positiver Druck generiert wird. Dieser positive Druck verhindert, dass die Atmungswege zusammenfallen und die Luftzufuhr unterbrochen wird. Dadurch fühlen sich die Patienten tagsüber schon bald wieder leistungsfähiger und ausgeruhter. In bestimmten Fällen kann auch eine Operation dabei helfen, die Atemwege zu weiten. Zum Beispiel, wenn vergrößerte Rachenmandeln oder Nasenpolypen die Ursache der Schlafapnoe sind. „Wir haben hier am Theresienkrankenhaus zahlreiche und wirkungsvolle Therapieoptionen zur Verfügung, mit denen wir unseren Patienten wieder zu einem gesunden und erholsamen Schlaf verhelfen können. Zudem halten wir in unserer Klinik sämtliche Untersuchungsmethoden zur Beurteilung der Aufmerksamkeit sowie insbesondere der Fahrtauglichkeit vor. Wir können so das Risiko von Unfällen im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz vermindern helfen. Schlafmedizin findet also nicht nur in der Nacht, sondern, bedingt durch die potentiell katastrophalen Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit, auch am Tage statt“, so Prof. Orth. (ckl)

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