Germersheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Schnellere Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand – Kreis Germersheim führt zusammen mit Asklepios Südpfalzkliniken als erster Landkreis in Rheinland-Pfalz lebensrettende Alarmierungs-App „Mobile Retter“ ein.
Landrat Dr. Fritz Brechtel hat am Dienstag, 19. Januar, das Projekt „Mobile Retter“ gestartet und mehr als 100 anwesenden qualifizierten Rettern aus dem Landkreis Germersheim ihre Zulassungsurkunde überreicht. Gemeinsam mit den Asklepios Südpfalzkliniken führte damit der Landkreis Germersheim als erster Landkreis in Rheinland-Pfalz und als zweiter Landkreis bundesweit die lebensrettende Alarmierungs-App „Mobile Retter“ ein.
Etwa 150 „Mobile Retter“ aus dem Landkreis Germersheim sind inzwischen ausgebildet und einsatzbereit. In feierlichem Rahmen wurden rund 100 von ihnen von Landrat Dr. Fritz Brechtel und dem Geschäftsführer der Asklepioskliniken Südpfalz, Jürgen Schopf, begrüßt. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte Brechtel, „Die lebensrettende Ersthilfe im Kreis Germersheim wird damit deutlich verbessert und kommt im Notfall allen Bürgerinnen und Bürgern zugute.“
Der Landkreis Germersheim und die Asklepios Südpfalzkliniken haben gemeinsam mit dem Verein Mobile Retter e. V. ein engmaschiges Netz von qualifizierten ehrenamtlichen Ersthelfern aufgebaut. Diese Ersthelfer können bei Herz-Kreislauf-Stillständen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit medizinischen Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen. Damit wird die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes deutlich verkürzt und die Überlebenschance des Patienten massiv verbessert. Neben den Asklepios Südpfalzkliniken unterstützen das Projekt finanziell vor allem die Sparkasse Germersheim-Kandel, ITK Engineering aus Rülzheim und die VR Bank Südpfalz.
Die „Mobilen Retter“ werden mittels einer Smartphone-App von der Integrierten Leitstelle Südpfalz bei Bedarf benachrichtigt und beauftragt. Der Rettungsdienst wird in unveränderter Weise alarmiert. Brechtel und Schopf wiesen darauf hin, dass das lebensrettende System nur durch das Zusammenspiel verschiedener Einheiten aus der Region funktioniert. Sie danken daher allen, die sich für das Projekt engagieren.
Das Modell wurde vom Verein Mobile Retter e. V. in Kooperation mit der Kreisverwaltung Gütersloh vor mehr als drei Jahren entwickelt und wird mittlerweile seit zwei Jahren im Kreis Gütersloh (NRW) erfolgreich eingesetzt. Der Landkreis Germersheim ist nun der erste Landkreis in Rheinland-Pfalz und der zweite Landkreis bundesweit, in dem die Idee „Mobile Retter“ gelebt wird. Die Idee von Mobile Retter e.V. begeistert inzwischen so sehr, dass sie in diesen Tagen sogar Bundessieger im Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ wurde.
Die Idee in den Kreis gebracht, hatte Dr. Matthias Wölfel. Er informierte Landrat Brechtel und Geschäftsführer Schopf und begeisterte sie schnell dafür. Vor Projektbeginn mussten noch bürokratische Hürden genommen werden, was in Rekordzeit gelang. Besonders wichtig war u.a. die Zustimmung des Ministeriums des Inneren, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz, das Projekt als Regieeinheit des Katastrophenschutzes des Landkreises Germersheim gestalten zu dürfen. Matthias Wölfel organisierte und initiierte dann die Umsetzung der Idee als Projektleiter „Mobile Retter“ für den Landkreis Germersheim.
Wer Mobiler Retter werden möchte, muss medizinisch ausgebildet sein. Er soll aus beruflicher oder ehrenamtlicher Tätigkeit mit medizinischen Notfällen Erfahrung haben und sich regelmäßig in den Basismaßnahmen der Reanimation fortbilden. Die 150 qualifizierten Retter aus dem Kreis sind Personen aus unterschiedlichen Einheiten, Organisationen und Kliniken, darunter das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Germersheim mit Bereitschaften und Ortsvereinen, DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH, Malteser Hilfsdienst(MHD) Rettungsdienst Rülzheim, MHD Ortsverein Hatzenbühl, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft(DLRG)Wörth, Asklepios Südpfalzkliniken Kandel und Germersheim mit Schwestern, Pflegern und Ärzten, das Technische Hilfswerk (THW)Germersheim, das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) Maximiliansau, Lehranstalt für Rettungsdienst, Betriebsmedizinischer Dienst Daimler, Notärzte, niedergelassene Ärzte, Feuerwehren.
Weiterführende Informationen gibt es unter www.mobile-retter.de. Weitere Informationen zum Projekt „Mobile Retter“ im Landkreis Germersheim gibt es bei Dr. med. Matthias Wölfel, Asklepios Südpfalzklinik Kandel, Luitpoldstraße 14, 76870 Kandel, Tel.: 07275/71-0, E-Mail: m.woelfel@asklepios.com,
Mathias Deubig, Kreisverwaltung Germersheim, 17er-Straße 1, 76726 Germersheim, Tel. 07274/53-343, E-Mail: m.deubig@kreis-germersheim.de.