Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/Koh/ak) – Das Deutsche Krebsforschungszentrum feierte heute in Heidelberg das Richtfest für den Neubau des Radiologischen Forschungs- und Entwicklungszentrums. Dort werden von 2018 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit Radiologen und Strahlentherapeuten unter einem Dach zusammenarbeiten, um bildgebende Verfahren zu verbessern und noch wirksamere Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.
„Innovative bildgebende Verfahren und die Strahlentherapie werden künftig als zentrale Instrumente der individualisierten Medizin zur Diagnose und Behandlung von Krebsleiden im Radiologischen Forschungs-und Entwicklungszentrum zusammengeführt“, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka. „Dieser Ansatz ist sehr vielversprechend und eröffnet in Deutschland einmalige Forschungsmöglichkeiten für eine noch effektivere Bekämpfung des Krebses.“
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg betonte: „Mit dem Neubau wird Heidelbergs führende Position in der Bildgebung und Strahlentherapie weiter gestärkt. Die unglaublichen Einsichten in das Tumorgeschehen, die die modernste Bildgebung den Ärzten ermöglicht, und die hochpräzise Strahlentherapie verbessern zusehends die Behandlung von Krebspatienten. Die Weiterentwicklungen in diesem Bereich versprechen noch wirksamere Therapiemöglichkeiten. Auf dieses Forschungsfeld mit hohem Innovationspotenzial setzt das Land.“
„Wir danken Bund und Land für ihre großzügige Unterstützung des Bauvorhabens“, sagte Josef Puchta, Kaufmännischer Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. „Der Neubau wird den Bedürfnissen von komplexer wissenschaftlicher Forschung ebenso gerecht wie den Ansprüchen des Patientenbetriebs. Wir haben das Gebäude zukunftsorientiert und flexibel konzipiert, so dass wir auf wechselnde Nutzungsanforderungen reagieren können.“
Der derzeitig genutzte Gebäudetrakt der DKFZ-Radioonkologen ist veraltet und lässt sich nicht mehr auf den erforderlichen technischen Stand bringen. Voraussichtlich im Frühjahr 2018 sollen die Abteilungen des DKFZ-Forschungsschwerpunkts „Bildgebung und Radioonkologie“ in das neue Gebäude umziehen, dessen Rohbau nun fertiggestellt ist. Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten, Physiker, Mathematiker, Informatiker, Ingenieure, Chemiker und Biologen arbeiten in der radioonkologischen Forschung eng zusammen. Ihnen werden im Neubau über 8000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen, verteilt auf insgesamt sechs Etagen.
„In dem neuen Gebäude steht den Wissenschaftlern des Forschungsschwerpunkts „Bildgebung und Radioonkologie“ die nötige Infrastruktur zu Verfügung, um innovative diagnostische und therapeutische Verfahren für die Krebsforschung zu entwickeln und in
ersten klinischen Studien zu überprüfen. Dabei setzen sie auf intensive Kooperation mit
anderen Forschungsbereichen des DKFZ und arbeiten im Nationalen Centrum für
Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eng mit dem Universitätsklinikum zusammen“, sagte
Michael Boutros, der kommissarische Wissenschaftliche Vorstand des DKFZ.
„Modernste Bildgebung ist die unerlässliche Grundlage, um innovative medikamentöse
Behandlungen und hochpräzise Strahlentherapien für Krebspatienten individuell zu planen,
durchzuführen und ihren Erfolg zu kontrollieren. Mit den Möglichkeiten, die uns das neue
Gebäude bietet, sind wir nun bestens aufgestellt“, sagte Heinz-Peter Schlemmer; Sprecher
des Forschungsschwerpunks Bildgebung und Radioonkologie am DKFZ.
Die Ärzte und Wissenschaftler am Radioonkologischen Forschungszentrum verfolgen zwei
große Ziele: Zum einen wollen sie Genauigkeit und Aussagekraft der bildgebenden
Verfahren verbessern, um anatomische Informationen mit molekularen Daten zu verbinden.
Das zweite Ziel ist es, die Bestrahlung selbst zielgenauer und effizienter zu gestalten. Dazu
entwickeln die Forscher verschiedene Strategien zur Hochpräzisionsbestrahlung mit
Gamma-, Elektronen-, Protonen- oder Schwerionenstrahlen. Der Neubau des
Radioonkologischen Forschungs- und Entwicklungszentrums umfasst ein
Investitionsvolumen von insgesamt 45 Millionen Euro.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die
größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen
Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen
Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über
die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der
Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung
(DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren
an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der
hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von
Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft
deutscher Forschungszentren.
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