Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) -Die Brücke der Eppelheimer Straße über die Bundesautobahn A5 soll im Rahmen des Mobilitätsnetzes Heidelberg erneuert werden. Mit dem Neubau wird zum einen der spätere sechsstreifige Ausbau der Autobahn möglich. Zum anderen soll die Straßenbahnlinie 22 nach Eppelheim künftig zweigleisig über die Brücke geführt werden, um die Leistungsfähigkeit der Strecke zu verbessern. Für dieses Teilprojekt des Mobilitätsnetzes hat der Gemeinderat am Donnerstag, 10. Dezember 2015, einstimmig bei einer Enthaltung die Maßnahmengenehmigung erteilt und der Kostenteilungsvereinbarung zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe, der Stadt Eppelheim und der Stadt Heidelberg zugestimmt. Die Kosten für die Stadt Heidelberg betragen voraussichtlich rund 4,25 Millionen Euro. Mit der Planung und Durchführung des Projektes wurde die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) beauftragt.
Was ist geplant?
Die Straßenbahntrasse auf der Brücke über die Autobahn A5 soll im Rahmen des Mobilitätsnetzes bis zur Kreuzung Hildastraße in Eppelheim zweigleisig ausgebaut werden. Das verbessert die Leistungsfähigkeit der gesamten Strecke. Bislang endet die Zweigleisigkeit an der Haltestelle Kranichweg, die Bahnen von und nach Eppelheim müssen hier aufeinander warten. Durch den Ausbau kann der Straßenbahnverkehr auf der Strecke künftig besser abgewickelt werden.
Die Zweigleisigkeit soll im Zuge der Erneuerung der Brücke über die Autobahn A5 hergestellt werden: Die Brücke stammt aus dem Jahr 1936 und muss mittelfristig erneuert werden. Damit wird auch der sechsstreifige Ausbau der Autobahn entsprechend den Planungen des Bundesverkehrswegeplans möglich werden. Die neue Brücke wird in gleicher Lage wie die Bestandsbrücke hergestellt. Der Gemeinderat hat am 9. Oktober 2014 der Planung der Brücke sowie der weiteren Prüfung von Varianten des Bauablaufs grundsätzlich zugestimmt.
Auf der neuen Brücke soll die Eppelheimer Straße einen breiteren Querschnitt erhalten: Die Straßenbahn wird künftig zweigleisig und mittig auf einem besonderen Bahnkörper geführt, die Autofahrer müssen nicht mehr vor der Brückenauffahrt die Gleise kreuzen. Auch für die Fußgänger und Radfahrer gibt es Verbesserungen: Wo sie sich bisher einen schmalen Weg teilen mussten, entstehen künftig auf beiden Seiten der Brücke fahrbahnbegleitende Radfahrstreifen mit 1,85 Metern Breite sowie Gehwege mit 2,50 Metern Breite. Nach aktualisierter Planung beträgt die Gesamtbreite der neuen Brücke 21,7 Meter.
Im Zuge der Maßnahme werden die Stadtbetriebe Heidelberg Kanalarbeiten sowie die Stadtwerke Heidelberg Leitungsarbeiten durchführen. Weiterhin wird die Stadt Heidelberg nördlich der Brückenrampe auf ihrer Gemarkung einen Wirtschaftsweg anlegen. Diese Arbeiten beginnen teilweise im Vorfeld der eigentlichen Brückenarbeiten.
Finanzierung
Die Aufteilung der Kosten erfolgt gemäß Bundesfernstraßengesetz und Straßenkreuzungsrichtlinie. Die Stadt Heidelberg übernimmt den auf sie entfallenden Kostenanteil für das Brückenbauwerk (rund 3,96 Millionen Euro), die Kosten für den Rampenbereich zwischen Brücke und Kurpfalzring – Kranichweg (rund 208.000 Euro) sowie für den neuen Wirtschaftsweg (rund 77.000 Euro). Für die Maßnahme stehen im Teilhaushalt 2016 des Tiefbauamtes rund 1,2 Millionen Euro kassenwirksam in den Jahren 2016 bis 2019 bereit. Weitere Mittel stehen im Rahmen der gegenseitigen Deckungsfähigkeit der Teilprojekte des Mobilitätsnetzes zur Verfügung. Die Finanzierung der neuen Straßenbahntrasse erfolgt durch die Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB), die rnv übernimmt als Vorhabenträgerin die Planung und Durchführung des Projekts.
Wie geht es weiter?
Derzeit wird die Entwurfsplanung mit den Projektbeteiligten abgestimmt, anschließend folgt das Planfeststellungsverfahren. Die Maßnahme kann nach derzeitiger Planung voraussichtlich ab Januar 2017 umgesetzt werden, die Bauzeit beträgt voraussichtlich rund anderthalb Jahre. Für die Dauer des Brückenneubaus entfällt eine wichtige Querungsmöglichkeit über die Autobahn A 5 zwischen Eppelheim und dem Pfaffengrund. Der Autoverkehr wird während der Baumaßnahme im Norden und im Süden umgeleitet. Für den entfallenden Straßenbahnverkehr wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Weitere Infos: www.heidelberg-mobinetz.de
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