Neustadt an der Weinstraße/Metropolregion Rhein-Neckar. Während man andernorts noch auf den Frühling wartet, zeigt er sich in der Pfalz schon in all seiner Pracht. Die Mandelbäume blühen und auch im Neustadter Stadtmuseum hat der Frühling Einzug gehalten. Der Titel der Ausstellung, die seit dem vergangenen Wochenende bis 19. Juni 2016 im Stadtmuseum Villa Böhm zu sehen ist, heißt: „Mit Volldampf ins Frühjahr“. Der Name wurde gewählt, weil eine der zahlreichen Ausstellungstafeln dem Kuckucksbähnel und seinen historischen Frühlingsfahrten ins idyllische Elmsteiner Tal gewidmet ist.
Rolf Schädler, langjähriger Mitarbeiter von Stadtarchiv und Museum, präsentiert eine Auswahl seiner schönsten Frühjahrsimpressionen der vergangenen 15 Jahre. Etwa 120 Fotografien im Format 20 mal 30 zeigen das blühende, frühlingshafte und vorsommerliche Neustadt und seine neun Ortbezirke. Die Fotos erzählen von vergangenen Mandelblütenfesten, vom Brauch, Osterbrunnen zu schmücken, der Winterverbrennung mit dem Sommertagszug, von Parks und Gartenanlagen sowie von bekannten Gebäuden in Neustadt, in deren Vergangenheit man sich durch kurze geschichtliche Beschreibungen und historische Ansichten einlesen kann.
Umrahmt wird die Ausstellung durch vielfältige Exponate aus dem Besitz des Stadtarchivs und Museums: Aquarelle von Karl Wilhelm Dill (1890-1966), einem Bruder des Malers Otto Dill, zeigen die Hüllsburg und das Haardter Schloss im Frühling sowie Frühlingseindrücke von Hambach und Gimmeldingen. Sogar historische Fotos aus dem Jahr 1916 von der Gimmeldinger Mandelblüte sind mit dabei. In den Räumen kann man zudem allerlei Interessantes über Ostern oder den Sommertagsbrauch erfahren, wie beispielsweise über das Sommertagslied, das bereits Liselotte von der Pfalz kannte. Eine Rarität ist der aus 30 Trachtenpuppen bestehende Sommertagszug, der von der Neustadter Kunsthandwerkerin Liesel Staab (1896-1988) gefertigt wurde. Frühlingspoesie in Pfälzer Mundart feiert die blühende Jahreszeit.
Doch auch „Klassiker“, wie der Ostersparziergang von Johann Wolfgang von Goethe, dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Nostalgische Klappkarten und Poesiealben aus dem 19. Jahrhundert präsentieren Frühlingsverse und bunte Blütenpracht in Papierform. Ein handbemalter Kerzenleuchter sowie eine kunstvoll mit Blüten verzierte Tischuhr aus Porzellan zeigen die Allegorien der vier Jahreszeiten, den Frühling mit Blumenkörbchen und Blütenkranz. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind: Mittwoch und Freitag 16 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag 11 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. An Karfreitag und Ostersonntag ist die Ausstellung geschlossen.
Kontakt:
Stadtmuseum Villa Böhm, Maximilianstraße 25/Villenstraße 16 b, 67433 Neustadt an der Weinstraße, Tel.: 06321/855-540 (Mo.-Fr. Verwaltung), museum@stadt-nw.de, www.stadtmuseum-neustadt.de
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
